Kapitel 30

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Toms Sicht

Ich war ganz in meine Arbeit vertieft, als es klopfte. ,,Herein.", forderte ich denjenigen auf. Es war Lucius. ,,Herr...", wisperte der Blonde kraftlos. ,,Lucius.", rief Tom und eilte auf seinen guten Freund zu. ,,Herr, meine Erinnerungen wurden mir genommen...über die der letzten Tage. Doch eines weiß ich noch. Hermine bat mich euch zu sagen, dass sie euch liebt und nie vergessen wird.", sagte Lucius mir.  ,,Du warst bei ihr?", fragte ich ihn. Er nickte und ich überlegte, wie wir die Erinnerungen schnell zurück bekämen. Dann fiel mir ein, dass ich die Tage etwas gelesen habe, wie man diese wiederherstellt. Doch das es zu unerprobt sei und man es nur unter Verantwortung ausführen sollte. Ich zückte meinen Stab, denn jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um Risiken abzuwägen. Ich machte alles genau so, wie es in dem Buch gestanden hatte. Lucius Augen klarten wieder auf und er sah mich an. ,,Ich weiß wieder alles. Kommt, wir dürfen keine Zeit verlieren. Sonst sind Sev und Hermine womöglich bald tot.", keuchte er. Er beschrieb mir den Ort detailliert und ich zu meiner Verwunderung, kannte ich ihn. Dort hatte Dumbeldore mich vor langer Zeit mal treffen wollen. So apperierten wir dorthin. Die Schutzbanne, waren erstaunlich leicht zu brechen, zu leicht. ,,Etwas stimmt hier ganz und gar nicht.", flüsterte ich. Und tatsächlich wurden wir erwartet. Es stand ein junger Mann vor uns. Wahrscheinlich der Gehilfe, der auch den Part Hermine zu entführen übernommen hatte. Er griff uns an und stellte sich als leichter Gegner heraus. Bald schon, sank er tödlich getroffen, zu Boden. Wir liefen weiter und landeten in einem Kerker. Es ertönten Schreie, Hermines Schreie, dann ein Gurgeln und ohrenbetäubende Stille. Ich hörte Grindelwald rufen:,,Spiritus accipere" Das Blut schien mir in den Adern zu gefrieren. ,,Er verwendet meine eigenen Flüche gegen mich, beziehungsweise gegen Hermine, sein Druckmittel.", meinte ich entsetzt zu Lucius und signalisierte ihm, dass höchste Eile geboten war, wenn wir wollten, dass Hermine überlebte. Und das wollten wir natürlich. Lucius blieb in dem dunklen Gang zurück. Ich stürzte in den Raum hinein und sah wie Hermine bewusstlos am Boden lag. Mein Herz wollte mir in der Brust zerspringen und ich bekam mit einem Mal Angst. Angst um Hermine. Das Mädchen, das mir mehr bedeutete, als ich mir eingestehen wollte. Da traf mich schon der erste Fluch. Grindelwald grinste mich an und ich setzte zum Gegenfluch an. Dann kam auch Lucius und begann sich mit Dumbeldore zu duellieren, der sich soeben aus der schützenden Schwäre gelöst hatte. Grindelwald und ich waren uns tatsächlich ebenbürtig. Doch stellte ich fest, dass es Lucius immer schwerer fiel, Dumbeldores Flüchen stand zuhalten. Und dann hörte ich, wie jemand den Todesfluch aussprach und einer von ihnen tot zu Boden fiel. Ich hoffte inständig, dass es nicht Lucius war. Schnell riskierte ich einen Blick zur Seite und stellte erleichtert fest, dass Lucius nach Atem ringend an der Wand lehnte. Dumbeldore war tot. In mir loderte Genugtuung auf. Nun war er wirklich fort. Meine Unachtsamkeit bewirkte, dass ich von einem Fluch getroffen wurde. Doch dann sah ich den Sectumsempra auf mich zu sausen. Mich wunderte es nicht, dass Grindelwald mich nicht mit dem Avada ausschalten wollte, denn Grindelwald liebte es mit seinen Opfern zu spielen. Bevor er mich traf, schmiss sich Hermine vor mich. Schwer verletzt sank sie zu Boden. Fassungslos sah ich sie an, Ich hatte gar nicht gemerkt, dass sie zu sich gekommen war. Dann hörte ich Severus Stimme den Todesfluch rufen und sah, dass Grindelwald ebenfalls tot neben Dumbeldores Leiche sank. Severus kniete sich sofort neben Hermine und sprach den Gegenfluch. ,,Ist sie...schafft sie es?", flüsterte ich. ,,Ich denke, sie wird durchkommen, my Lord.", versicherte er mir und ich atmete zittrig aus. ,,Dafür stehe ich auf ewig in deiner Schuld.", waren meine letzten Worte, bevor wir alle ins Manor zurückkehrten. Dort legten wir Hermine auf ihr Bett und heilten die restlichen Wunden. Die oberflächlichen Spuren. Denn ihre seelische Wunden, waren tiefer und würden lange brauchen, bis sie verheilt wären. Tom saß lange an Hermines Bett, betete, dass sie bald aufwachen möge und tat kein Auge zu. So sehr die anderen ihn auch dazu drängten, er ließ sich nicht von seinem Platz fortbewegen und irgendwann nahmen die Versuche ab, bis sie bald darauf ganz aufhörten. Jeder respektierte sein Verhalten und ließ ihn von allem unbehelligt. Tom hoffte jeden Tag verzweifelter, dass sie endlich aufwachte. Er durfte sie nicht verlieren. ,,Hermine.", wisperte er und strich ihr eine Strähne hinters Ohr. Sanft hauchte er einen Kuss auf ihre weichen Lippen. Dann nahm er, ganz sanft, ihre Hand in seine. ,,Bitte, wach auf.", flehte er und fühlte sich unendlich machtlos. All sein Hoffen wurde nicht erhört. Es schien dem Schicksal egal zu sein. Aber vielleicht war das auch seine Strafe. Vielleicht war Hermines Zustand die Strafe, für alles, was er im leben falsch gemacht hatte. Er spürte, wie eine einsame Träne an seiner blassen, makellosen Haut hinunter lief. Ein Lord Voldemort weinte nicht. Doch grade war er nicht der gefürchtete Zauberer, sondern einfach nur ein Mann, der um seine Liebste bangte. ,,Bitte wach auf.", wisperte er. Als sie sich auch den restlichen Tag nicht rührte, sank seine Hoffnung immer mehr. 

,,Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe. Doch warum müssen sie dich mit strafen.? Du stehst in der Blüte deines Lebens, du hast keinerlei Schuld an meinen Vergehen. Du hast was besseres verdient. Ich bin nicht gut genug. Meine Seele ist so verdorben und verloren. Deine hingegen, strahlt rein wie das Licht der Sonne. Wie das Gewand eines Engels. Und doch liegst du nun hier. Weißt du, es tut mir so unendlich leid. Ich hätte dich niemals heiraten sollen. Einfach um deines Seelenheil willen. Verzeih mir, dass ich dein Leben zerstört habe.", sprach er leise und verbarg sein Gesicht in den Händen. ,,Tom, sei nicht zu hart zu dir selbst. Ich habe dir längst verziehen.", ertönte eine sanfte Stimme. Er sah hoch und seine Augen füllten sich mit Tränen der Erleichterung. Hermine war aufgewacht. ,,Ich liebe dich.", flüsterte sie und er umarmte sie. ,,Du bist für mich das wertvollste auf der Welt.", gestand er. Ihre Lippen trafen sich zu einem zärtlichen Kuss. Heute hatte Hermine mit ihren Worten und ihrer Vergebung gezeigt, dass wahre Liebe bedingungslos war...

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