Teil 5

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Hermine erwachte auf der Krankenstation von Hogwarts. In ungewohnter Einigkeit saßen Harry, Ginny und Draco neben ihrem Bett und flüsterten miteinander. Harry bemerkte, als sie die Augen aufschlug und lächelte. "Hallo Schlafmütze, endlich wach?" fragte er neckend. Sie nickte schwach. "Was... was ist passiert... ich... ich dachte mich hätte ein Todesfluch... getroffen..." flüsterte sie immer noch schwach. Draco räusperte sich. "Hallo Cousine... nein... kein Todesfluch, es war laut Madam Pomfrey nur ein sehr starker Lähmfluch, der dich für eine gute Woche außer Gefecht hätte setzen können, wenn Onkel Rodolphus kein Heiler wäre... Er hatte wirklich damals überlegt ob er ins St. Mungos geht, aber da war die Vetternwirtschaft so übel, dass er eine Privatpraxis aufgemacht hat und... tja... Reinblüter können halt ganz schöne Snobs sein - sieht man ja an mir." Er grinste und fuhr fort: "Auf jeden Fall hatte er gut zu tun, was sie ihm im St. Mungos geneidet haben... die Reichen sind zu Onkel Rodolphus gekommen, die "Armen" ins St. Mungos... Tja, also laut meines Vaters hat mein Onkel seine Heilmagie auf dich angewandt und so warst du nur 24 Stunden außer Gefecht." Sie lächelte Draco schwach an. "Mensch Hermine, du hast uns echt Angst gemacht! Plötzlich wirfst du dich mitten rein. Ich wusste erst gar nicht was ich machen sollte als du da am Boden gelegen hast und ich dachte, du seiest tot. Ich meine, gut, ich habe dann meinem Instinkt vertraut und gedacht, dass die Lestranges das wohl mitgekriegt haben, dass du ihre Tochter bist... aber ich hatte schon Sorge, dass Mr. Lestrange dich killt..." sagte Harry. Sie lachte leise. "Und ich hatte schon Angst, dass ihr nicht mehr meine Freunde seid... du, Ginny und... na ja... Ron wohl nicht, aber Neville und die anderen - Luna... und... und..." sie brach ab.

Ginny seufzte. "Man gut, dass du wieder okay bist, meine Güte! Das war voll dramatisch! Wobei... ich muss mich für meinen peinlichen Bruder entschuldigen. Der scheint alles vergessen zu haben, was du für ihn getan hast. Aber dem biege ich das bei, dass du immer noch "unsere Hermine" bist - egal wer deine Eltern sind! Und Neville... also er hat dich hergebracht... und er meinte, ich solle dir sagen, dass er dich immer noch respektiert, aber du sicher Verständnis hast, wenn er etwas Abstand braucht und... nun ja... Luna kennst du... denk ich." Hermine nickte. "Sag ihm bitte, dass... na ja..., dass es für mich okay ist und ich es verstehe."

"Übrigens - mein Vater hat es natürlich mitgekriegt - in der Mysteriumsabteilung... und er will dich kennen lernen. Du wirst nicht umhin kommen die nächsten Ferien auf Malfoy Manor zu verbringen." sagte Draco. Hermine zuckte ein wenig zusammen. Draco griff sanft nach ihrer Hand. "Hey, keine Angst, meine Mutter wird dich umsorgen wie eine Tochter - ich habe ja keine Geschwister - und mein Vater... er ist auch anders als du glaubst. Er will dir die Familiengeschichte und die Geschichte der "Heiligen 28" erläutern um dir dein Erbe sozusagen, klar zu machen." "Oh... meine... Eltern, also die Grangers, wir wollten in den Ferien für eine Woche nach Paris und danach noch zwei Wochen eine Schlössertour an der Loire entlang zu machen." Draco lächelte. "Liebe Hermine, vergiss es... und mein Vater wird das mit den Grangers klären!"

In diesem Moment betrat Madam Pomfrey das Zimmer. "Oh, Miss Granger, Sie sind wach, wie schön. Ich hatte schon Sorge, aber... tja... Mr. Potter, Miss Weasley, Mr. Malfoy, raus hier, Miss Granger braucht noch Ruhe!" Die drei gehorchten. "Ich lasse Ihnen erstmal etwas zu Essen bringen." verkündete die Schulheilerin und kurz darauf servierte eine Hauselfe eine kräftigende Brühe mit Einlage und anderes.

Die Tage danach... Hermine saß alleine in der Bibliothek, denn Harry musste bei Professor Snape nachsitzen und Ron hatten nach den Ereignissen der letzten Tage Abstand zu ihr genommen, um damit früher oder später klar kommen zu können. Nur Ginny und Luna verhielten sich ihr gegenüber normal. Sogar Neville sprach noch mit ihr, obwohl es unter andrem Hermines leibliche Eltern gewesen waren, die seine Eltern gefoltert und damit für deren anhaltende geistige Umnachtung gesorgt hatten. Die Hufflepuffs beispielsweise begegneten ihr nur noch mit misstrauischen Blicken und manche der Gryffindors verhielten sich ihr Gegenüber angriffslustig, fast schon feindlich. Im Gegensatz dazu wurden ihr gegenüber allmählich netter und behandelten sie nicht mehr wie ein wertloses Stück Dreck, was sie sehr freute. So kam es, dass Pansy im Vorbeigehen auch schon mal: "Hallo Hermine!", rief und sie anlächelte anstatt sie wie sonst zu ignorieren oder zu beleidigen. Aber jetzt saß sie alleine in der Bibliothek. "Du solltest nicht so allein sein...", meinten Draco und Pansy, als sie das Mädchen erblickten, kaum, dass sie die Bibliothek betreten hatten...

Vom Winde verweht..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt