Kapitel 9 - Überarbeitet

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Wo man Kerker, Folter, Tod durch Henkershand im Hintergrund sieht, ist es gefährlicher zu warten als zu handeln: Denn im ersten Fall ist das Übel groß, im anderen zweifelhaft.

-Niccoló Machiavelli (italienischer Staatsmann und Schriftsteller)

»Es ist schon eine Schande, dass du dich noch nicht an Sie gebunden hast. Sie ist wirklich hübsch zum Ansehen, nur dieses Geplapper ist nervig. Aber dass lässt sich ändern. Es gibt so viele Methoden und als letzte Möglichkeit, kann ich immer noch Ihre Zunge entfernen. Ohne Zunge kann man weiter leben, nicht wahr Hunter? Wie fühlst du dich? Ich vernachlässige, dich doch nicht oder?«, erkundigt Jules sich bei mir. Er hört sich selber sehr gern reden und glaubt auch noch, dass es mich interessiert. Seit Stunden geht er um meinen Stuhl herum, und wenn er das nicht tut, sitzt er auf seinem Thron. Bisher habe ich Acht Wölfe gezählt, die geregelt ein und aus gehen. Davon sind zwei immer anwesend, entweder als Wolf oder in Ihrer Menschlichen Gestalt. Das heißt er sieht mich noch nicht als Bedrohung.

Durch das Betäubungsmittel kann ich nicht sagen, wie lange ich mich schon bei Ihnen aufhalte. Aber Jules Ferana hat einen Plan und ich bin ein Teil davon, wenn auch nicht freiwillig. Nicht, dass ich die Wahl habe. Hier riecht auf jeden Fall nach einer Hexe, aber es riecht anders als wenn Bella, gezaubert hat.

»Du solltest nicht abschweifen, Hunter.«, mahnt Jules mich als wäre ich ein Ungezogenes Kind. »Du hast die letzte Stunde einfach in die Luft gestarrt. Ich habe dir doch gesagt, dass du dich nicht verwandeln kannst und wirst. Solange, ich dich in Gewahrsam habe. Du bist mein Köder. Denn du hast mir etwas gestohlen.«, lacht Jules, dabei glitzern seine Augen gefährlich. Ich entspanne meine Muskeln und sehe ihn stumm an. Gestohlen? Meint er Lorcan? Lorcan war genauso wie die anderen Kinder ein Experiment. Sein Experiment, ein unfreiwilliger Proband. Von gestohlen kann da kaum die Rede sein.

»Ich hoffe doch das deine Gefährtin Ihre Aufgabe erledigt.«, grinst Jules. »Was wird dein Rudel von dir denken? Von dem Jungen? Du hast Sie nicht darüber informiert, dass du deine Gefährtin gefunden hast. Was für ein Verrat. Das ist doch noch schlimmer als das was North und du eurem Lehrmeister angetan habt. Ich muss schon sagen, das hat sogar mich beeindruckt. Deswegen seid Ihr beide auch vor dem Ende eurer Ausbildung ins Rudelhaus umgezogen. Ich fand es damals sehr schade. Ich wollte unbedingt alles über die Situation erfahren. Jedoch wollte keiner darüber reden alle haben Tod geschwiegen. Also fang an zu reden.«

»Wir haben Ihn getötet. So einfach ist es.«, brumme ich. Das liegt Jahre zurück. Damals war es ein Skandal der vertuscht wurde. Es war allen peinlich und es hat nur dafür gesorgt, dass wir umziehen mussten. Deswegen betreten wir auch nicht freiwillig das Territorium des Königs. Nicht das die Königsfamilie North und mich gerne dort sieht. Wir sind die Schwarzen schaffe des Kriegsrudels und sollen das Königliche Territorium nicht beflecken.

»Ausführlicher.«, verlangt Jules laut von mir.

»Bei einer Trainigseinheit sind wir über das Ziel hinaus geschossen und haben den Lehrmeister getötet.«, erkläre ich die damalige Situation vage.

»Ihr habt den Mann zerfetzt.«

»Kann man so oder so ausdrücken, aber ja. Er wurde verbrannt, man konnte Ihn nicht mehr identifizieren so zugerichtet war er. Zufrieden Jules? Willst du nicht lieber über Alexander reden?«, versuche ich das Thema zu wechseln.

»Wenn du artig bist reden wir über Alexander.«, meint Jules, kniet sich vor mir hin und nickt dem Wolf zu, der hinter mir steht. »Ich erzähle dir sogar, wie ich es geschafft habe, Alexander ins Kriegsrudel unter zu bringen. Jetzt muss ich dich leider alleine lassen, aber Tarek wird dir Gesellschaft leisten. Du wirst nicht alleine sein, aber überanstreng dich nicht beim Schreien. Ich will noch mehr wissen, du hast nämlich einiges verschwiegen. Was dich zu einem bösen Jungen macht.«, damit lässt Jules mich alleine und Tarek stellt sich, breitbeinig vor mich hin.

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