Ich wache auf. Das erste was ich mache ist auf die Uhr schauen
Scheiße ist es schon so spät!
Neben mir scheint Anna, sich auch gerade mühsam aus ihren Träumen zu schleppen, den mit einem Stöhnen dreht sie sich um und schaut mir direkt in die Augen. Beziehungsweise versucht sie es. Sie muss die ganze Zeit blinzeln, um sich an das Tageslicht zu gewöhnen.
"Wie spät ist es bitte!"
Bringt Anna dann hervor und sieht mich völlig fertig an. Das versteh ich nicht, denn eigentlich ist gestern nicht mehr viel passiert. Wir sind schnell ins Bett gegangen, nachdem wir von Mama noch ein Abendessen bekommen hatten.
"Es ist fast 11 Uhr! Wir waren anscheinend echt müde von gestern!"
Ich schmunzle. Eigentlich bin ich garnicht mehr so müde. Durch meinen Körper fließt grade so viel Adrenalien, dass ich aufspringen, und meine Freundin sammt Bettdecke vom Betz ziehe.
Natürlich lag da noch die Matratze von Ricci. nicht dass einer glaubt, ich währe wenn ich ausgeschlafen bin ein Gefahr!
Jetzt war auch Anna hell wach, und strampelt die Decke von sich um sich dann von der Matratze auf zu rappeln. Blitzschnell nimmt sie die Decke und wirft sie mir über den Kopf, sodass ich nichts mehr sehe. Ich höre wie sie sich in die Hände klatscht.
"Rache ist süß!"
Wegen der Deck kann ich zwar ihren Gesichtsausdruck nicht sehen, aber ich bin mir sicher dass sie jetzt über beide Ohren grinst.
Und das auf meine Kosten!
Aber wenigstens ist sie jetzt wach. Ich ziehe mir mit einem Ruck die Bettdecke aus vom Kopf, und meine Annahme bestätigt sich. Sie grinst was das Zeug hält. Ich versehe sie nur mit einem gespielt bösen Blick, und fordere sie heraus:" Wer als erstes beim Frühstück ist"
Das lässt sich Anna nicht zweimal sagen, und gemeinsam poltern wir die Treppe runter. Ich liege um ein paar Zentimeter vor ihr, und freue mich schon darüber, dass ich das hier gewinnen würde, als sich Konsti mir in den Weg stellt, und mich abfängt. Anna bleibt darauf auch stehen.
Also wirklich: Fairplay!
"Fürs Frühstück seid ihr beide warscheinlich etwas zu spät! Da müsst ihr schon früher aufstehen! Ihr werdet das Mittagessen vielleicht noch mit Ach und Krach schaffen!" Konsti versaut uns die Aussichten auf Essen und zu allem Überfluss gefällt ihm das auch noch. Er gibt ein Lachen von sich.
Ich streiche mir meine von der Bettdecke elecktrisierten Haare aus dem Gesicht und fauche ihn an:" Du sei mal ganz still! Sonst erzähle ich Mama was du letzte Woche am Abend wirklich gemacht hast!" Mit dieser Aussage habe ich ihn besiegt. Ohne ein Wort dreht er sich um, und verzieht sich in sein Zimmer.
Ich weiß doch immer noch am bessten, wie man seine großen Brüder fertig machen kann!
Wie erwartet erkenne ich in Annas Blick, als ich mich zu ihr umdrehen, wie neugierig sie ist. Mit einer wegwerfenden Handbewegung sage ich nur:"Ach nicht so wichtig. Fackt ist, dass das eine meiner Geheimwaffen ist!"
Man sieht Anna an, dass sie sich mit dieser Aussage nicht zufrieden giebt. Da meint sie auf einmal:"Oh scheiße, wollten wir uns heute nicht mit Ricci im Hof treffen?"
Ach ja stimmt sie will uns dort alles erzählen. Ich meine wie es ihr mit ihrem Halbbruder ergangen ist!
"Haben wir uns da überhaupt eine Uhrzeit ausgemacht?" Frage ich mit einem Funken Hoffnung, dass wir sie nicht stehen gelassen haben.
"Nein haben wir eigentlich nicht. Ich finde wir sollten einfach rüberschauen."
Ja das ist eine gute Idee ich nicke, und dann machen wir uns auch schon auf ins Bad. Ich versuche mit meiner Bürste meine elecktrischgeladenen Haare zu zähmen. Die Bettdecke hatt sie komplett verwuschtelt! Nach einer gefühlten halben Stunde und der Hilfe von Anna, kann man mich mit meinen Haaren wieder als normales Mädchen erkennen.
Manchmal wünsche ich mir echt kürzere Haare!
Schönheit muss leiden
Aber nagut. Dafür geht das Anziehen umso schneller. Ich schlüpfe in eine Jogginghose und ziehe mir einen blauen Pulli über. Anna entscheidet sich auch für eine Jogginghose, sie nimmt sich aber ein rotes T-Shirt.
Gemeinsam marschieren wir wohlgemerkt ohne Frühstück aus dem Haus, und steuern auf Riccis Haus zu.
"Ach da seid ihr! Entschuldigung dass ich nicht im Hof war, aber ich wusste nicht mehr genau, wann wir uns treffen wollten!" Empfängt uns Ricci an der Tür
"Alles gut wir dachten wir kommen einfach zu dir" gebe ich zurück, ohne unser Verschlafen auch nur mit einem Wort zu erwähnen.
"Ok gut kommt rein. Deine Mutter ist auch schon hier!"
Ich blicke Ricci etwas verwirrt an, aber so seltsam war das nicht. Unsere Eltern sind gut befreundet, und erzählen sich alles. Die beiden kennen sich auch seit ihrer Kindheit.
Als wir die Küche betreten, strahlt mich Mama auch schon an:"Hallo Schätzchen! Entschuldigung dass ich dir nicht gesagt habe, dass ich hier bin, aber ihr zwei habt noch geschlafen, und da dachte ich, ich kann zu Riccis Mutter rüberschauen!"
Meine Mutter macht sich um mich echt immer Sorgen! Das ist echt süß von ihr!
Ihr gegenüber sitzt Riccis Mutter, und neben ihr sitzt Leon, dessen Lippen wiedermal ein Lächeln umspielt.
Dieses Lächeln macht mich echt verrückt!!
Und da steht Antonia auf und verschafft sich mit einem Räuspern Gehör:" Also. Ich und Elisabeth haben uns gedacht, da ihr euch alle so gut versteht, und Leon jetzt anscheinend auch in der Familie akzeptiert wurde, würden wir mit euch allen gerne einen Ausflug machen. Und zwar würden wir gerne mit euch zelten gehen!"
(Elisabeth ist meine Mutter falls ich das noch nicht erwähnt habe)
Also warte. Das waren jetzt sehr viele Infos auf einmal. Als erstes mal haben sich Leon und Ricci anscheinend vertragen. Beziehungsweise kann man garnicht vertragen sagen. Sie haben sich ja nicht gestritten, aber trotzdem.
Das findet ich echt gut! Ich freue mich für Ricci, dass bei ihr jetzt alles geklärt ist.Das heißt nicht, dass ich mich für Leon freue!!
Das Zweite ist, dass wir alle gemeinsam Zelten gehen sollen. Das ist ja voll cool! Dann können wir wieder alle gemeinsam viel Zeit verbringen!
Aber nein... alle zusammen heißt ja, dass Leon auch mitkommt!! Seit er hier her gekommen ist, bekomme ich echt keine Ruhe mer. Was habe ich bloß getan, dass mir meine Ferien versaut werden müssen!
Ich sollte nicht so viel denken was schlecht sein wird! Eigentlich ist Zelten einer meiner Lieblingsaktivitäten, und außer Leon sind viele Leute dabei, die ich mag, also kann es doch garnicht so schlimm werden!
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Liebe kommt selten allein
RandomLina wird überrumpelt. Plötzlich steht ein wild fremder Junge in ihrem Fahrradkeller. Was will er hier! Ihre besten Freundinnen Riccarda und Anna können ihr da weiterhelfen!