Kapitel 18

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Nachdem wir ein paar leidenschaftliche Küsse ausgetauscht haben, ließ ich von ihm ab. Er brummte etwas genervt, jedoch fiel mir auf, dass ich seit gestern nicht mehr auf mein Handy geschaut hatte und das hätte ich vielleicht ein bisschen früher tun sollen, denn ich hatte 30 verpasste Anrufe. Ein paar von meiner Mom und welche von meinem Bruder. Sogar von Liz. Fuck... Ohne zu überlegen packte ich meine Sachen, zog mir schnell meine Hose und Schuhe an. „Wo willst du hin?" Fragte Fynn mich verwirrt. „Nach Hause." Gab ich etwas zu genervt von mir. „Wow wow... Warte hab ich irgendwas falsch gemacht." Ich schüttelte in der Eile nur meinen Kopf und streckte ihn mein Handy vor sein Gesicht. Seinen Augen öffneten sich panisch. „Ich bring dich." Gab er von sich.
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„Was soll ich denn gleich sagen?" Überlegte ich laut im Auto und hatte immer noch Panik, da ich meine Familie nie anlog. Allerdings konnte ich ihnen in diesem Fall auch nicht die Wahrheit sagen, da die Konsequenzen einfach zu hoch wären, als das ich sie jetzt ertragen würde. Warum konnte Fynn nicht einfach irgend ein netter Typ sein, der Schwiegersohn Potenzial hat oder so. Aber nein. Er muss ja als größter Aufreißer der Stadt bekannt sein und noch dazu der BESTE FREUND MEINES BRUDERS! „Normalerweise würde ich ja sagen, die Wahrheit. Allerdings will ich meinen guten Ruf bei Karin nicht verscherzen." Scherzte er. Karin war meine Mom und sie liebte Fynn wie ihren eigenen Sohn. Natürlich wusste sie auch, dass er es faustig hinter den Ohren hatte was Mädchen angeht, doch sie rechnete ja nicht damit das ich eines dieser Mädchen hätte sein können. Sie wusste, dass ich damals eine Schwärmerei für ihn hatte, aber irgendwie konnte ich sie in den letzten Jahren davon überzeugen, dass ich nicht mehr auf ihn stand. Warum konnte ich mich nicht selbst davon überzeugen? Naja... Wollte ich das nach alledem überhaupt noch. Die Nähe zu Fynn fühlte sich beruhigend an und einfach schön. Viel schöner als in meinen Vorstellungen und ich hätte niemals gedacht, dass das gehen würde, da ich eine sehr große Vorstellungskraft hatte. „Hmm..." Fuhr er fort als er merkte, dass ich das nicht ganz so lustig fand wie er. Obwohl ich merkte, dass er es eigentlich auch nicht so lustig fand. Er wollte seine eigene Panik überspielen, denn wenn mein Bruder rausfinden würde, dass zwischen mir und Fynn was lief, dann würde er Fynn kalt machen. „Vielleicht sagst du, dass du bei Zoey oder so warst, weil es ihr schlecht ging wegen irgend so nem scheiß Kerl." Schlug er vor. Die Idee war gar nicht so schlecht. Aber als wenn meine Mom Zoey nicht schon angerufen hatte. Obwohl... Ich kramte mein Handy aus der Tasche. „Was machst du?" Fragte Fynn während ich Zoey schon am anderen Ende der Leitung hatte. „Ja?" Antwortete sie verschlafen. „Hat meine Mom dich schon angerufen?" „Ja. Allerdings. Wo bist du? Wir machen uns alle Sorgen!" „Scheiße..." Fluchte ich leise in den Hörer rein. „Mika? Wo bist du?" Hakte sie nochmal nach. „Was hast du meiner Mom gesagt?" Überging ich ihre Frage vorerst. „Ich habe ihr gesagt, dass du bei mir schläfst und dein Handy kein Akku mehr hat und wir hier nicht das richtige Kabel für dich haben. Und Schätzchen ja... Ich kann eins und eins zusammen zählen." „Was?" Fragte ich nun verblüfft. „Tja... Nachdem du letztens beschlossen hast mich ohne Erklärung alleine in Geschichte sitzen zu lassen und man den ganzen Tag den lieben Herrn Peters nicht mehr zu Gesicht bekommen hat und seine ganzen Betthäschen am heulen waren, dachte ich mir, was macht wohl meine liebe beste Freundin, die normalerweise niemals schwänzen würde. Außer vielleicht für ihren... Naja... Schwarm seit dem Kindergarten!" „Okeeeyy... Ist ja gut Sherlock. Danke für die Deckung. Wissen Nina und Mara bescheid?" „Nein. Ich wusste ja nicht, ob du das nicht noch wenigstens ein bisschen für dich behalten willst. Geheime Romanzen sind sowieso immer am reizvollsten!" Kicherte sie in den Hörer. Ich verdrehte die Augen, trotzdem konnte ich mit ein Lächeln nicht verkneifen. „Danke Zoey." Ich merkte, dass sie lächelte als sie meinte „Immer gerne Schätzchen."

Ein Fehler zum VerliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt