13. Türchen

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Heute war endlich Samstag. Ratet mal wer mich um halb sieben Uhr morgens geweckt hatte? Genau. Mina. Als sie lange auf mich eingeredet hatte stand ich schließlich mit ihr auf.

„Welches Türchen darf ich heute aufmachen?“, fragte mich Mina als wir vor ihrem Adventskalender standen. Ich suchte den Adventskalender gründlich mit den Augen ab und deutete auf ein Türchen auf dem 13 stand.

Behutsam öffnete Mina es. Heraus kam das Gesicht eines Weihnachtsmannes aus Schoko. „Ho, ho, ho!“, machte Mina und steckte sich ihn in den Mund. Ich lachte kurz auf und machte mich auf den Weg in die Küche. Dort lag mein Handy und vibrierte ganz stark.

Ich wischte über den Bildschirm und sagte, „Heyyyy“ Vorhin hatte ich schon gesehen, dass es meine verrückte Arbeitskollegin war. „Hi, hättest du, deine Tochter und ihr Vater heute Lust bei uns zu essen?“, fragte sie  mich. Ich ließ mir das ganze zuerst mal durch den Kopf gehen. Besonders dicke war ich ja nicht mit ihr befreundet, also wusste sie auch nicht über den Krebs Bescheid. Aber wir mussten ihr ja nichts über ihn erzählen.

„Ja! Wir würden gerne kommen! Wann sollten wir denn da sein?“, fragte ich deshalb. „So um halb zwölf wäre gut“, antwortete sie. Ich warf einen Blick auf die Uhr und bemerkte, dass es erst sieben Uhr war also hatten wir noch genug Zeit. „Wir werden da sein. Bis später!“, verabschiedete ich mich. „Bis später!“, sagte auch sie und ich legte auf.

„Mina, wir gehen heute zu einer Arbeitskollegin essen!“, rief ich zu ihr ins Wohnzimmer und schnitt währenddessen den Brotlaib in Scheiben. „Das ist gut…. Aber darf ich da überhaupt wegen meinen Masern hin?“, rief Mina zurück. Ach ja, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Was erzähle ich ihr denn? Ich ließ meinen Mund einfach drauf los plappern, „Nun ja, im Kindergarten hatte eine Masern und es könnte sein, dass dieses Kind andere Kinder schon angesteckt hatte und die könnten wiederrum dich anstecken. Bei dieser Familie ist es nicht so“

Also diese Lüge war ja mal glaubwürdig. „Ach so!“, schrie Mina zurück und ich hörte wie ein Turm, den sie mit Lego gebaut hatte einstürzte. Ich hörte Mina kurz wütend aufquicken und dann baute sie den Turm wieder zusammen.

Ich stellte die Scheiben vom Brot auf den Tisch und trug auch noch Marmelade und Honig hinüber. Als alles drüben stand rief ich Mina’s Vater, dass das Frühstück fertig sei.

Ein paar Minuten später saßen wir alle am Tisch und frühstückten. Ich erklärte Mina’s Vater, dass wir heute zu meiner Arbeitskollegin essen gehen, er war auch einverstanden.

„Wie viele Tage sind es noch bis Weihnachten?“, fragte Mina plötzlich aus heiterem Himmel. Ich rechnete kurz und sagte schließlich, „11“ „Wie viel ist das?“, fragte Mina erneut. „Alle meine Finger und noch einen dazu!“, sagte ich und streckte meine Finger aus. „Ist das viel?“, fragte Mina. „Naja eigentlich nicht, nein.“, sagte ich darauf. „Was wünscht du dir eigentlich vom Christkind zu Weihnachten? Hast du schon einen Christkindl-Brief geschrieben?“, fragte ich sie, da es höchste Zeit wurde das zu tun. „Nein…“, wurde es auch Mina bewusst. „Weißt du was? Das machen wir nach dem Frühstück.“

XXX

Ich hatte schon das ganze Geschirr in die Spülmaschine geräumt als Mina mit Zettel und Papier in die Küche kam und sich an den Tisch setzte. Ich räumte noch den letzten Teller ein und setzte mich neben Mina.

Ich zog ihr einen Stift aus der Hand und schreib, „Liebes Christkind!“ Dabei redete ich laut mit damit Mina wusste was ich schrieb. „Dieses Jahr wünsche ich mir einen Christbaum“, redete und schrieb ich weiter.

 Dann fragte ich sie, „Was wünscht du dir denn?“ „Einen Puppen-Wagen!“, antwortete sie. „Puppenwagen,“, sagte und schrieb ich. „Was noch?“, fragte ich sie. „Hmmm“, machte sie, „Ein neues Lego!“ „Neues Lego“, schrieb ich. So ging es noch ein bisschen weiter bis genug oben stand.

Ich hob Mina zum Fenster hinauf und sie legte den Brief beschwert mit einen Stein aufs Fensterbrett.

Als ich sie wieder am Boden abgesetzt hatte sah ich auf die Uhr. Es war halb elf. Rund eine halbe Stunde brauchte nur die Autofahrt, also war es höchste Zeit sich fertig zu machen. Ich schrie noch zu Mina’s Vater in den Keller, dass wir in einer halben Stunde fahren und danach ging ich mit Mina nach oben um uns um zu ziehen.

„Ich will dieses Kleid anziehen!“, sagte Mina und deutete auf ihr pinkes Ballett-Kleid. „Nein Mina, das ist viel zu kalt und außerdem passt das nicht für einen Besuch!“, sagte ich. „Oh Mann..“, machte Mina und setzte sich auf den Badewannenrand.

Am Ende entschieden wir uns für einen dicken Pullover und eine Jeans. Ich zog das Selbe an nur in ein paar Nummern größer und der Pullover hatte ein anders Muster. Ich frisierte Mina noch schnell und mit meinen Haaren machte ich noch einen Dutt.

Danach liefen wir die Treppe hinunter und ich schrie Mina’s Vater in den Keller, dass wir jetzt fahren. Ich half Mina beim Schuhe anziehen und dann kam auch schon ihr Vater hoch.

Als wir alle im Auto saßen drehte ich den Schlüssel um und unser Auto rollte die Einfahrt hinaus. Ich trat ins Gas und das Auto wurde immer schneller.

XXX

Inzwischen waren wir bei meiner Arbeitskollegin Sara angekommen. Mina lief das Treppenhaus hoch und ich und ihr Vater gingen ihr hinterher.

Vor der Haustür blieben wir stehen und Mina drückte auf die Klingel. Es machte kurz ein paar Geräusche und dann öffnete mir Sara die Tür. „Schön, dass ihr da seid!“, rief sie und drückte mir ein Küsschen rechts und ein Küsschen links auf die Wange.

Als sie, und ihre Familie, uns alle begrüßt hatten, durften wir auch in die Wohnung hinein. Wir zogen unsere Schuhe aus und die Jacke wurde uns von Sara abgenommen.

Ihr Mann zeigte uns noch kurz die Wohnung während Sara das Essen noch fertig vorberiete. Als wir damit fertig waren gingen wir in die Küche und setzten uns an den Tisch. Als wir uns es alle bequem gemacht hatten kam Sara mit einem vollen Blech selbstgemachter Lasagne.

„Lecker“, entfuhr es mir nur bei diesen Anblick. Alle um mich herum lachten. Sara nahm mein Teller und tat ein großes Stück Lasagne darauf.

„Das schmeckt ausgezeichnet!“, sagte ich nach dem ersten Bissen. „Danke!“, lachte Sara und begann ebenfalls zu essen.

XXX

Als wir mit dem essen fertig waren gab es noch Kaffee und Kuchen und für Mina Kakao. Ich genoss es wirklich hier bei ihnen auf dem Sofa zu sitzen und mal mit Sara über etwas anderes als die Arbeit zu reden.

Um halb drei verabschiedeten wir uns dann. „Vielleicht könnt ihr ja mal wieder kommen!“, meinte Sara und umarmte mich. „Ja, das wäre echt schön! Dann bis Montag!“, verabschiedete ich mich bei ihr. „Bis Montag“, sagte sie und ich, Mina und ihr Vater gingen das Treppenhaus hinunter.

Ich sperrte das Auto auf und Mina’s Vater öffnete ihr die Tür. Mina hüpfte ins Auto und schnallte sich an. Ihr Vater kam nach vorne und setzte sich auf den Beifahrersitz neben mich. Ich startete den Motor und wir fuhren nach Hause.

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Yayyyyy 2. Kapitel! Und 1180 Wörter #proudofit

Ich DENKE ich schaffe es noch das dritte hoch zu laden, aber ich kann noch nichts versprechen!

Love u guys

Jul

24 daysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt