Die besten Freunde

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Da hab ich auch schon eine Lösung. Warum bitte hat man in der heutigen Welt ein Handy!

In Null Komma nichts ist googlemaps auch schon geöffnet. Ich will schon meine Adresse eingeben, doch da fällt mir ein, dass wir uns bei Ricci treffen wollten. Da bin ich auch heil froh, denn nach diesem Nachmittag brauche ich deren mentale Unterstützung wirklich!

Nach ungefähr einer halbe Stunde herumirren, komme ich endlich bei unserer Siedlung an.

Ihr wisst ja wie das mit Google Maps ist. Die berechnen immer die kürzeste Strecke!

Ich laufe direkt zu Riccis Haus, und klingle Sturm.
Da macht Ricci endlich auf. Ich falle ihr in die Arme, und lasse mich von ihr ins Haus ziehen.

Eigentlich hoffe ich, mich dann in ihrem Bett wiederzufinden und eine Zeit Ruhe zu haben, doch ich werde in die Küche geschleppt, und setze mich widerwillig auf einen Sessel.

Anna und Ricci gucken mich erwartungsvoll mit einem breiten Grinsen an. Die zwei wollen echt immer alles wissen. Ich nehme ihnen das nicht übel. Ich meine wer hat die ganze Zeit an Riccis Zimmer gelauscht, als Ricci alleine mit Konstantin da drin war. Außerdem müssen sie mich irgendwie aufheitern und das können sie nur, wenn sie wissen, was los ist.

" Fabian hat im Caffee eine andere geküsst" Presse ich hervor, und spüre, wie sich meine Augen wieder mit Tränen füllen. Ich habe heute echt schwache Nerfen! Aber wer kann das nicht verstehen?

Den Rest, der passiert ist, erwähne ich noch gar nicht. Meine Freundinnen würden mit Äxten auf Fabian losgehen, wenn sie wüssten, was er mir danach noch angetan hatte. Von Kevin ganz zu schweigen. Ihn aber würden sie versuchen mit mir zu coupplen. Darauf habe ich echt keine Lusst. Zumal sie es vergeblich bis an ihr Lebensende versuchen würden.

Ricci und Anna wurden auf einmal tot ernst. "Nein das kann dir dieser Spast nicht antun!" Bemerkte Ricci grimmig. "Ach komm! Sei nicht traurig. Er hat halt nicht in dir gesehen, was wir sehen können. " mit vorsichtigen Schritten kommt Anna auf mich zu, und nimmt mich in den Arm. Als Ricci dann auch noch in unsere Arme fällt ist es um mich geschehen, und ich lasse meinen Gefühlen freien Lauf. Meine Tränen kullern meine Wangen hinunter, und tropfen auf die Kleidung von Ricci und Anna. Aber meine Tränen versiegen schnell wieder.

Die beiden haben einfach eine so beruhigende Wirkung auf mich!

Und da werden wir auch schon wieder hochgeschreckt. Riccis Mutter stört unsere Sentimentale Umarmung!

"Oh hallo mein Mäuschen hast du Anna und Lina eingeladen? Hallo ihr Zwei!"
Ich und Anna geben beide ein höfliches Hallo von uns, während Ricci auch schon zu ihrer Mutter meint "Ja ich habe sie gebeten, zu uns rüber zu kommen, und es währe auch super, wenn sie bis zum Abendessen noch hier bleiben könnten!" Nur damit ihr es wisst, unser super über drüber Blick funktioniert nicht nur bei meiner Mutter. Auch Antonia (Riccis Mutter) kann ihm nicht widerstehen

Nach ein paar Sekunden haben wir Riccis Mutter auch schon rumgekriegt, und feiern unseren Sieg, als sie noch sagt "Ricci ich muss dir aber noch was sagen ... du weißt ja ich und dein Vater... " "Ja ich weiß ihr seid getrennt!"
Ricci sieht ihre Mutter erwartungsvoll an, aber ich sehe, wie sich ihre Miene bei der Erwehnung ihres Vaters verdunkelt. 

"Die Sache ist die... dein Vater ist gerade auf einer wichtigen Gescheftsreise und... naja er hat niemanden, der auf seinen Son aufpassen könnte und ..."

Ricci verliert nun ihre Beherrschung: "Wie? Ich habe einen Bruder! Warum  hat mir das niemand gesagt?!" Sie schaut Antonia herausfordernd und wütend an. Ich kann mich zwar nicht in ihre Lage versetzen, aber ich weiß, dieses Gefühl muss schrecklich sein. Langsam gehe ich auf Ricci zu, und nehme sie in die Arme. Mit meinem Ärmel wische ich ihr die salzigen Tränen aus ihrem Gesischt.

Die Situation grenzt glatt an ein Déjà-vu Erlebniss. Schon wieder liege wir uns zu dritt in den Armen.

Riccis Mutter sieht verzweifelt aus. Mit so einer Situation hat sie anscheinend nicht gerechnet.
Nach ein paar Minuten Stille kann sich Ricci wieder fassen und meint mit gesenkten und niedergeschlagenen Blick "was passiert nun was war das eigentliche was du mir sagen wolltest".

Ricci bemüht sich sichtlich, ihre Stimmr nicht all zu verletzt klingen zu lassen. In diesem Moment bewundere ich sie sehr. Wie kann sie das bereits Gesagte nur so gut vertragen?

Ihre Mutter scheint nervös, und antwortet "Max hat mich gebeten, seinen Son... somit deinen Halbbruder, für eine Weile ... aufzunehmen!" Das letzte Wort quetschte Antonia zwischen ihren Lippe hervor, und schaute ihre Tochter an. Ihrem Gesichtsausdruck nach, erwartete sie nun das schlimmste. Alle Blicke im Raum waren nun auf Ricci gerichtet, was sie anscheinend nicht bemerkte. Sie blickte immer noch starr auf den Booden.

"Er kann hir gerne schlafen, aber ich würde gerne die ersten zwei bis drei Nächte bei Lina übernachten, wenn das für dich in Ordnung ist."

Ricci schaute zu mir hoch. In ihren Augen erkenne ich sehr viel Schmerz. Ich beeile mich ihr zu versichern, dass sie die Tage bei uns verbringen kann, ohne an die Platzprobleme zu denken. Ricci braucht mich und Anna und ich glaube nichts kann ihr Problem besser lösen, als ein Abend mit uns!

Schlussendlich willigt auch Ricci's Mutter ein, und Ricci stapft die Treppe hoch, um ihre Sachen zu packen.

Plötzlich klingelte es an der Tür, und ich bedeute sie aufzumachen. Als ich sie aufmache, trifft mich der Schlag. Da steht schon wieder 'Kevin'. Er sieht genauso überrascht und erschrocken aus wie ich, den jeweils anderen hier zu sehen.

Langsam glaube ich, dass er mich stalkt!

Hinter mir höre ich dann auch schon Schritte, und Antonia schaut mir über die Schulter. Sie reagiert blitz schnell auf den Besucher, und bedeutet ihm leise zu sein. Dann zischt sie ihn an:"Leon was machst du schon so früh hir! Sei leise, und geh in die Küche!"

Ich versteh echt gar nichts mehr, und bleibe nur stehen. Somit versperren ich den Eingang. Kevin, der anscheinend Leon heißt packt mich bei den Hüften, hebt mich hoch, und dreht sich, eine halbe Drehung, um sich selbst. Um mich dann wieder ab zu setzen. Falls ihr nicht versteht, was er damit erreichen wollte:

Er hat mich einfach aus dem Weg geräumt!

Langsam verstehe ich, was hir los ist.

Wenn Leon das ist, was ich denke, dann hat Antonia meiner Meinung nach sehr gut reagiert. Ricci darf Leon auf keinen Fall hier sehen! Ich schleich den beiden hinterher.

Anna steht noch immer in der Küche und ist ziemlich verdutzt, dass ein fremder Junge auf einmal herein kommt, doch an ihrem Blick, der sich langsam aufhellt, kann ich erkennen, dass sie die Lage anscheinend auch kapiert.

Und das ungefähr drei mal so schnell wie ich!

Antonia blickt ein paar mal zwischen mir und Leon hin und her. Sie bemerkt anscheinend die Blicke, die er mir die ganze Zeit zuwirft und ich eiskalt abwehre. Sie sieht uns verwirrt an, und beginnt im Flüsterton uns einander vorzustellen

"Anna, Lina, das ist Leon. Riccis Halbbruder. Und Leon das sind Anna und Lina. Riccis beste Freundinnen. "

Leon mustert Anna, aber dann fällt sein Blick wider auf mich, und ich fühle mich unwohl. Zum Glück wird die jetzt folgende peinliche Stille durch Schritte auf der Treppe unterbrochen.

Ricci kommt zurück!

Schnell schiebt Antonia Leon hinter der Kücheninsel in der Mitte des Raumes, und ich und Anna verabschieden uns von Antonia.

Ohne ein Wort zu ihrer Mutter zu sagen, verschwindet Ricci durch die Haustür. Ich und Anna laufen ihr schnell hinterher.

Wir müssen echt einiges wieder gradebiegen!

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Ich melde mich mal nach einem meiner Kapitel.
Ich möchte wissen, wie euch die Geschichte bis jetzt gefällt, und wie ihr euch erwartet, wie das Verhältnis zwischen den einzelnen Karaktären weitergeht!

Ihr könnt mir das gerne in die Kommentare schreiben.

LG
heyheidekraut

Liebe kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt