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*Baelfires Sicht*
Meine Mutter war seit Tagen so abwesend gewesen und plötzlich war sie weg.
Es gab keine Spur von ihr.
Sie hatte sich nicht einmal verabschiedet.

Traurig saß ich an ihrem Bett und starrte die Decke an.
„Ich vermisse Mama.",murmelte ich vor mich hin und hörte die Tür unseres Hauses aufschlagen.
Mein Vater kam völlig außer Puste in das Haus und schloss mich sofort in die Arme.
„Baelfire, es tut mir so leid."
Ich schloss meine Augen und ließ meinen Gefühlen freien Lauf.
Tränen liefen meine Wangen hinunter auf das Oberteil meines Vaters.
Wir beide litten unter den Verlust meiner Mutter und seiner Frau.

In diesem Moment wünschte ich mir jemanden neben meinem Vater.
Jemanden mit dem ich über alles reden konnte.
Ich wollte nicht mehr allein sein,denn mein Vater würde jetzt mehr arbeiten müssen,damit wir uns alles leisten konnten.

Man hörte neben unserem Schluchzen, nur noch den Wind gegen die Tür schlagen.
Es schien ein Unwetter zu kommen.
Doch kurze Zeit später hörten wir ein weiches Weinen vor unserer Tür.
Verwirrt löste ich mich von meinem Vater und schlich zur Tür.
Vorsichtig versuchte ich keinen Ton zu machen und holte einen Stock um mich zu verteidigen.
Als ich dann die Tür öffnete blickte mich ein kleines Mädchen voller Tränen an.
Der Sturm näherte sich immer mehr und es begann langsam schon zu regnen.
Das Mädchen würde nass werden.
Unschlüssig half ich ihr auf und brachte sie in das Haus.
Sie zitterte stark und ihre Kleidung war zerrissen.

„Wie heißt du?",fragte ich nachdem ich ihr eine Jacke von mir übergeworfen hatte.
Mein Vater beobachtete alles im Stillen und bereitete einen Tee vor.
„Ich weiß es nicht."
Sie seufzte und nahm dankend den Tee an,den mein Vater ihr hinreichte.

Sie kannte ihren Namen nicht?
„Ich erinnere mich nicht an viel.
Das letzte an das ich mich erinnern kann ist,dass jemand meinte ich sei eine Schande und mich dann im Wald allein ließ.
Und seitdem irre ich hier durch den Wald in der Hoffnung jemanden zu finden,der mich für eine Zeit aufnimmt.
Doch ich fand nie eine Hütte oder ein Haus."
Sie sah verletzt und traurig auf den Boden.

Während sie in Ruhe ihren Tee trank,zog ich meinen Vater zur Seite.
„Vater,können wir ihr helfen?
Sie tut mir so leid.
Sie hat keine Familie mehr und wie könnten ihre sein."

Ich versuchte ihn zu überzeugen,aber er schien nicht so überzeugt von meiner Idee.
„Gib mir eine Woche.
Sie wird ein wunderbares Mitglied der Familie werden."
Mein Vater seufzte und nickte.
„Eine Woche,mehr nicht."
Fröhlich nahm ich meinen Vater in den Arm.

Die Trauer wegen meiner Mutter war wie weggeblasen.
Ich vermisste sie zwar,aber ich versuchte es positiv zu sehen.
Schließlich hatte ich jetzt theoretisch eine Schwester.

„Hmm...wenn du deinen Namen nicht kennst.
Wie wäre es mit Y/N?"
Das Mädchen fing an zu strahlen.
„Der Name ist schön."
Ich lächelte und nickte.
„Ich mag den Namen auch."

Ein wenig später war der Sturm gekommen.
Mein Vater hatte den Kamin angemacht und saß bereits vor ihm.
Y/N kuschelte sich weiterhin in meine Jacke.
„Y/N?
Komm doch an den Kamin.
Dort ist es wärmer."
Unentschlossen stand sie auf und setzte sich ,etwas von meinem Vater entfernt,
an den Kamin.
Schüchtern setzte ich mich neben sie und starrte in die Flamme.
Den Donner bemerkte ich nichtmal wirklich.

„Wie heißt du eigentlich?",fragte Y/N irgendwann und blickte zu mir.
„Oh ich hab dir meinen Namen noch nicht genannt.
Tut mir leid.
Ich bin Baelfire und mein Vater ist Rumplestiltskin."
Sie lächelte und legte ihren Kopf auf meine Schulter.
„Schön dich kennenzulernen Baelfire."

SoulmateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt