9. Türchen

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Ich saß auf dem Sofa und trank heiße Schokolade. Mina hatte ich schon schlafen gelegt und ihr Vater war auch noch irgendwo. Ich saß gut in meine Decke eingekuschelt auf noch mehr Decken und Polster. Hört sich jetzt vielleicht schön an, war es aber nicht.

Mir ronn eine Träne nach der anderen die Wange hinunter. Mina. Eines der einzigen Dinge die mich glücklich machten, nahm mir mein Leben weg. Es war zwar noch nicht sicher aber zu 90% so und 90% waren viel. Ohne Mina würde ich nichts sein. Mina's Vater wäre dann noch da, doch auch er wäre dann kein Vater mehr und die Musik wäre noch da. Ohne die Musik würde ich mich wahrscheindlich von dem Balkon stürzen und hoffen, dass ich sterbe.

Ich schluchzte wieder Herzzerreisend auf. Nichtmal eine beste Freundin hatte ich.

Jetzt wurde mir erst bewusst wie schlecht mein Leben eigentlich war.

Ich hatte keine Freunde, außer meiner krebskranken Tochter und ihren Vater, der bald kein Vater mehr sein würde. Meine restliche Familie war verstorben und fast jeden Abend saß ich weinend auf dem Sofa.

Ich nippte kurz an meiner heißen Schokolade und ich spürte wie eine dicke Träne in das Getränk tropfte. Mit zitternden Hände stellte ich den Becher wieder hin und nahm ein Taschentuch und putzte mir die Nase. Mein Körper erbebte erneut wegen ein lauten Schluchzer und somit fiel ich wieder zurück auf die Kissen. Ich nahm eines und vergrub mein Gesicht darin.

Ich wollte eigentlich an das denken, dass Mina noch eine Chance zu überleben hatte, aber in diesem Moment konnte ich nicht denken. Mein Herz pochte so schmerzhaft, dass ich Angst hatte es zerplatze gleich. Ich fasste mir langsam mit der Hand ans Herz und spürte wie es richtig laut schlug. Ich wollte losschreien, weil mein Körper so unglaublich weh tat, doch es ging nicht. Aus meinem Mund kam kein Laut. Ich versuchte es noch mal, doch wieder brach meine Stimme ab. Das brachte mich nur mehr zum Schluchzen. Ich quickte laut auf, da mein Körper vor Lauter weinen so sehr wehtat.

Ich schluchtzte erneut auf und eine menge Tränen kamen meine Wange hinunter. Meine Wange war schon komplett rot und brannte unglaublich, da schon so viele Tränen hinunter geronnen waren. Das Schlucken fiel mir schwer und tat unglaublichn weh. Mein Herz schmerzte so sehr und in meinen Körper zog sich alles in sich zusemmen, so fühlte es sich an. Meine Füße waren schwer. Wenn ich jetzt versucht hätte zu gehen wäre ich bestimmt umgefallen. Ich fühlte mich an der falschen Stelle, doch an mehr konnte ich nicht denken, denn ich schniefte erneut laut los.

Ein Grund mehr warum ich so sehr weinte war wahrscheinlich, dass Doktor Martini am Morgen angerufen hatte und sagte, dass Mina nicht in den Kindergarten gehen könne, da es zu riskant wäre. Ich rief also beim Kindergarten an und erklärte ihnen die Lage.

Das ist noch ein weiterer Punkt was ich hasse, Mitleid.

Natürlich wäre es schön jemanden zu haben der sagt, "Alles wird gut!" Aber immer dieses, "Das tut mir Leid für sie!" Ich hasse es einfach nur.

Erneut flossen Tränen über meine Wange und ich gab wieder ein lautes Schluchzen von mir. Warum? Warum muss ich die Qual miterleben? Wieso? Wieso passiert das alles genau mir? Weshalb? Weshalb hasste mich meine Leben so sehr?

Ich streckte mit viel Mühe meine Hand nach der Tasse heißer Schokolade aus. Als ich sie so weit gestreckt hatte umklammerte ich die Tasse mit einem festen Griff. So fest, dass ich das meine Finger durch den Druck leicht weh taten.  Ich wollte sie nehmen und einen Schluck trinken, doch dabei rutschte mir die Tasse aus der Hand und zersprang mit lauten Geklirre auf dem Boden.

Vor Wut wollte ich aufbrüllen, doch stattdessen kam eine extra Ladung Tränen aus meinen Augen.

Plötzlich erschrak ich so sehr, dass ich fast die zersprungene Tasse auf die Person die im Türrahemn stand geschmissen hätte.

Doch es wahr Mina. Mit gläsernen Augen sah sie mich an und fragte, "Warum weinst du Mama?" Zuerst wusste ich nicht was ich sagen sollte doch als Notlüge würde auch das reichen, "Meine Lieblingstasse ist zersprungen" Ich deutete auf die Scherben und Mina nickte zögerlich. Ich wusste, dass sie es mir nicht glaubte.

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Ich habe selbst geheult als ich dieses Kapitel geschrieben habe. Ich hörte these for walls von Little Mix und das mit dem Kapitel zusammen ist einfach so traurig. Ich bin sehrrrrr sensibel.

Morgen habe ich Deutsch-Schularbeit und eigentlich müsste ich jetzt Hardcore gewisse Geschichten lesen. Aberrrr ich update hier weil ich euch so lieb hab' <13

Love u guys

Jul

24 daysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt