Kapitel 6

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Es war einer dieser Nächte und einer dieser Tage gewesen, wo alles scheisse war. Das brauchte ich aber gar nicht mehr zu erwähnen, denn das war schon Alltag. Das einzig Gute an dem heutigen Tag war wohl, dass ich mit Tyler eislaufen gehen würde. Ich freute mich schon riesig darauf. Meine Schlittschuhe hatte ich schon mitgenommen, denn holen konnte ich sie nicht. Meine Stiefmutter würde mich danach nicht wieder aus dem Haus lassen. Zum Glück war mir diese Lösung eingefallen. Jetzt konnte wirklich nichts mehr schief gehen.

Nach der Schule wartete ich schon ungeduldig bei dem großen Tor auf Tyler. Wo blieb er denn? Wir hatten die letzte Stunde nicht zusammen gehabt aber ich wusste, dass er jetzt aus haben musste. Es war echt kalt aber zum Glück hatte ich warme Klamotten an. Leider schneite es nicht mehr, denn dann wäre das Gefühl von Winter noch mehr da als sonst. Plötzlich tippte mich jemand von hinten an. Das war bestimmt Tyl.. Nachdem ich mich umgedreht hatte bemerkte ich, dass es nicht er war. Mist. Es war Isaac. Was wollte denn er jetzt von mir? Ich hatte keine Lust und keine Nerven für ihn. Er würde mir eh wieder drohen oder mich einfach mit irgendeinem Müll voll quatschen. Isaac sollte einfach verschwinden und mich in Ruhe lassen. "Auf wen wartest du denn? Etwa schon neue Opfer-Freunde gefunden?", fragte er mich grinsend. Es war aber kein nettes Grinsen. Ein freches.., welches mich zusätzlich bloß stellen sollte. Ich drehte mich einfach von ihm weg und ging ein paar Schritte zur Schule zu. Wo blieb er eigentlich?! Er konnte mich hier doch nicht einfach zehn Minuten warten lassen! Ich beschloss einfach mal in die Schule zu gehen um nach ihm zu suchen. Im Warmem angekommen vibrierte mein Handy. Nachdem ich es aus meiner Tasche geschnappt hatte. -1 neue Nachricht von Tyler- Leise seufzend öffnete ich die Nachricht. Das hieß wohl nichts gutes. >Tut mir Leid. Ich habe doch keine Zeit. :/ Sorry< stand darin. Wollte er mich jetzt komplett verarschen? Den ganzen Tag sagte er nichts und jetzt auf einmal? Man. Ich wusste doch, dass ich lieber mit gar keinen reden sollte aber ich hatte mal wieder nicht auf mein Gewissen gehört. Enttäuscht, wütend und traurig zu gleich wollte ich wieder aus dem Gebäude gehen als ich Tyler mit Amy aus einem Raum kommen sah. Achso, keine Zeit. Ja klar. Ich dachte sie wären meine Freunde. Natürlich bemerkten sie mich. Besser konnte es nun wirklich nicht mehr werden. Schnell lief ich aus dem großem Gebäude. Ihre Worte ignorierte ich nur noch. Jetzt auf einmal wollten sie mich aufhalten? Nicht mit mir. Ganz sicher nicht.

Wie konnte es auch anders kommen? Gerade fast heulend aus der Schule gelaufen lief ich auch schon wieder gegen jemanden. - Isaac. Toll. Und heute morgen dachte ich noch, dass nichts schief gehen konnte. Meine zwei 'Freunde' kamen mir hinterher und wollten mir alles erklären aber dadurch stiegen mir noch mehr die Tränen in die Augen. "Ich muss hier weg", sagte ich nur zu dem berüchtigten Bad-Boy. Sie waren noch nicht da weswegen ich noch die Chance hatte weg zu gehen. Isaac schnappte mich jedoch am Arm und zog mich einfach zu seinem Wagen. Mehr oder weniger zwang er mich einzusteigen. Dies tat ich dann einfach und er fuhr kurz darauf los.

Ich konnte es nicht fassen. Ich saß in dem Auto von Isaac und dazu heulte ich. Bei mir war irgendwas wirklich falsch gelaufen. Ich sah kurz zu ihm. Wieso hatte er das getan? Wieso hatte er mir, mehr oder weniger, geholfen? Nachhause wollte ich noch nicht. Jetzt hätte ich einmal meine Ruhe gehabt und schon wurde alles durcheinander geworfen. Nie konnte etwas richtig laufen. Mein Handy vibrierte ständig aber ich ignorierte es. Ich wollte einfach von niemandem etwas hören. Zum Glück war Isaac still. Seine Kommentare würde ich jetzt nicht mehr aushalten.

Nach einer Weile hielt er an weswegen ich aufsah. Ich hatte ihm ja gar nicht gesagt wohin ich wollte. Langsam sah ich auf und merkte, dass wir bei mir zuhause waren. "Woher..?", fragte ich. "Hab dich mal hier raus gehen sehen", meinte er nur. Ich nickte kurz. "Äh..ich..ich will nicht nachhause", meinte ich nur. Verwirrt sah mich Isaac an. Ich stieg dennoch aus. Jedoch führte mich mein Weg nicht zu meinem Haus. Er führte mich die Straße entlang. Isaac konnte denken was er wollte. War mir gerade mehr als egal. Das Letzte was ich wollte war jetzt nachhause zu gehen. Meine Stiefmutter war noch nicht zuhause, weswegen ich Zeit hatte.. Zeit hatte etwas zu tun was ich wollte und nicht was sie wollte. Eigene Entscheidungen treffen, wie ein normales Mädchen. Das wäre mir am Liebsten..wie ein normales Mädchen leben. Mein Traum, der wohl nie in Erfüllung gehen würde.

Ich war noch keine fünf Schritte als mich jemand rief. Es war Isaac, welcher neben mir fuhr. "Da siehst du mal was für ein Opfer du bist. Deine Freunde lassen dich stehen und du bedankst dich nicht einmal, dass ich dich mitgenommen habe", sagte er. "Du! Du hast mich einfach mitgezerrt. Dafür konnte ich gar nichts!", fauchte ich ihn wütend an. Er lachte nur schelmisch und fuhr mit quietschenden Reifen davon. Aus diesem Typen würde ich wohl nie schlau werden. Mal ist er nett und mal kommt wieder sein Badboy-Gehabe durch. Wieso? Das verstand ich nicht. Einfach alleine bleiben war für mich wohl das Beste. Dies wurde mir immer wieder bewiesen. Entweder man bemitleidet oder man verarscht mich. Das ging einfach tagtäglich so. Zumindest in meiner alten Stadt. Bis auf meine paar Freunde, die ich noch gehabt hatte. Ich hatte so sehr gehofft hier ein halbwegs normales Leben zu führen aber das war schwieriger als ich dachte. Klar war sowas nie leicht aber ich musste so vieles verbergen und so viele Lügen aufrecht erhalten. Das war schwer. Wie sollte ich das nur wieder schaffen? Ganz alleine bleiben war zwar die beste Option aber..aber wie? Wie sollte ich alleine bleiben? Dann würde ich noch mehr Probleme bekommen...noch mehr Mobbing. Mein Ende.

Nach einer Weile kam ich beim Park an, wo ich mich auf eine Bank setzte. Ich wollte einfach nicht mehr denken müssen aber es ging nicht. Es ging einfach nicht. Mein Kopf war so voll.

A broken girl and a bad boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt