Ein lautes, durchdringendes Scheppern ließ mich aus dem Schlaf hochschrecken, gefolgt von einer gezischten Reihe Schimpfwörtern.
Kurz war ich total orientierungslos, bis ich realisierte, dass das Scheppern, welches verdächtig nach zerspringendem Glas geklungen hatte, aus der Kochecke des Zimmers gekommen war. Jungkook.
Die kleine Anrichte verdeckte den Unfallort, aber ich wusste, dass der Ältere gerade dahinterkniete und die Scherben aufsammelte. Hoffentlich war nichts allzu wichtiges kaputtgegangen... schnell wollte ich aus dem Bett klettern und nachschauen, doch da erfassten mich die Erinnerungen von gestern Abend und ich ließ mich wieder nach hinten sinken.
Gerade hatte ich keine Lust, Jungkook im Schlafanzug unter die Augen zu treten, und da heute Sonntag war, konnte ich so lange liegen bleiben und mich schlafend stellen, wie ich wollte.Gestern Abend hatten wir kein Wort mehr gewechselt, nach meinem wütenden Abgang ins Badezimmer waren wir stillschweigend ins Bett gegangen. Eine gefühlte Ewigkeit hatte ich wachgelegen, während sich die Situation wie eine kaputte Kassette immer wieder in meinem Kopf wiederholte.
Verdammt, ich hatte ihn viel zu weit gehen lassen. Jetzt wussten wir beide, dass er in mir Gefühle weckte, die ganz bestimmt nichts damit zu tun hatten, wie ich ihn normalerweise behandelte.
Mit einem beschämten Seufzer schob ich das Kissen über meinen Kopf.Und wie er mich hingehalten hatte... so ein Idiot.
Und doch, trotz all der Wut und Scham, begann mein Herz jedes Mal aufgeregt zu klopfen, wenn der Moment, in dem ich alle Gedanken über Bord geworfen und willig die Augen geschlossen hatte sich in meinem Kopf abspielte.Diese Lippen... voll und rot. Sie sahen aus, als gäbe es nichts schöneres, als sie zu küssen.
Und wie er immer näher gekommen war. Das Gefühl in meinem Bauch von gestern Abend stieg erneut auf.
Dieses aufregende und seltsame, aber vorfreudige Kribbeln.
Ich hatte noch nie einen Jungen geküsst, und noch nie ein solches Verlangen danach gespürt.Als wollte mein grenzdebiles, bescheuertes Hirn mir einen Streich spielen, musste ich auf einmal auch wieder an den nackten Rücken des Älteren denken.
Die entblößte Haut, die so verführerisch geglänzt hatte.Uff.
"Jungkook, du machst mich so fertig", flüsterte ich zu mir selbst.
Wieso war ich auf einmal so komisch? Ich wollte nicht in Jungkook verliebt sein. Er war viel zu rücksichtslos.
Er hat extra für dich beim Koreaner bestellt, schoss es mir durch den Kopf.
Okay. Das war schon nett gewesen.
Allgemein der Abend gestern.
Wenn er doch nur immer so wäre... dann könnte ich mir diese horny Gedanken und beknackten Gefühle vielleicht verzeihen.Durchdringend und laut seufzte ich auf und bereute es sofort.
Wie auf Kommando tauchte Jungkooks Kopf hinter unserer Anrichte auf und er fasste mich ins Auge.
"Schon wach?", Jungkook zeigte mir sein übliches Grinsen.Anstatt einer Antwort auf seine Frage schenkte ich ihm einen Todesblick und drehte mich demonstrativ im Bett um.
Ich konnte ihn belustigt aufschnauben hören, bevor er anscheinend wieder Scherben einsammelte.
Hoffentlich verletzte er sich nicht.
Nachher musste ich noch Arzt spielen und seinen Finger verbinden oder sowas.Eine Weile lag ich noch da und lauschte, wie er mit dem Besen und den Scherben hantierte.
Am Besten würde ich ihn mit Schweigen für seine Aktion strafen.
Ich war nämlich wirklich sauer, er hatte mich gestern total bloßgestellt.
Wieso konnte er auch nie Rücksicht auf mich nehmen?Nach einiger Zeit, in der Jungkook es sich wieder auf seinem Bett gemütlich machte, wurde es mir zu blöd.
Entschlossen richtete ich mich auf und rutschte barfuß von meinem Bett auf den kalten Boden und tapste ins Badezimmer.
Meinen Mitbewohner behandelte ich, als wäre er Luft.
Ich konnte seinen Blick förmlich in meinem Rücken spüren und war froh, gestern Abend eine lange Jogginghose angezogen zu haben, die nichts von meiner Haut entblößte.
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𝙨𝙩𝙪𝙗𝙗𝙤𝙧𝙣 | 𝙩𝙖𝙚𝙠𝙤𝙤𝙠
Fanfiction𝘵𝘢𝘦𝘬𝘰𝘰𝘬 ; 𝘴𝘩𝘰𝘳𝘵 𝘴𝘵𝘰𝘳𝘺 | 𝘧𝘪𝘯𝘪𝘴𝘩𝘦𝘥 ─── ・ 。゚☆: *.☽ .* :☆゚. ─── Taehyung, koreanischer Neustudent an einer englischen Universität, hat schon genug Dinge, die ihn beanspruchen. Das neue Land, die neue Sprache, das Studium. Wen er...