Frühstück

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In der Nacht schlief ich gut. Besser, als in dem viel zu kleinen Bett von Marill und Eelis. Gähnend richtete ich mich auf und blickte schlaftrunken zum großen Fenster. Hell schien die Sonne von oben herab. Durch die Lüfte flogen ein paar Elfen. Auch hörte man Stimmen. Wildes treiben war in der Stadt der Elfen. Als wir gestern Abend angekommen waren, waren wohl alle schon in ihren Häusern und schliefen. Und nun kamen sie raus, um die Sonne zu genießen.

Ich stand aus dem großen Bett, mit der Decke aus grauer Seide, auf und ging zu meinem geräumigen Badezimmer, um ein Bad zu nehmen. Auf einem Schrank lag ein Bündel mit Kleidung. Auf ihm ein Zettel. Ich trat näher und las die verschnörkelte Schrift.

Kleidung für dich
Maresia

Lächelnd hob ich das oben liegende Hemd an. Es war leicht, hellorange und hatte eine Verzierung um den Kragen. Es sah aus wie das Hemd eines reichen Jungen. Ebenso die Hose, die Beige war.

Ich zog meine eigene Kleidung aus und stieg erstmal unter eine Art Dusche. Es war eine Glasscheibe, hinter die man trat. Dort lag die innere Rinde des Baumes, in dem wir uns befanden. Aus einem Loch kam Wasser hinaus, welches in einer angenehmen Temperatur über meinen Körper lief.
Es fühlte sich gut an den ganzen Dreck abzuwaschen, den ich auf mir trug.
Nach der Dusche fühlte ich mich wie ein neuer Mensch.

Mit der Kleidung der Elfen stand ich vor dem Spiegel, der über dem Marmorwaschbecken hing. Ich sah auch aus wie ein anderer Mensch. Nicht mehr so verdreckt und versüfft, wie der Patrick vor paar Minuten. Lächelnd strich ich über mein nasses Haar. Kein Wunder, dass Maresia mich so negativ begrüßt hatte. Ich sah aus wie ein Landstreicher.

Ich verließ mein Zimmer und ging durch den Flur, zurück in den Empfangsbereich.
"Guten Morgen", lächelte Maresia mich mit ihrem schönsten Lächeln an. "Du hast sicherlich Hunger." Sie glitt am Tresen vorbei. "Wie ich sehe, hast du deine Kleidung angezogen, die ich dir hingelegt habe. Sie steht dir." "Danke." Ihr Kompliment brachte mich ins Stottern. "Komm bitte mit." Ich folgte ihr hinaus, auf den Steg. Die Lüfte wimmelte nur von Elfen. Maresia führte mich über den Steg hinweg, zu einem Baum, dessen Eingang ein rundes Loch war, welches mit einer ebenso runden Flügeltür verschlossen war. "Das ist unsere Restaurant. Das Essen ist für dich natürlich kostenlos." Maresia öffnete die dunkle Holztür.
Ein Restaurant, mit Stühlen und Tischen aus hellem Holz, Moos an den Wänden und einem dunklen Dielenboden.
An den Tischen saßen viele Elfen, die sich unterhielten, aßen und aus Krügen tranken.

Wir gingen zu einem Tisch. Sie zog mir den Stuhl zurück, auf den ich mich dankend setzte. Noch bevor ich an den Tisch heranrücken konnte, erschien ein großer, blonder Elf mit einem schwarzen Anzug-ähnlichem Oberteil. " Nor hana ua so wuhena?"
Hilfesuchend sah ich zu Maresia. "Er spricht unsere Sprache nicht", lächelte sie ihn an. Der Elf sah sie an, dann zurück zu mir. "Entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit. Was hätten Sie denn gerne?"
Ich wusste nicht, was Elfen aßen. Einhorn? Pfotenschafsmilch? Fluffiges Brot mit viel Käse? "Ich denke er möchte eine Schokomilch, etwas Brot und ein Aufschnittteller. Und Eier." Maresia sah mich fragend an. Ich nickte.
"Gute Auswahl. Bitte warten Sie einen Moment. Ich bringe Ihnen das Essen." Der Elf lächelte und verließ meinen Tisch.

"Den Weg findest du wieder zurück? Du kannst dich auch noch in unserer Stadt umsehen. Und wenn du dich doch verläufst, frag einfach nach meinem Gastbaum. Wir Elfen helfen gerne. Wir sind helfende Elfen." Maresia gluckste auf, hielt sich dabei ihre kleine Hand vor den Mund. "Ich kann meinen Baum nämlich nicht allzu lange allein lassen. Lass es dir schmecken. Wir sehen uns." Sie lächelte mich an und flog dann hinaus. Frustriert blieb ich sitzen. Ich war auf mich allein gestellt und es fühlte sich komisch an. Ich sah mich um. Es fühlte sich an, als würde ich beobachtet werden. Als würden die Elfen über mich reden, auf ihrer Sprache, die ich nicht verstand. Als würden sie über mich lachen, wenn sie lachten.

"Hier, ihr Essen." Es war der blonde Elf, der einen Servierwagen neben meinen Tisch rollte. Mit schnellen Händen räumte er einen Krug, einen kleineres Krug, eine Holzplatte mit Fleisch und Käse drauf, ein Brett mit Butter, ein Korb mit Brot und eine Eierschale mit einem Ei, welches so groß war wie eine Mango, auf meinen Tisch. In den kleineren Krug goss er aus dem Größeren eine schwarze, cremige Flüssigkeit. Die Schokoladenmilch.
"Ich hoffe es schmeckt Ihnen. Einen guten Appetit." Der Elf ging, vor sich her rollend den Servierwagen, wieder von meinem Tisch.

Ich sah auf mein Essen. Vermutlich hatte ich noch nie so viel verschiedenen Käse vor mir gehabt. Ebenso so viel Fleisch.
Zufrieden nahm ich eine Scheibe Brot aus dem Korb und legte es auf meinen Teller, um es mit der cremigen Butter zu beschmieren und etwas von dem Käse hinauf zu legen.

Das Essen schmeckte ausgezeichnet. Noch nie hatte ich ein Ei gegessen, welches so gut schmeckte. Und noch nie hatte ich so eine cremige und aromatische Schokoladenmilch getrunken. Das einzige, was bei Eelis und Marill besser war, war das Brot. Das von den Elfen war nicht so weich, wie das von den beiden Trollen.

Zufrieden und mit vollem Bauch, nippte ich an meinem Krug. Ich ließ meinen Blick durch den Raum wandern und erstarrte. An einem Fenster, in einer Niesche, saßen drei Elfen. Einer davon sah direkt zu mir rüber. Kauend, mit finsterem Blick. Es war Manuel, der gereizt seine Augen zu schmalen schlitzen formte und sie anschließend verdrehte, als unsere Blicke sich trafen.
Schüchtern sah ich von ihm ab und starrte auf meinen vollgekrümelten Teller. Erst einen Augenblick später traute ich mich nochmal in seine Richtung zu sehen. Er sprach gerade zu einen der anderen Elfen. Beide sahen dann zu mir, bevor Manuel sich erhob und zu mir kam.

Vor meinem Tisch blieb er stehen und sah auf mich hinab. "Komm nach dem Mittagessen zu mir. Ich soll mit dir zur Hexe gehen, um dir einen Schutzzauber auf die Schultern zu legen. Sei pünktlich. Elfen mögen es nicht, wenn man zu spät ist."
Ohne, dass ich noch fragen konnte, wann nach dem Mittagessen war, wandte sich der Elf wieder von mir ab und ging zurück zu den anderen Beiden. Eingeschüchtert stand ich auf und ergriff die Flucht. Ich ging aus dem Restaurant, hinein in das wilde Treiben der Elfenstadt.

.........

Ich habe mich zusammengerissen und einen weiteren Teil geschrieben. Bin nicht so zufrieden doch ich will auch nicht wieder in eine nicht-schreiben-phase geraten aus der ich so schlecht wieder raus komme.

Und nun brauche ich auch wieder eure Kreativität. Ideen, was Patrick erleben/entdecken/kennenlernen könnte, als er die Stadt erkundigt. Und was genau könnte dieser Schutzzauber sein? Wie wird Patrick verzaubert, wie fühlt es sich für ihn an?

Der Wald der Elfen || KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt