Das Campen kann bginnen

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Wir wandern jetzt schon fast eine Stunde durch den Wald, und ich kann nicht mehr!

Mein Brot hab ich schon fertiggegessen, und Anna mir und Ricci sind die Gesprächsthemen ausgegangen. Wenn ich einen Blick nach Vorne werfe, kann ich erahnen, dass es den Jungs genauso geht, denn jetzt gehen sie schweigend nebeneinander her, obwohl sie sich vorher noch angeregt unterhalten hatten. (Über was auch immer)

Der Karte von Papa zu urteilen müssen wir aber warscheinlich nur noch 10 Minuten den Erdboden im Wald niedertrampeln.

Mir tun aber nicht nur die Füße weh, sondern auch die Schultern. Immerhin muss ich Rucksack und Zelt tragen, und das ist deutlich mehr, als Ricci und Anna tragen müssen!

Ricci scheint das zu bemerken und meint besorgt:"Lina soll ich dir vielleicht das Zelt abnehmen? Du trägst das schon echt lange!" Mit einem geschafften Blick sehe ich sie dankend an, und überreichen ihr das Bündel der Qualen.

Ohne dem Zelt fühle ich mich gleich viel leichter, und zu meiner Freude gehen meine Schritte jetzt etwas schneller und beflügelter.

Ich erhöhe mein Thempo, um den Anderen zu zeigen was für eine Last sie mir da abgenommen haben, da knall ich auch schon gegen den nächst bessten breiten Rücken... von Leon... war ja klar!

Die drei Jungs sind stehen geblieben, und haben anscheinend auf uns gewartet, um gemeinsam mit uns den Weg fort zu setzen. Ich habe das vor lauter Erleichterung garnicht gemerkt. Im Gegensatz zu Ricci und Anna, die sich jetzt hinter vorgehaltenem Mund darinn versuchten, ihr Lachen zu verkneifen.

Warum musste ich immer ganz genau gegen ihn laufen! Er ist wie ein Magnet!! Ein ziemlich unverschämter Magnet, denn er dreht sich um, und lacht:"Nicht so stürmisch mein Erdbeerchen!"

1. Bitte ich habe einen Namen, aber das musste man dem Erbsenhirn verzeihen! Den vergisst er warscheinlich immer, um sich die Sprüche, die er regelmäßig klopfte zu merken!

2. Warum musste er das Peinliche immer nur noch peinlicher machen.

3. Mit dieser Aktion hat er nicht nur mich sondern auch sich bloßgestellt. Jetzt sitzen wir im selben Boot. Und ich werde ihn bald über Bord schubsen!!

4. Muss ich jetzt ernsthaft mit dem Spitznahmen Erdbeerchen auskommen, ich meine kann er sich denn nichts besseres überlegen, wie Löwin?

Grinsend drehen sich nun auch Konsti und Christian um. Christian schaut zu Anna:"Hat meine Kirsche noch genug Power, oder muss ich sie tragen?"

Jetzt hört Anna auf zu lachen, und sieht etwas ertappt aus. Dafür fange ich jetzt umso lauter an zu kichern, und ich höre noch nicht damit auf, als Konsti daran setzt:"Mein Himmberchen sieht auch ziemlich geschafft aus!" Es ist klar, dass damit nur Ricci gemeint sein kann

Die Situation ist einfach zu lustig!

Ich bin mir sicher das mit den Namen haben sie sich ausgemacht!

Trotzdem finde ich wider in die Realität und erinnere die Anderen:"Aber wir müssen jetzt echt weiter! Unsere Eltern sind schon ziemlich weit!"

Während des restlichen Weges nimmt Konsti irgendwann Ricci das Zelt ab. Jetzt schleppt er schon zwei! Ich fühle mich dezent veräppelt! Als ich unter dem Ding fast zu Grunde gegangen bin, hat er nicht mit einer Wimper gezuckt!

Nah etwa 5 Minuten erreichen wir die Lichtung. Unsere Eltern sind schon am Auspacken der Zelte und Antonia schreit uns von weitem zu:"Endlich kommt ihr hier auch noch an! Wir währen den Weg fast noch einmal zurück gegangen!"

Jetzt sind es Mama und Papa, die lachen. Die Tatsache, dass die Erwachsenen schneller sind, als wir Kinder ist schon sehr erniedrigend!

Auf dieser Lichtung haben wir schon einmal gecampt, und deshalb weiß ich, dass nicht weit von hier noch eine zweite kleinere Lichtung ist, und wenn ich so darüber nachdenke, will ich ehrlichgesagt nicht meit unseren Eltern auf der selben Lichtung schlafen.

Der gleich Gedanke scheint auch Konsti durch den Kop zu gehen, denn er meint:" Währe es vielleicht in Ordnung, wenn wir auf der Lichtung nebenan zelten würden, immerhin sind wir schon alt genug, auf uns selbst auf zu passen!"

Mama und Papa werfen sich ein paar Blicke zu, bis Papa meint:" Ja ok. Ihr kennt euch hir ja eh schon gut aus! Wenn das für Ricci auch passt?" Papa blickt zu Antonia, die uns ein Lächeln schenkt:"Aber natürlich! Wir wollen doch nicht der Jugend auf die Nerven gehen! Und sie bei ihren Aktivitäten stören!"

Diese Aussage konnte man durchaus auch anders verstehen! Antonia ist eine der wenigen Eltern, die im Stande sind, Aussagen so zu formulieren, dass man fast ein bisschen schmunzeln muss!

Die Anderen scheinen verstanden zu haben, was sie damit meint. Alle bis auf meine Eltern. Denn die suchen unbeirrt weiter nach Steinen, mit denen sie das Lagerfeuer begrenzen können.

Das war mal wieder typisch!

"Also gut! Dann siedeln wir uns auf der anderen Lichtung an!" Konsti schultert die zwei Zelte erneut, die er vorher am Boden abgelegt hat, und marschiert einen kleinen Trampelpfad entlang. Wir folgen ihm alle, wie die Küken der Gänsemutter.

Nach ein paar Metern stehen wir auch schon auf der etwas kleineren Lichtung, und wir werfen unser Gepäck schnaufend ins Gras.

"Christian, du warst mal bei den Pfadfinern! Du müsstest dich mit diesen Zelten doch auskennen!" Gibt Anna an Christian. Dieser kniet sich bereits nieder, um die Zelte aus zu packen.

Trotz 5 Leuten und einem Profie, die zusammenhelfen, um das Zelt zum Stehen zu bringen, verschwenden wir mehr als eine halbe Stunde darauf, um die Zwei Zelte aufzubauen.

Und dann das Wichtigste:"Wer schläft wo?" Konfrontierte ich die Anderen auch schon mit meiner Frage.

"Da hoffe ich habe ich noch etwas zu melden. Ich habe für mich und Anna..." Christian greift in seinen überdimensionalen Rucksack, und zerrt eine riesige flach Scheibe heraus.

"Darf ich vorstellen, mein vollaufomatisches Wurfzelt!" Er zieht die Scheibe aus seiner Hülle, und wirft sie auf den Boden. Schon entfaltet sich ein kleines Zelt. Wir staunten nicht schlecht. Von so etwas habe ich zwar schon einmal gehört, aber selbst gesehen noch nicht.

Den anderen scheint es genau so zu gehen. Da löst sich Anna aus ihrer Starre, und springt auf Christian, um ihn zu umarmen. Sie willigt anscheinend ein, mit Christian in einem Zelt zu schlafen.

Dann stellt Konsti klar:"Es sieht so aus, als würden Christian und Anna in einem Zelt schlafen. Und wir vier?" Bevor Ricci sagen konnte, dass sie bei Konsti schläft, sage ich hastig:"Ok gut dann schlafen ich und Ricci in einem und du und Leon in dem Anderen!"

Damit habe ich die Gefahr, dass ich mir mit Leon ein Zelt teilen muss gebannt. Jetzt kann es doch nicht mehr so schlimm werden! Oder?

Liebe kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt