Wiedersehen alter Freunde

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Wir hatten das Feuer angemacht und warteten den Regen ab. Dabei aßen wir und unterhielten uns. "Wie lange bist du schon beim König?", fragte ich, da wir gerade beim Thema waren. "Seit ich ein Kind bin. Schon als kleiner Junge habe ich mir Schwerter aus Holz geschnitzt und gegen Nevis gekämpft oder auch gegen meinen Vater, um zu üben. Er war auch bei der Garde. Als ich alt genug war, habe ich mich Ausbilden lassen und nun, seit mehr als tausend Jahren, diene ich dem König und schütze ihn und alle Elfen unserer Stadt. Aber auch die anderen Lebewesen im Wald. Wir helfen, wenn wir gerufen werden. Seit die Kälte über unseren Wald gelegt wurde, sind so viele böse Wesen aufgetaucht, die wir umbringen müssen. Sonst nehmen sie irgendwann den ganzen Wald ein." Er biss von seinem Gebäck ab.

Mehr als tausend Jahre. "Wie alt bist du?" Mit zusammengeschobenen Augenbrauen sah ich ihn an. "Ihr Menschen rechnet das anders. Ich bin 1666 Jahre alt." Ich riss die Augen auf. "Das ist alt." Er lachte auf. "Wie alt bist du denn?", fragte er zurück. Dabei grinste er. "204." Kurz überlegte Manuel. "Das sind dann... Du bist erst siebzehn?" Etwas schockiert sah er mich an. "Ja?", fragte ich verunsichert zurück. Da brach er ins lautes Gelächter auf, sodass sein Lachen an den Gesteinswänden wiederhallte. "Du bist ja noch ein Kücken."

Ich verstand nicht, was er so witzig fand. "Ich bin fast volljährig", murrte ich. Nur langsam beruhigte sich Manuel wieder.

In dem Augenblick donnerte es draußen. Ich zuckte zusammen. "Auch das noch", murmelte Manuel und ging zum Eingang der Höhle, lehnte sich an die Wand und schaute in den stürmischen Regen. Der Wind knickte die Bäume und die blitze erhellte den Wald.
"Denkst du, das wird noch lange so bleiben?", fragte ich und stand auf, um mich neben Manuel zu stellen. "Das kann ich dir nicht sagen. Aber ich glaube, wir bekommen Besuch." Er nickte in die Ferne. Ich erkannte beim nächsten Blitz einen Umriss einer Person, die sich auf uns zubewegte.

Manuel griff sein Schwert, welches an der Höhlenwand stand und drückte mich hinter sich. "Warten wir ab, ob gleich Blut fließt", sagte er und hob sein Schwert an, zum Schlag bereit. Ich wich zurück. Wenn seine Klinge schwing, wollte ich nicht im Weg stehen. Zumal ich keine bekanntschaft mit dem Wesen machen wollte, das gerade schnurstracks auf uns zukam. Immer näher, bei jedem Blitz. Und bei dem nächsten stand es direkt vor uns. Manuel ließ sein Schwert sinken. "Du hier?", fragte Manuel. "Ich bin überall", hörte ich das Wesen sagen. Ich ließ mein Mund aufklappen, als ich sah, wie die Beiden sich freudig in den Arm fielen "Freut mich dich zu sehen." Manuel drückte den Elfen fest. Und dieser sah mir direkt in die Augen. "Du hast den Menschen aufgegabelt", stellte Timertus fest. Sie lösten ihre Umarmung und drehten sich zu mir. Fast schon stolz deutete Manuel auf mich. "Ich habe einen Schwur geleistet. Mein Leben für seines. Lass ihn in Ruhe", sagte er. Timertus schnaufte. "Als ob du das getan hast." Timertus kam auf mich zu. Schon aus Reflex trat ich ein Schritt zurück und stieß gegen den Tisch. "Schön dich wiederzusehen." Timertus reichte mir seine Hand. "Ihr kennt euch?", fragte Manuel und trat zu uns heran. "Ich habe ihn gefunden und wollte ihm eigentlich ein Zuhause anbieten. Aber er ist lieber mit den Trollen mitgegangen." Timertus ließ seine Hand sinken und verschränkte sie mit seiner anderen. "Dann war er Weise, Tim." Manuel trat neben mich.

"Ihr kennt euch?", traute ich mich nun endlich zu Fragen. "Alte Freunde", antwortete Manuel. Sachte legte er seine Hand auf meiner Schulter ab. "Freunde", wiederholte Tim und nahm nun seine Kapuze von seinem Kopf. "Euch stört es sicher nicht, wenn ich bei euch bleibe, solange es Gewittert." Er setzte sich ächzend auf den einen Stuhl und legte seine Füße auf den Tisch. Angewidert sah ich auf Timertus.

"Nein, das stört uns nicht." Nun nahm Manuel seine wärmende Hand von meiner Schulter und setzte sich Timertus gegenüber. Davor jedoch, schlug er auf seine schlammigen Schuhe. "Füße vom Tisch." "Füße vom Tisch", wiederholte Timertus grinsend, gehorchte aber. "Komm her." Manuel lächelte mir zu. Langsam, mit misstrauischem Blick, ging ich zu Manuel und stellte mich hinter seinen Stuhl.

"Was machst du Richtung Süden?", fragte Manuel Timertus. "Ach, ich schaue mich nur um." Er grinste. "Umsehen oder ausschau halten, nach jemanden, den du auslutschen kannst?" Manuels Hand ballte sich auf dem Tisch zu einer Faust. Timertus winkte lässig ab. "So etwas mache ich nicht mehr."
In mir kochte die Wut auf. "Und was war mit mir?" Timertus sah mir fragend in die Augen. "Mit dir? Ich wollte nur Helfen, da ich wusste, welch besondere Persönlichkeit du bist."
Meine Hände krallten sich an die Rückenlehne des Stuhles. "Besondere Persönlichkeit. Tim, du wolltest diese besondere Persönlichkeit in dich aufnehmen, habe ich recht?"
Ich spürte, wie die Luft in der Höhle immer dünner wurde. Timertus schwieg. Für Manuel war das Antwort genug. "Du kannst die Höhle haben, Timertus. Patrick, pack deine Sachen." Kurz wandte Manuel sich an mich. Ich löste mich vom Stuhl und griff nach meiner nassen Kleidung. Währendessen sprach Manuel weiter mit Timertus. Seine Stimme klang drohend. "Za noa Schana fo ri nohanna. Mu Patrick ion pa gahne. Qua za sa fena, lag wa na em." Mit diesen Worten stand er auf. Timetrus blick war enttäuscht. "Viel Spaß euch beiden", sagte er nur noch. Da griff Manuel auch schon seine Tasche, danach meine Hand, und schliff mich aus der Höhle, in den strömenden Regen hinein.

.......

Es wurde ein Auftritt von Timertus Bergas gewünscht. Ich hoffe es war ausreichend und mal ein wenig Abwechslung.

Auch könnt ihr hier wieder den Elfischen Satz übersetzen. Weiter unten ist der Mini Duden.

Ich hoffe es hat euch gefallen. Kritik und Meinungen gerne in die Kommentare. Ebenso mal wieder Ideen. :)

Jetzt = Tre
Los = Wan
Hör/hören = Hon
Gehen = gahne
Folgen= fena
Legen/ lege = lag
Ausgesucht = Antana
Mensch/Menschen = Nagrat
Begleiten/begleitung = Ansna
Besuch = Lanau
Gastbaum = Launaha
Lasst/lassen = Mu
Hinein = Lota
Gerne/ gern = wuhena
Wollen/will= Welau
Etwas= onak
Probieren = stnonava
Liebe = rona
Wenn= qua
Wir = ma
Uns/unseren = sa
Ich = wa
dich = na
Mich = pa
Sie =ua
Du = za
Kaiserschmarrn= kaiserschmarn
Abschaum = Schana
Gesellschaft= mohanna
Was = nor
Wer = ai
Wieso = lu
Habe/ haben/ hatten/ hat / hätten = hana
Bitte = taniv
Dem/ Den/denen / denn = so
Weil = be
Muss/müssen = mes
Zum = tu
Um = em
Und =ion
Dafür = zuna
Auf = sno
Ist = no
Der/die/das = ri
Von = vo
Sein/ bist = noa
Für = fo

Der Wald der Elfen || KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt