11."Unerwartete" Partnerzuteilung

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Hermione entscheidet sich für einen Tisch in der Mittelreihe, welcher ebenso die ungefähre Mitte des Raumes darstellt. Zu ihrer Überraschung setzt sich Malfoy an den Tisch ihr rechts schräg gegenüber und direkt dahinter nehmen die Parkinson und der Zabini Platz.

Es überrascht sie nicht, dass der Blonde allein sitzt. Das tat er schon im 6. Schuljahr, jedoch verwundert es sie, dass er sich so weit nach vorn gesetzt hat. Die ganzen Jahre hatte er sich möglichst weit nach hinten – und in die Nähe seiner Hauskollegen – gesetzt, um – nach ihren Beobachtungen – ständig den Unterricht zu stören.

Anscheinend will er jetzt mehr aufpassen und sich in Mugglekunde verbessern, obwohl er ja – wie sie ja mittlerweile weiß – jahrelang mehr oder weniger heimlich Unterricht in diesem Fach hatte. Und sie muss zugeben, dass sie das ein wenig beeindruckt. Möglicherweise hat er sich ja wirklich geändert. Wer weiß das schon.

Ihre Gedanken werden unterbrochen als sich die anderen Schüler in den Klassenraum einfinden und somit die Atmosphäre durch mehrere laute Stimmen etwas gestört wird. Die Brünette schüttelt ihren Kopf und versucht sich zu konzentrieren.

Nachdem alle Schüler und Schülerinnen sitzen, räuspert sich die vorn stehende Frau laut und zieht somit alle Aufmerksamkeit auf sich. ,,Gutem Morgen, Schüler. Mein Name ist Professor Morris und ich werde euch in diesem Jahr Mugglekunde lehren." beginnt sie den Unterricht und Hermione fällt sofort auf, dass sie Züge von McGonnagal hat.

Nicht nur vom Alter, denn das kommt ebenso ziemlich gut hin, sondern auch von der mehr oder weniger sehr strengen Tonlage. Falls sie richtig liegen sollte, dann ist sie sich sicher, dass sie mit Morris gut auskommen wird. Die Brünette hasst es, wenn sie Probleme mit Lehrerin hat.

,,Nun, wie ihr bereits wisst, werdet ihr dieses letzte Schuljahr mit einem Projekt starten, was geplanter Weise ungefähr ein dreiviertel Jahr andauern wird. In diesem Projekt wird es darum gehen, dass jeweils zwei von euch – und nur dass ihr es wisst, ich werde die Paare festlegen – euch näher kommen werdet, die möglicherweise zurückliegenden Rivalitäten, Probleme oder andere negative Dinge ablegen und zusammen arbeiten werdet, um letztendlich eine Art Präsentation vorzustellen. Ist bis jetzt soweit alles klar?" fährt die ein wenig Grauhaarige fort und blickt durch die Klasse, die – zu Hermiones Erstaunen – still ist.

Alles in allem ist das Projekt eigentlich nicht schlecht. Der Krieg ist vorbei und alte Streitigkeiten sollten definitiv beigelegt werden, allerdings hat sie etwas bedenken, wenn es um ihr Beispiel geht, denn sie könnte natürlich einen der Schüler – speziell einen der Slytherins – abbekommen, mit dem sie nie wirklich gut ausgekommen ist.

Dennoch, sollte eben dieser Fall eintreten, dass sie beispielsweise Parkinson oder gar Malfoy, mit dem sie ja bekanntlicher Weise die meisten Differenzen hatte, als Partner zugeteilt bekommt, würde sie dem Ganzen eine Chance geben. Denn zum Einen hängt ihre Note davon ab und zum Anderen ist es wirklich einfach nur Zeit Vergangeres hinter sich zu lassen.

Irgendwie würde sie das schon hinbekommen.

Sie weiß nicht genau wie, aber irgendwie würde es schon funktionieren.

Zumindest hofft sie das.

Die Granger seufzt leise und möglichst unbemerkt. Wer weiß vielleicht würde das Projekt ja sogar Spaß machen. Sie kennt das Thema zwar noch nicht, aber es würde schon irgendwie Spaß machen. Naja, sie hofft es.

Professor Morris räuspert sich erneut und holt ein großes Stück Pergament aus ihrer Tasche, offensichtlich die Liste mit den Namen der jeweiligen Namen. Hermione kann nicht leugnen, dass ihr ein wenig mulmig zumute ist, wenn sie daran denkt, tatsächlich mit Malfoy zusammen zu arbeiten, da sie ihn schlicht weg einfach nicht einschätzen kann.

Sie atmet noch einmal tief ein und betet innerlich dafür, dass sie Blaise als Partner bekommt, da sie sich mit ihm ja doch gut versteht und sie zumindest schon befreundet sind. Dann wäre das ganze Projekt kein Problem. Er ist zwar nicht immer sonderlich ehrgeizig, wenn es um Noten geht, so wie sie es ist – und sie hasst sich aufgrund der Gedankengänge, aber eben auch nicht so wie sein blonder Kumpel - , dennoch bekommt er meist mehr oder weniger gute Noten.

Außerdem ist er ein sehr humorvoller Mensch und mit ihm wird es definitiv nie langweilig und sie weiß das sehr zu schätzen. Alles in allem ist er ein sehr guter Freund. Sie seufzt erneut leise. Von der Seite hört sie ein leises Kichern. Die Brünette sieht zur Seite und erblickt einen sichtlich amüsierten Blaise, der ihre Nervosität wohl bemerkt hat.

Die Granger wirft ihm nur einen Todesblick zu, den er belustigt zurück gibt. Er will gerade etwas flüstern als er plötzlich als er plötzlich einen Blick von Malfoy zugeworfen bekommt, den sie allerdings nicht deuten kann. Sofort erwidert Blaise den Blick und versucht offenbar ihm irgendwas zu sagen, doch der Blonde dreht sich einfach nur wieder um.

Hermione sieht zu ihrem guten Freund, nicht verstehend, was gerade passiert ist, aber dieser sieht nur zu Parkinson, die allerdings auch nur die Schultern zuckt, was ihn hörbar aufseufzen lässt. Zu der Überraschung der Granger schenkt dem Morris keinerlei Beachtung und beginnt das Pergament aufzufalten, ehe sie durch die Klasse blickt.

,,Ich werde nun die von mir festgelegten Paare verlesen. Und ich möchte stark darum bitten, dass aufgrund meiner Wahl keine Unannehmlichkeiten entstehen. Ich habe diese Paare aus bestimmten Gründen ausgewählt und somit werde ich – wie ich bereits erwähnte – keinerlei Änderungen vornehmen. Wie dem auch sei, starten wir mit der Verlesung: Zusammen arbeiten werden Longbottom und Parkinson, Bullstrode und Thomas-"

Und schon hört die Gryffindor auf zuzuhören. Einerseits, weil ihre Nervosität zurück kehrt und andererseits, weil da schon wieder dieser Slytherin in ihrem Kopf herum schwirrt. Sein Verhalten ist schlicht weg komisch. Allerdings macht sie sich mehr Sorgen um ihre Note. Bis jetzt war sie nur davon ausgegangen, dass sie Blaise oder seinen blonden Kumpel bekommen könnte, was ist aber, wenn sie jemanden absolut unbekannten bekommt und er nicht mit ihr arbeitet?

Bei Merlin, was wenn er sich absolut weigern würde und oh verdammt sie dann deswegen eine schlechte Note bekommen würde? Das wäre mit Abstand das Schlimmste, was überhaupt passieren kann.

Wie auch immer werden ihre Gedanken unterbrochen, als sie plötzlich ihren Namen hört. ,,Granger und Malfoy" ist ganz klar Morris Stimme zu vernehmen. Augenblicklich schluckt die Brünette und ihr Blick wandert mehr oder weniger unfreiwillig zu ihrem neuen Projektpartner, der ebenso nicht sonderlich erfreut aussieht.

Und verflucht die Zeit wird lang und vermutlich hart.

Tja, da wusste sie noch nicht, was dieses Projekt noch alles zu Tage fördern wird...

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Obliviate - Duo postesque caritate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt