Kapitel 25 Kyra

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,,Ich habe nun zu tun.", verabschiedete sich Tom und verschwand mit wehenden Roben. ,,Danke Sev.", hauchte sie. ,,Gerne.", entgegnete er sanft und umarmte sie. Sie atmete den Kräuterduft ein und stellte fest, dass sie ihn mochte. ,,Soll ich dich zu deinen Eltern bringen?", fragte er sanft. ,,Das wäre wundervoll.", entgegnete sie und harkte sich bei ihm unter. Nachdem sie schweigend nebeneinander hergelaufen waren, erreichten sie eine Tür. Severus klopfte leicht und auf die Bitte hin, traten sie ein. ,,Mom...", hauchte sie und umarmte die Frau, der sie so ähnlich war. ,,Mein Engel, ich bin so froh, dass ich dich wiederhabe.", schluchzte sie. ,,Oh Mom...", hauchte sie und begann hemmungslos zu weinen. ,,Ich habe so furchtbaren Angst.", gab sie zitternd zu. ,,Was ist, wenn ich einen Fehler mache und Dad wieder stirbt - wieder wegen mir?" ,,Oh ma petite.", flüsterte Bellatrix. ,,Sieh mich an, du wirst es schaffen, wir werden immer hinter dir stehen, egal was passiert.", ermutigte sie ihre Tochter. ,,Mom?", hauchte sie mit Tränen in den Augen. ,,Ja?", fragte sie sanft. ,,Du hast keine Ahnung, wie dankbar ich dir bin, dass du da bist und vor allem, was für eine tolle Mutter du bist. Auch wenn ich nie damit gerechnet hätte." ,,Gerne, mon ange.", flüsterte sie und hauchte ihr einen Kuss auf den Scheitel. ,,Ich liebe dich Mom.", wisperte sie glücklich. ,,Ich dich auch.", gab die Ältere zurück und zog sie liebevoll in die Arme. Niemals hätte Hermine gedacht, dass Bella so eine liebevolle Mutter sein könne. Doch sie genoss es und erkannte den sanften Menschen, der hinter ihren Reinblutfassaden schlummerte, selbst wenn sie den nur für wenige preisgab. Doch bald war der innige Moment unterbrochen. ,,Der Lord ruft uns.", sprach Bella dann plötzlich an ihren Mann gewandt. Der nickte und zusammen verließen beide den Raum.

Bellas Sicht:

,,Mein Lord.", sprach ich demütig. ,,Bella, das ist Kyra.". sagte er in einem seltsamen Ton und erst jetzt bemerkte ich die junge Frau neben ihm. ,,Sie ist eine neue Anhängerin, meine neue rechte Hand. Sie ist perfekt.", sprach er andächtig. ,,Was ist mit Lucius, Herr?", fragte ich überrascht. ,,Nun ja, er ist jetzt mit Severus meine linke Hand, aber das ist nicht von Belang.", winkte er ab. ,,Bellatrix.", grüßte sie der Höflichkeitshalber. ,,Hmm.", machte ich nur, denn sie war mir von Beginn an unsympathisch und direkt bekam ich Bedenken. Könnte es sein, dass er Hermine durch Kyra ersetzen könnte? Mir wurde flau im Magen und ich fixierte ihn erneut. ,,Rod, du gehst Lucius seinen neuen Posten mitteilen.", wies er ab, ohne ihn anzugucken. ,,Ja, Herr.", bestätigte er und verschwand. ,,Herr, was wolltet Ihr?", fragte ich. ,,Zeig ihr, ihr neues Zimmer. Es ist das neben meinem.", ordnete er an. ,,Sie darf da reinziehen? Warum denn Hermine nicht?", fragte ich misstrauisch. ,,Weil ich Kyra näher bei mir haben will.", zischte er und strich Kyra über die Wange, bevor diese der Todesserin folgte. ,,Bella? Ich darf doch Bella sagen, oder?", fragte sie gekünstelt freundlich. ,,Ich bin immer noch Mrs. Lestrange.", gab Hermines Mutter unterkühlt zurück und beschleunigte ihren Schritt. ,,Ich glaube nicht, dass Tom dies gutheißen würde, was du gerade hier abziehst, oder?", fragte sie scheinheilig. ,,Und wie soll er das bitte erfahren?", zischte sie. ,,Nun ja, ich bin ein Plappermaul und manchmal, rutschen mir Dinge heraus, die andere Leute in Schwierigkeiten bringen könnten.", plapperte sie beiläufig. ,,Hör mir mal zu, du Miststück. Nimm die Finger von dem Mann meiner Tochter. Verstanden?", zischte Bella eisig. ,,Nein, ich denke, du solltest mir lieber zu hören.", gab Kyra unbeeindruckt zurück und auf einmal fand sich Bella mit dem Rücken an der Wand wieder. ,,Du kleine Schlampe.", spie die ältere Schwarzhaarige aus. Im nächsten Moment ohrfeigte Kyra sie, trat von ihr zurück und lächelte sie an. ,,Ich möchte nun in mein Zimmer und du hast Toms Anweisung gehört.", frohlockte sie triumphierend und ging vor. Ihre Wut unterdrückend folgte sie ihr. ,,Hier lang.", teilte Bella ihr mit und ergänzte nach wenigen Minuten:,,Hier sind wir." Und ehe Kyra noch etwas hätte antworten können, war sie verschwunden.

Kyra trat derweil vor den Spiegel und setzte einen bewundernden Blick auf. ,,Oh Tom, dass du der mächtigste Zauberer der Welt bist ist so sexy. Nein, das war es nicht...Tom, ich finde auch, dass Muggelgeborene vor uns Reinblütern im Staub kriechen und um Gnade und einen schnellen Tod winseln sollten. Du bist der mächtigste und einzig wahre Zauberer." So würde sie ihn bestimmt um den Finger wickeln können. Sie hoffte, dass ihr Plan schnell aufgehen würde, dass sie hier verschwinden konnte. Voldemort ekelte sie an. Wegen ihm waren ihre Eltern tot und diese widerliche Hermine an seiner Seite. Die beiden würde sie auch noch auseinander bringen. ,,Tom, ich werde dich töten.", wisperte sie und zog sich dann um, um sich ins Bett zu legen. ,,Tom?", fragte Hermine, als sie sein Arbeitszimmer betrat. ,,Was willst du?", fragte er kühl, ohne aufzublicken. ,,Ich wollte nur nach dir sehen. Du hast dich den ganzen Tag nicht mehr blicken lassen und jetzt haben wir 22 Uhr.", begründete sie ihr Verhalten und es versetzte ihr einen Stich, wie abweisend er war. ,,Geh schlafen.", wies er sie an. ,,Und was machst du?", fragte sie leise. ,,Ich bin beschäftigt, hast du keine Augen im Kopf?", zischte er. ,,Tom...", hauchte sie, trat vor ihn und legte eine Hand auf seine Schulter. ,,Verschwinde.", forderte er. ,,Was ist denn los mit dir?", fragte sie verständnislos. ,,Du sollst verschwinden.", bellte er, erhob sich und stieß sie von sich. Perplex von seinem grundlos aggressiven Verhalten stolperte sie und stieß sich heftig den Kopf. Ihr Kopf drehte sich und sie sah schwarze Punkte. Wie in Trance spürte sie, dass ihr warmes Blut sich mit ihren braunen Locken vermischte. Gleichgültig betrachtete er sie und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Heiße Tränen schossen ihr in die Augen, als sie sich mühsam zu ihrem Zimmer schleppte. Von dort aus, ging sie direkt ins Bad, um sich die Platzwunde zu besehen. Mittlerweile war das Blut getrocknet und verklebte ihre Haare. Ihr Kopf schmerzte - genau wie ihr Herz. Ein verräterischer Tränenschleier kündigte den nahenden Heulkrampf an und sie schlug die Hand vor den Mund, um ihre Schluchzer zu ersticken. Während sie weinte, begann sie die Haare zu waschen und die Wunde zu heilen. Immer wieder verzog sie ihr Gesicht und als sie dann fertig war, breitete sich Erleichterung in ihr auf. Die Wunde war nicht so ohne gewesen und sie war glimpflich davongekommen. Da klopfte es. Verwundert ging sie zur Tür und öffnete. Vor ihr stand ein ihr unbekanntes Mädchen mit schwarzen Haaren und einem wunderschönen Gesicht. ,,Hallo Hermine.", begrüßte die Unbekannte sie. ,Hallo, es tut mir leid, aber kennen wir uns?", fragte Hermine verwirrt. ,,Nein, also du kennst mich nicht, aber ich dich.", antwortete sie. ,,Darf ich reinkommen?", fragte sie und Hermine trat automatisch einen Schritt zurück, um ihr genug Platz zu machen, dass sie ebenfalls den Raum betreten konnte. ,,Setz dich doch.", bat Hermine sie. Diese nickte und nahm Platz. ,,Weißt du Hermine, ich war heute lange bei Tom. Und ich bin niemand, der es großartig findet, wenn Männer Frauen betrügen und denke, dass wir vor allem da zusammenhalten müssen.", begann sie. Hermine wurde hellhörig und forderte sie auf, weiterzusprechen. ,,Nun ja, er machte sich an mich heran und als ich ihn auf eure Ehe ansprach, machte er nur eine wegwerfende Handbewegung. Ich wollte es nicht, aber ich hatte keine Chance. Immerhin konnte ich verhindern, dass er mich auf seinem Schreibtisch genommen hat.", schloss sie mit entschuldigendem Blick. ,,Das erklärt so einiges. Es wäre lieb, wenn du mich mal allein lassen könntest.", hauchte sie. Gespielt verständnisvoll ging sie dem nach und als sie die Tür hinter sich schloss, trug sie ein triumphierendes Grinsen auf den Lippen. ,,Bei Hermine war ich schon mal zufriedenstellend vorangekommen.", dachte sie und tänzelte beinahe zu ihrem Zimmer. Doch bevor sie in ihr Zimmer ging, besinnt sie sich und ging in das Zimmer von Tom. Dieser kam gerade nur im Handtuch bekleidet aus dem Bad. ,,Kyra.", raunte er und seine Augen verdunkelten sich vor Begierde. ,,Tom.", wisperte sie und ging auf ihn zu. Langsam strich sie ihm über die Brust und schaute ihm dabei tief in die Augen. ,,Kyra.", raunte er rau und zog sie näher an sich. ,,Weißt du, was dich so sexy macht?", hauchte sie geheimnisvoll. ,,Deine Macht, es ist so verdammt anziehend, dass du der mächtigste Zauberer bist. Außerdem finde ich auch, dass Muggelgeborene vor uns Reinblütern im Staub kriechen und um Gnade und einen schnellen Tod winseln sollten.", flüsterte sie, strich ihm eine Strähne aus der Stirn und blickte ihn intensiv an. Sein Atem beschleunigte sich und er legte seine Lippen auf ihre. Innerlich empfand sie unendlichen Ekel, doch das ließ sie sich natürlich nicht anmerken. ,,Du bist wunderschön.", hauchte er. Sie lächelte daraufhin nur und schmiegte sich enger an ihn. ,,Ich werde jetzt zurück in mein Zimmer gehen.", verkündete sie, zwinkerte ihm flirtend zu und ließ ihn allein. ,,Sein Blick schweifte durch den Raum und blieb an einem Bild von Hermine wieder. Hermine - seine Frau. ,,Hermine", wisperte er und raufte sich die Haare. ,,Was machte diese Kyra nur mit ihm. Er hatte Hermine heute völlig eiskalt behandelt. Eigentlich wäre es ihm egal, aber es war nun mal Hermine. Langsam griff er danach und betrachtete es. Hermine, seine Frau, seine schöne Frau. Die, für die er über Leichen gegangen war und die er jetzt von sich stieß. Aber Kyra verstand seine Ansichten und vertrat sie. Dabei war sie so mysteriös und sexy obendrein. Sie war so anders als Hermine und doch so gleich. Generell war Hermine perfekt, doch dass sie seine Ideale nicht verstand und nicht vertrat, sondern sich dagegen sträubte - störte ihn und deswegen verzauberte Kyra ihn so. Sie hatte das was Hermine fehlte.

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