19. Türchen

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“Heute. Weihnachtsfeier. Firma.“, mit diesen Gedanken wachte ich auf. Ich seufzte kurz und drehte mich zur Seite.

Ich hasse diese Weihnachtsfeier, aber es ist unhöflich wenn ich nicht gehen würde. Also erstmals ab in die Arbeit dann kurz nach Hause und wieder in die Arbeit zur Weihnachtsfeier.

Eigentlich war es gar nicht soo schlimm. Betonung auf EIGENTLICH. Mann musste Abendkleidung tragen. Also schminken, Kleid und eine wunderschöne Frisur.

Ich stöhnte kurz auf und machte mich danach auf den Weg ins Badezimmer.

XXX

Inzwischen war ich schon in der Arbeit gewesen und hatte mein  Kleid schon an. Ich war gerade dabei mir eine Frisur mit dem Lockenstab zu machen. Haha. “Frisur“

Es wird sowieso nichts.

Müde ließ ich mich auf den Hocker neben mir fallen und starrte mein Spiegelbild an. Jetzt kam mir eine Idee.

Ich nahm mein Handy und wählte eine Nummer. “Hiiii Sue!“, kam es fröhlich vom anderen Ende der Leitung. “Hey Katja“, lachte ich und erzählte ihr meine verzwickte Lage.

“Weißt du was? Katja kommt jetzt persönlich vorbei und regelt das.“, sagte sie und legte auf. #ich ließ meinen Kopf in meinen Nacken sinken und lachte kurz. Das war so typisch.

Eine viertel Stunde später klingelte es an der Tür. Ich öffnete und vor mir stand Katja, “Hey!“, rief sie und stürmte an mir vorbei nach Drinnen. “Hi!“, grinst eich und sah ihr dabei zu wie sie ihre Schuhe auszog und sie in eine Ecke pfefferte und die Jacke einfach auf ein Regal schmiss.

Ich zog sie die Treppe nach oben ins Badezimmer. “Zaubere mir etwas ganz schönes, okay?“, sagte ich und deutete auf meine Haare.

“Hm… okay, ich werd’s versuchen…“, meinte sie und fing an an meinen Haaren herumzufummeln.

Einige Zeit später  hörte ich hinter mir ein fröhliches, “Fertig!“

Gespannt drehte ich mich um und sah eine wunderschöne Frisur. Sie hatte meine Locken hochgesteckt und vorne ein paar Strähnen hinter hängen lassen. “Danke, danke, danke!“, überfiel ich sie. “No problem, und jetzt geht’s ans Schminken!“

Ich stöhnte kurz auf da ich schminken hasste, aber na gut, wenn sie meint. Ich spürte wie sie etwas leicht über meine Lippen fuhr. “Perfekt!“, sagte sie und nahm den Lippenstift weg. Sie trug noch Wimperntusche und alles andere drum‘ und dran‘ auf bis sie laut schrie, “Oh mein Gott! Du siehst mega hübsch aus!“

Ich lächelte leicht und schaute in den Spiegel. “Katja? Bin das wirklich ich?“, fragte ich und schaute ungläubig mein Spiegelbild an. “Ja, das bist du liebe Sue…“, sagte sie und lächelte mich an. “Ich liebe dich Katja! Ach du… danke, danke, danke! Du bist die Beste!“, schrie ich sie an.

“Ruhig bleiben! Sonst verrinnt noch deine Wimperntusche.“, grinste sie als ich hyperaktiv durchs Badzimmer sprang.

“Du gehst jetzt und rockst die Weihnachtsfeier!“, sagte sie zu mir als ich wieder einigermaßen ruhig auf meinem Stuhl saß.

Ihr fragt euch sicher warum man sich für eine Weihnachtsfeier so sehr aufbrezelte? Es war so etwas wie ein Ball. Also mit Buffet am Anfang, dann setzten wir uns hin und hörten unseren Chef zu und danach konnten wir tanzen.

“Ich geh‘ jetzt und rocke die Weihnachtsfeier!“, widerholte ich nervös ihren Satz. Ich stieg neben ihr die Treppe hinunter und zitterte wie verrückt. “Warum bist du denn so aufgeregt?“, lachte sie. Warum war ich wirklich so aufgeregt? “Keine Ahnung…“, murmelte ich.

Als wir im Flur ankamen diskutierten Katja und ich welche Schuhe ich anziehen sollte. “Ich bin auf alle Fälle für die Ballerinas!“ “Nein, du ziehst definitiv die High Heels an!“, protestierte Katja. “Aber-“, begann ich. “Kein Aber!“, sagte sie und streckte mir die High Heels hin. Ich nahm sie augenrollend entgegen und zog sie mir langsam an.

“Du nimmst auf alle Fälle diese Jacke hier!“, sagte Katja und streckte mir eine Fleece-Jacke hin. “Nein! Damit friere ich mir ja den Arsch ab! Ich nehme diese hier“, meinte ich und zeigte ihr meinen dicke Winterjacke. Diesmal war es Katja die die Augen verdrehte und murmelte, “Wenn du meinst…“

“Welche Haube?“, fragte ich und hielt ihr alle meine fünf Mützen hin. “Hmm…“, machte sie, “Keine.“

“Spinnst du keine?“, fragte ich ungläubig. “Ja keine.“ “Ich nehm‘ aber eine!“, sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. “Ach ja?“, meinte Katja und zog eine Augenbraue hoch. Ich zog eine Haube aus dem Stapel hervor und zog ebenfalls eine Augenbraue hoch.

“Okay, okay, wenn du schon eine nehmen willst, dann die hier!“, sagte sie und zog eine schwarze Mütze heraus.

Ich nahm sie und setzte sie vorsichtig auf.

“Du bist jetzt fertig. Viel Spaß auf der Feier. Ich werde noch ein wenig hierbleiben und noch zu Mina und ihren Vater schauen. Do rockst das!“, grinste sie mich an. “Danke, du bist die Beste!“, sagte ich und umarmte sie schnell. Sie warf mir einen Kussmund zu, zwinkerte kurz und schon war ich im Auto verschwunden.

XXX

Müde ließ ich mich aufs Sofa fallen. Die Feier war vorbei und ich war schon duschen und hatte meinen Pyjama an.

Ach ja, Doktor Martini sollte ich auch noch anrufen….

Ich zog mein Handy aus der Tasche und gab missmutig in die Kontaktliste ‘Kotzkübel‘ ein. Sofort erschien ihr Kontakt und ich drückte auf wählen.

Tuuut. Tuuut.

“Schön, dass du dich auch wieder mal meldest!“, meinte Doktor Martini sarkastisch. Ich war schon wieder kurz davor zu kotzen, deshalb brachte ich nur ein ‘Mhm‘ raus. “Ich würde mit Mina gerne eine Untersuchung durchführen, die zeigt wie schlimm ihr Krebs tatsächlich ist. Ich habe leider nur einen Termin am 26.12. bekommen. Hätten sie da Zeit?“ Ich grummelte wieder nur etwas Unverständliches doch Doktor Martini nahm es einfach als ein ‘Ja‘ auf. “Aber es wäre nicht bei mir hier in der Klinik sondern im Landeskrebskrankenhaus. Sie MÜSSEN Mina bis dorthin die Wahrheit sagen, denn ich möchte nicht, dass sie es von den Ärzten erfährt.“, erzählte sie weiter.

Ich wollte sie eigentlich anschreien, aber ich war so müde, dass mir sogar der Gedanke kam, dass sie Recht hatte.

“Ihr habt einen Termin um 11:30. Ihr müsst nur noch die Papiere bei mir abholen kommen.“, meinte sie. Ich schnaubte kurz und antwortete, “Für meine Tochter das Beste“ Daraufhin legte ich auf.

Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und versuchte angestrengt die Tränen zurückzuhalten.

Sue, es ist noch nichts passiert.

Du brauchst nicht weinen.

Alles wird gut.

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Ich weiß das Kapitel kommt spät. Ich hatte es schon lange fertig aber  irgendwie keine Lust es zu veröffentlichen...

Ich werde versuchen 24 days noch 2014 zu beenden.

Love u guys

Jul

24 daysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt