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POV: Mint

Ich wollte den ersten Pulli anprobieren als mein Handy vibrierte. Ich schaute auf den Display.

Eine Nachricht von meinem Bruder?
Er hatte mir seinen Standort geschickt. Es war am Ende der Stadt. Wenn ich mich beeile, würde ich dreissig Minuten brauchen.
Was soll das? Er ignoriert mich für Wochen und schickt mir dann seinen Standort? Hat er meinen Vater gefunden? Brauchte er Hilfe?
Ich liess den Pulli auf den Boden gleiten. „M-MINA? Ich muss etwas erledigen! Sag Eijiro ich musste zu meinem Bruder!!!" ich stürmte aus der Kabine und rannte aus dem Laden. Hinter mir hörte ich noch Mina, wie sie mir hinterher rief.
Tut mir leid Mina! Ich muss wissen was mit meinem Bruder los ist.

Als ich fünfundzwanzig Minuten Später am Waldrand stand hörte ich schon Kampfgeräusche. Hechelnd lief ich in Richtung Geräusch.

„Mint! H-Hilfe!" ich blickte zu Kian, welcher gegen zwei Leute kämpfte. Er konnte jeden Schlag ausweichen, aber auch er war erschöpft. Schweissperlen liefen ihm die Stirn herunter. Durch seinen Quirk konnte er die Bewegungen seiner Gegner voraus sehen. Ich konzentrierte mich und meine Arme verwandelten sich. Ich rannte in den Kampf und beschützte meinen Bruder. „Hä? Was macht die Göre da?!" rief einer der Männer. „Mach sie auch platt! Sie steht uns im Weg!" kam die Antwort prompt.
Einen kann ich bekämpfen, aber zwei? Ich muss mich ganz verwandeln!
Ich versuchte während dem Kampf meinen ganzen Quirk zu benutzen aber es ging nicht.
Zeit. Ich brauch Zeit.
Ich erschuf Distanz zwischen den Angreifern und mir. „Was wollt ihr von meinem Bruder?!" die zwei blieben tatsächlich stehen.
Dummköpfe! Jetzt ist es aus mit euch!
„Dass geht dich nichts an. Ist eine Sache zwischen ihm, und uns. Verpiss dich wieder." Unauffällig faltete ich meine Hände hinter meinem Rücken und versuchte meinen Quirk erneut zu aktivieren. Dieses Mal ging es.

POV: Kian.

Meine Schwester hatte ein gutes Ablenkungsmanöver abgelegt. Ich sah wie sie ihren Quirk aktivierte während sie sprach. Sie war besser geworden. Viel besser.

Als sie mit zehn Jahren ihren Quirk zum ersten Mal benutzte, brauchte sie sieben Minuten bis sie sich verwandelte. Sie ist komplett ausser Kontrolle gewesen und hatte die halbe Bar der Liga zerstört und nach fünf Minuten sass sie heulend ihrem zertrümmerten Zimmer. „Ich wollte dass niiiiicht!" heulte sie damals und ich musste bei der Erinnerung lächeln.

Gerade hatte sie sich in ein rotes Monster verwandelt.
Kann sie sich jetzt beherrschen?

Ich wusste es nicht. Ich hatte nie mit ihr gekämpft weil sie so eine Art mehrere Persönlichkeiten hatte und ich deshalb ihre Gedanken nicht lesen konnte. Ausserdem war sie viel stärker als ich. Die Monster dachten sich keine Strategie aus oder so, sie schlugen einfach zu.
Meine Augen wendeten sich wieder zum Kampf. Der eine Mann lag bewegungslos auf dem Boden, der andere war geflüchtet. Mint kam auf mich zu. Besser gesagt das Feuer, Flügel Ding. Sie hatte es doch unter Kontrolle!?

Das Monster traf mich komplett unerwartet. Ich sah die tiefe Wunde in meinem Bauch befor ich den Schmerz spürte. Langsam kippte ich nach hinten in den Dreck. Die blutverschmierte Klaue des Beast sauste nochmals runter auf meine Lunge und ich hustete Blut. Tränen stiegen meine Augen hoch aber ich konnte nicht schreien. Ich konnte mich nicht vor Schmerz krümmen. Ich lag einfach nur da und schaute in die schwarzen Augen des Monsters. Die Augen meiner Schwester. Diese Augen voller Bosheit, voller blutrünstigkeit, voller Hass... „M-Mint! Ich b-bin es doch. Dein Bruder..."

POV: Mint

Ich sah wie seine zertrümmerte Lunge sich noch ein letztes Mal qualvoll hob und mein Bruder sein Leben aushauchte. Seine Augen starrten leer in die meinen. Ich verwandelte mich zurück und viel auf die Knie neben ihn. „K-Kian?" ich stupste ihn an. „KIAN???" Ich rüttelte seinen leblosen Körper. „KIAAAAAAN!!!!!!!" ich zitterte am ganzen Körper und schlug verzweifelt mit meinen Fäusten auf seinen Oberkörper. „LASS MICH NICHT ALLEIN!!!!! BITTE... DU DARFST DASS NIIIICHT!!!! DU DARFST MICH NICHT ALLEIN LASSENNN..." immer schwächer schlugen meine blutverschmierten Hände auf seinen Toten Körper. Kraftlos und weinend legte ich meinen Kopf auf den meines Bruders. „Alles wird wieder gut, oder? Kian?"

Plötzlich wurde ich weg gerissen.
„L-Lass mich! I-Ich will zu K-Kian." Ich hatte so viel geweint dass ich keine Kraft hatte, mich zu wehren. Ich blickte an meinem Entführer hoch. Dabi?
Er hatte mich von Kian weg gezogen, mich hochgehoben und trug mich von meinem Bruder weg. Ich vergrub mein Gesicht in sein T-shirt. „Ich. Ich hab es getan. Ich. Ich habe meinen Bruder..." schniefte ich in sein Shirt. „ Schhhh schhhhh. Ich weiss, ich weiss." seine tiefe kratzige Stimme beruhigte mich und immer noch weinend schlief ich in seinen Armen ein.

Als ich aufwachte, war ich in meinem Zimmer. Meinem alten Zimmer. In der league of villain. Ich schloss meine Augen wieder. Ich konnte nicht aufstehen. Ich konnte nicht essen. Ich konnte nicht mal blinzeln ohne ihn zu sehen.
Ein leises Klopfen ertönte und Dabi kam durch die Tür. „Na, geht's dir besser?" ich zog die decke über meinen Kopf. Er seufzte. „Hast du Hunger oder so? Egal was du brauchst, ich hol es dir." ich zog die Nase hoch. „Auch Kian?" Er seufzte. „Das nicht, aber du musst etwas essen. Ich frag Su ob sie dir was Kochen kann." „Wo ist Kian! Ich will ihn sehen!" wortlos ging er wieder raus.

Mit leerem Blick starrte ich an die Decke. Später klopfte es erneut und Su mit einem Teller voller Essen kam rein. „Iss das!" sie stellte den Teller auf den Nachttisch. „Das war ein Befehl." Ich reagierte nicht. Ich blinzelte nicht mal.

Mit viel Überzeugungskraft schafften Su, Dabi und Toga es mich zu einem Glass Wasser und zwei Löffeln Reiss zu zwingen.

Time skip: ein paar Tage später.

Ich spürte wie jemand sich auf's Bett setzte. „Su hat gesagt ich soll dich besuchen, also ähmmm... was soll ich jetzt sagen... jetzt mal ehrlich, du siehst scheisse aus. Und du stinkst... Und ignorier mich nicht." der Besucher legte vier Finger auf meine Stirn. „Wenn du jetzt nichts sagst, lege ich den fünften Finger ab." ich rührte mich nicht. Shigaraki seufzte. „Du musst wieder weiter machen sonst fällst du auf. Niemand darf wissen das du zwei leben hast."

POV: Tomura

Mint war jetzt schon vier Tage hier und es hatte sich nichts geändert. Wenn sie aufstand, dann war es mitten in der Nacht. Und auch nur um auf's Klo zu gehen. „Jetzt tu nicht so. Glaubst du dass Kian gewollt hätte dass du hier Stück für Stück verrottest?"
„Wenn ich meinen scheiss Quirk unter Kontrolle hätte, könnte er dir jetzt sagen was er will." sagte sie mit kratziger Stimme. „Es ist jetzt passiert, ob du es jetzt willst oder nicht. Was du machst ist mir egal. Stirb schnell oder fang wieder an zu leben. Mach's einfach schnell. Du nervst und blockierst das Zimmer." ich stand auf und liess sie über meine Worte nachdenken.

Eine Stunde später stand sie geduscht und frisch umgezogen in der Tür. Zwar hatte sie noch tiefe Augenringe und sah blass wie eine Leiche aus aber man konnte sie wieder erkennen.
„Shiga. Ich hab mich entschieden. Ich lebe, für ihn." „Gut! Nenn mich aber nicht Shiga."

DARK SIDE// Boku no hero AcademiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt