Böse Überraschung

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"Hey jetzt wird nicht gekuschelt! Auf mit euch wir erkunden jetzt die Gegend!"
Anna, Christian und Konsti kommen jetzt auf die Lagerfeuerstelle zu, und scheuchen uns auf.

Zum Glück, denn ich bemerke erst jetzt, dass mein Kopf langsam aber sicher Richtung Leons Schulter gewandert ist! Umso schneller springe ich jetzt auf, und animieren auch die anderen Zwei zum Aufstehen:"Ja kommt, machen wir eine Nahtwanderung!"

Und schon sind alle auf den Beinen und wir verschwinden im dunklen Dickicht. Die Sonne scheint zwar auf der Lichtung noch etwas, aber hier im Wald ist es wirklich stock dunkel.

Es ist zwar echt super schön, den dunklen Waldpfad entlang zu gehen, und mit den anderen über Lehrer zu lästern und über andere Probleme, die man so in unserem Alter hat, aber trotzdem fühle ich mich mehr und mehr überflüssig.

Anna kuschelt sich an Christian, und auch Ricci und Konati lassen nicht von einander ab. Ich gehe hinter den zwei Zweiergrüppchen, und bin dabei, mich wie gesagt überflüssig zu fühlen.

Leon scheint es garnicht so zu gehen. Mit meiner Decke um den Schultern führt er die Gruppe an und ist munter mit Ricci und Konsti in ein Gespräch vertieft.

Und ich hab niemanden zum Reden!

Nicht, dass das nicht schon genug wäre, denn jetzt ist mir auch noch kalt! Anscheinend reicht die eine Jcke nicht, um ein Mädchen wie mich warm zu halten.

Plötzlich steht Leon neben mir. Ich muss zwei mal hinsehen, um sicher zu gehen, dass ich keine Kältetraumar erlebe! Aber ja! Er hat sich anscheinend von Ricci und Konsti abgewandt, und sich entschieden, jetzt hinter der Gruppe zu gehen.

Ihm ist aber anscheinend nicht aufgefallen, dass ich hier hinten gehe, und ich meinen Kältetot alleine erleben möchte!

Er öffnet seinen Mund, um etwas zu sagen, schließt ihn aber dann wieder. Zu seinem Glück möchte ich sagen, denn wenn er auch noch zu Quasseln anfängt, halte ich das hier nicht mehr aus.

Ich erschrecke mich fast selbst vor meinen Gedanken. Forher habe ich ihn eigentlich noch ganz nett gefunden! Ich weiß nicht warum ich in seiner Nähe immer so starke Stimmungsschwankungen habe! Ich zwinge mich dazu, die Hassgedanke so gut wie möglich zu unterdrücken, und versuche weiter so unschuldig wie möglich neben ihm her zu gehen.

Aber was jetzt passiert, erschwert mir mein Vorhaben, mich ruhig zu verhalten sehr! Leon rückt immer näher, und breiet die Decke so aus, dass wier beide darunter Platz haben. Er legt mir die eine Hälfte um die Schultern, und schließt zusätzlich seinen Arm um meine Teilie.

Die Kälte ist sofort vergessen!

Mein ganzer Körper versteift sich. Irgendwie verspüre ich den Drang, mich an ihn zu schmiegen. Der ganze Hass ist wie weggewischt. Seine Worte geben mir dann den Rest:" Entspann dich und bitte geh nicht weg!"

Ich will ihn schon empört fragen, wie zum Teuel ich mich entspannen soll, aber es ist schon um mich geschehen. Wie eine Mizekatze schmiege ich mich an seinen muskulösen Körper.

Durch die dichten Bläter der Bäume kann man den schon aufgehenden Mond erkennen. Ich fühle mich wohl. In seinen Armen beginne ich mein gesamtes Bild von Leon zu überdenken. Was wenn er wirklich richtig nett ist.

Plötzlich wird mir klar, was ich an ihm auszusetzen habe. Natürlich!

Ich habe einfach Angst, dass er ein Playboy ist, und er mich genauso wie Fabian hängen lässt! Ich verstehe jetzt auch das Hassgefühl. Ich will mich einfach vor noch so einer Katastrophe schützen!

Aber was wenn mein Bauchgefühl recht hat. Was wenn er wirklich so ist, wie ich mir das erwarte! Da sagt Leon etwas, das alle meine Befürchtungen bewahrheitet.

"Ich wusste, dass ich dich auch noch rumkriege!"

Ich reiße mich von ihm los. Das kann doch nicht wahr sein! Tränen schießen in meine Augen, und meine Gefühle überwältigen mich. Alle meine Befürchtungen waren begründet! Er hat es nicht auf mich abgesehen, weil er mich liebt, sondern damit er eine Herausforderung hat! Er will mich als Trophähe und nichts Anderes.

Ich bin ja so blöd! Wie konnte ich nur nachgeben!

Ich drehe mich um, und laufe so schnell es geht den ganzen Pfad zurück. Die Bäume fliegen nur so an mir vorbei, und ein oder zwei Äste klatschen mir ins Gesicht. Aber das ist mir alles egal. Ich will nur weg von Allen!

Schon habe ich unser Zeltlager erreicht. Ich lasse mich an der Lagerfeuerstelle nieder. Mich überkommt die Angst. Ich will nicht alleine in ein Zelt! Aber ich will auch nicht zu den Eltern. Sie würden mich nicht verstehen, und sich sorgen um mich machen.

Auf einmal höre ich ein Knacken hinter mir, und ich fahre herum. Meine ganze Trauer und Wut wegen Leon ist verflogen. Ich kann wegen der Dunkelheit, die nun auch die Lichtung verschluckt fast nichts mehr sehen.

Ich will nicht so wie die meisten Leute im Film stock steif dastehen. Schon drehe ich mich um, und will auf das Zelt zusteuern, damit ich mich wenigstens ein bisschen sicherer fühle, aber da ertönt ein Stimme, die mir sehr bekannt vorkommt, und die mich dann doch noch zum Stehen bringt.

"Lina warte ich muss dir was erklären!"

Fabian! Wie war er hier her gekommen? Was macht er hier? Und vor allem was will er von mir!?

Langsam drehe ich mich zu ihm um. Er ist jetzt so nahe an mich herangekommen, dass ich ihn jetzt sogar in dem fahlen Mondlicht erkennen kann.

Seine Haare sind zerrupft, und seine Kleidung dunkel gefärbt. An seiner Hose klebt etwas Dreck.

Das einzige, das ich aus seinem Aussehen schließen kann ist, dass er schon den ganzen Tag irgend wo hier versteckt gewesen sein muss, und nur darauf gewartet hat, dass ich alleine bin!

Das ist echt eine gruselige Vorstellung. Noch mehr Angst schießt in mir hoch.

Das Gefühl, zu wissen, dass man den ganzen Tag beobachtet wurde ist wirklich grausam!

Als ich nichts erwidert nimmt sich Fabian einfach heraus, dass er beginnt, einen langen Monolog zu führen.

"Also... Was ich getan habe war wirklich nicht korrekt, und ich schäme mich wirklich! Ich kann auch verstehen, wenn du mich nicht mehr wieder sehen willst. Aber bitte! Sag mir, dass es dir trotzdem gut geht. Das ist mir einfach sehr wichtig!"

Dass ich ihn nicht mehr wieder sehen will hat er schon richtig erraten. Aber ob es mir gut geht. Gerade geht es mir echt alles andere als gut aber ich bin mir nicht sicher, ob das wegen Fabian ist, oder wegen Leon. Ich finde wirklich süß, dass Fabian sich das extra für mich angetan hat, aber stalken geht echt nicht in Ordnung.

Ich will ihm gerade sagen, dass er einfach verschwinden soll, und ich wegen uns keine Gefühlsprobleme habe.

Plötzlich springt Leon aus dem Gebüsch, und stellt sich schützend vor mich.

"Wer bist du? Lass Lina in Ruhe, und verchwinde!"

Diese beiden Sätze kommen laut und bestimmerisch von ihm, und schrecken Fabian so sehr, dass er zusammen zuckt. Er wirft mir noch einmal einen fragenden Blick zu, den ich nicht wirklich beantworten kann, da mir das alles einfach zu viel wird.

Dann dreht sich Fabian um, und verschwindet ins Dickicht.

Leon dreht sich zu mir um, und mustert mich von oben bis unten, und ich bekomme das gleich Gefühl, wie damals, als ich gegen ihn geknallt bin.

Liebe kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt