Mein Schädel dröhnte. Müde blinzelte ich einige Male, bevor ich realisierte, dass ich mich nicht zu Hause in meinem Zimmer befand, sondern an einem anderen mir fremden Ort.
„Wo bin ich?!", platzte es mit verschlafener rauer Stimme aus mir heraus. Erschrocken sprang ich mit einem Satz aus dem Bett, in dem ich offenbar die letzte Nacht verbracht hatte. Außer einem Nachttisch und einem einfachten Kleiderschrank befand sich nichts weiter in dem Zimmer. Dem Anschein nach, musste ich mich in einem kleinen Apartment befinden.
Als ich an mir hinunter sah, fiel mir auf, dass ich noch immer mein Brautjungfernkleid vom gestrigen Abend trug. Diese Tatsache konnte mich allerdings nur teilweise beruhigen.
Wie viel hatte ich noch einmal getrunken? Ich konnte mich an nicht mehr viel erinnern. Mein Schädel pochte und mein Magen gab ein unangenehmes Knurren von sich.
Hinter einer Tür hörte ich Wasser rauschen. Ich war offenbar nicht alleine in dieser Wohnung.
Die Tür ging auf und meine Augen weiteten sich ungläubig, als ich sah, wer hereinspazierte: Jiraiya!
„Duuu?! Wo bin ich hier?!", fragte ich entsetzt und ein flaues Gefühl machte sich in meinem Magen breit.
Er lachte.
„Das war wohl gestern etwas zu viel Sake, was?"
„Wo bin ich hier?", wiederholte ich gereizt.
„In meinem Apartment. Ich habe dich letzte Nacht hergebracht, laufen konntest du ja nicht mehr...", er schmunzelte.
Ich seufzte und legte mir verlegen die Hände auf die Wangen.
„Oh nein, ich hab es wohl diesmal echt übertrieben.. Schon kapiert, nächstes Mal nicht mehr so viel Sake....Danke, dass du mich hier schlafen lassen hast, aber ich muss jetzt schnell nach Hause. Ich hab Hina versprochen, ihr bei den Aufräumarbeiten zu helfen."
„Moment...", sagte Jirajia als ich mit einer Winkbewegung an ihm vorbei gehen und nach dem Ausgang der Wohnung suchen wollte. Er deutete auf eines der beiden Fenster. „Schau doch mal."
Ich sah aus dem Fenster hinaus: Hinter vielen dicht aneinander gebauten Häusern stand in der Ferne eine gigantische Steinwand mit fünf eingemeißelten Gesichtern.
Gerade als ich anfangen wollte zu überlegen, wo wir bei uns in der Stadt eine solche Steinwand stehen hatten, ging mir ein Licht auf.
Für einen Moment fehlten mir die Worte.
„Du hast mich doch nicht etwa....", fing ich an und öffnete das Fenster, um mich ein Stück herauslehnen zu können. Ich sah mich um: dies war auf keinen Fall meine Heimatstadt.
Wieder sah ich zu den Gesichtern, die mir immer bekannter vor kamen.
Es waren die Gesichter der Kage von Konohagakure. Ich war wirklich in Konoha.
„Was zur Hölle hast du getan?! Wie konntest du mich nur hierher schleppen?!", ich ging mit großen Schritten auf Jiraiya zu und starrte ihn fassungslos an.
Er blieb unbeeindruckt stehen und hielt mir einen Zettel entgegen.
„Ließ selbst.", sagte er und drückte ihn mir in die Hand.
Ich, Mari, bin damit einverstanden mit Jiraiya nach Konohagakure zu reisen.
Drei Monate lang werde ich mir Konoha genauer anschauen, dort leben, arbeiten und die Einwohner kennenlernen. Sollte es mir dort nach diesem Monat nicht gefallen, darf mich Jiraiya nie wieder dazu drängen, herzukommen.
Ich werde morgen keine Szene machen, wenn ich bemerke, wo ich bin.
Ich bin nicht betrunken.
Als ich meine Handschrift auf diesem vollgekritzelten Stück Papier entzifferte, zog ich meine Augenbrauen ungläubig hoch und errötete vor Scham zugleich. Wir beide hatten unter dem Text unterschrieben.
„Wie du siehst, habe ich dich nicht gegen deinen Willen hergebracht.", sagte er gut gelaunt, nahm mir den Zettel aus der Hand und schob mich durch die geöffnete Tür hindurch zu einem gedeckten Frühstückstisch in der Mitte des Raumes. Ohne meinen immernoch entsetzten Blicken Beachtung zu schenken, zog er einen Stuhl hervor und ließ mich dort Platz nehmen.
Ich schloss die Augen und rieb mir meinen schmerzenden Kopf. Fassen konnte ich es noch nicht, dass er es geschafft hatte, mich hierher zu bekommen. Mir war bewusst, dass er gerissen war, aber diese Aktion hätte ich ihm nicht zugetraut.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du zu solchen Mitteln greifen würdest, Jiraiya...Ich habe dir doch gesagt, ich will hier nicht her.", knurrte ich schlecht gelaunt und überlegte schon, wie ich am schnellsten wieder zurück nach Hause kommen könnte.
„Moment Mal. Diesmal war es ganz alleine deine Idee. Nachdem du den Brautstrauß abbekommen hattest, wolltest du sofort hierher. Wir haben deine Tasche schnell gepackt und sind dann auf Gamabunta los...Falls du mir nicht glaubst, dort drüben steht deine Tasche.", meinte Jiraiya und deutete mit einem Becher Tee in der Hand in eine Ecke des Raumes.
Ich sah dort hinüber und erkannte dort tatsächlich meine große blaue Reisetasche.
„Grundgütiger......", murmelte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Beiden Handflächen.
„Na, so schlimm ist es jetzt auch wieder nicht. Minako habe ich gestern Abend noch Bescheid gegeben und einen Termin bei Tsunade hast du auch schon.", sagte er nachdem er einen Schluck Tee genommen hatte und wandte sich dann seinem Toast zu.
Fragend sah ich ihn an.
„Iss endlich. Für gewöhnlich bekommt man nur von mir ein Frühstück serviert, wenn man mit mir die Nacht durchgemacht hat.... Wenn du verstehst, was ich meine." sagte er mit einem zweideutigem Grinsen auf den Lippen.
Ich ignorierte den Spruch einfach und sah auf den gedeckten Tisch vor mir.
„Warum soll ich zum Hokage?", ich schob den Teller mit Rührei und Toast von mir weg und verschränkte ablehnend die Arme vor der Brust.
„Die Assistentin von Tsunade sucht schon seit Längerem eine Hilfskraft und du brauchst eine Möglichkeit, um dir deinen Aufenthalt hier zu finanzieren. Es sei denn, du möchtest noch länger hier bei mir bleiben, aber das hätte natürlich auch einen gewissen Preis.", mir stieg die Schamesröte ins Gesicht.
„Du könntest mein Vater sein, alter Mann!", platzte es empört aus mir heraus.
„Kein Problem, du darfst auch Daddy zu mir sagen.", mein Anblick schien ihn sichtlich zu amüsieren, denn sein Grinsen wurde immer breiter.
„Ich passe."
Geräuschvoll rückte ich den Stuhl vom Tisch ab und stand schlecht gelaunt auf.
„Ach Mari, ich mach doch nur Witze. Komm, setz dich wieder, sonst wird dein Frühstück kalt."
Dem Klang seiner Stimme nach zu urteilen, meinte er es ernst, doch ich war immernoch nicht bereit, diese Situation anzunehmen. Ich nahm es ihm übel, dass er mich so ausgetrickst hatte. Schon seit längerer Zeit dachte ich, dass er nun aufgegeben hatte, mich nach Konoha schleppen zu wollen. Jetzt hatte er mich tatsächlich herbekommen.
Schmollend ging ich wieder hinüber ins Schlafzimmer und setzte mich dort aufs Bett.
Klirrend legte Jiraiya sein Besteck nieder und kam sich mit einer Serviette den Mund saubertupfend zu mir hinüber ans Bett.
"Jetzt sei nicht beleidigt, Mari. Vertrau mir doch einfach und sträub dich nicht so. Ich weiß, wie unzufrieden du mit deiner Situation bist. Wenn du dir eine Veränderung wünscht - bitte, hier ist sie."
Ich starrte auf das Laken unter mir. ...
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Icha Icha Marriage - Das Flirtparadies hat ausgedient (KakashixOC)
RomanceMari (OC) ist nun als einzige in ihrem Freundeskreis unverheiratet und es sieht auch nicht danach aus, als würde sich in naher Zukunft etwas daran ändern. Ihr guter Freund Jiraiya meint jedoch, genau den richtigen Mann für sie zu kennen und möchte i...