Ende Juli 2019
In seinem Blick lag Traurigkeit und Enttäuschung, was ich ihm nicht verübeln konnte. Meine Gedanken waren schon wieder so weit abgedriftet, dass mir nicht einmal aufgefallen war, dass mein Joint schon längst ausgebrannt war.
"Weißt du, ich habe wirklich viel Verständnis und ich weiß, dass es dir schlecht geht und du ihn vermisst. Aber du darfst nicht vergessen, dass ich auch noch da bin."
Selbst in diesem Moment blieb er ruhig und wurde nicht laut. Es war mir immer noch unerklärlich, womit ich ihn eigentlich verdient hatte. Mit dem Ärmel wischte ich mir übers Gesicht und schaute hoch zu ihm. "Das weiß ich und da bin ich auch wirklich froh darüber."
Er schnaubte leicht auf. "Dann wäre es vielleicht mal an der Zeit es mir auch zu zeigen." Er zog sich den Hoodie über den Kopf und setzte die Kapuze auf. "Ich gehe 'ne Runde laufen. Bin gleich wieder da."
Mit diesen Worten war er auch schon verschwunden. Eine Möglichkeit zu antworten ließ er mir nicht. Während ich ihm hinterherschaute, wurden meine Tränen automatisch wieder mehr. Ich hasste mich so sehr für mein egoistisches Verhalten. Wie konnte ich auch denken, dass diese Geschichte ein gutes Ende nehmen würde. Was hatte ich mir denn erhofft? Dass wir zu dritt alt werden würden oder ich weiterhin zweigleisig fahren könnte? Nicht nur Lukas' Herz hatte ich gebrochen, ich war auch auf dem besten Wege das von Dag zu brechen.
Natürlich konnte ich verstehen, dass er nicht gerade begeistert war, wenn meine Gedanken immer wieder zu Lukas schweiften. Es war ja auch nicht so, dass ich es absichtlich machen würde, es passierte von ganz alleine. Drei Wochen war es nun her, seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Seit ich das letzte Mal in seiner Wohnung war, mit ihm redete und ihn küsste, bevor kurze Zeit später alles eskalierte und ich mit nur einem Satz alles kaputtmachte und ihm das Herz rausriss.
Wie von der Tarantel gestochen, rannte ich die Treppen zu seiner Wohnung hoch. Da ich ihn kurz zuvor angerufen hatte, wusste er, dass ich vorbeikommen würde. Er stand bereits im Türrahmen und sobald ich ihn erreicht hatte, presste ich hektisch meine Lippen auf seine.
"Alles okay?", fragte er mich irritiert und strich mir sanft über die Wange. Ihm konnte ich nichts vormachen. Er wusste immer genau, wenn es mir nicht so gut ging oder ich einen schlechten Tag hatte.
"Lass' uns bitte später reden", antwortete ich, riss mir die Jacke vom Körper und kickte mir die Schuhe von den Füßen, ehe ich weiter über den Flur lief und mir dabei die Klamotten vom Körper zog. "Kannst du mich bitte einfach ficken?"
"Ähem Timi, das ist gerade...", wollte Dag ansetzen.
"Bitte!"
Erst als ich mir die Boxershorts ausgezogen hatte und splitternackt vor der geöffneten Tür zum Wohnzimmer stand, bemerkte ich, dass wir nicht alleine in der Wohnung waren. Und damit meinte ich nicht Peanut und Cookie, die sich gerade schnurrend an meinen Füßen rieben.
"Oh shit," schrie ich auf, schreckte zurück und verdeckte meinen Intimbereich mit beiden Händen.
"Hey, welch nette Überraschung, du musst Timi sein", sagte Dags Schwester, die ich aufgrund der Bilder sofort erkannt hatte, und kam mit einem fetten Grinsen auf mich zu.
Die beiden konnten wirklich nicht verleugnen Geschwister zu sein. Wie er hatte auch sie dunkle, lockige Haare und strahlend blaue Augen. Dazu die nahezu perfekte Nase und die vollen Lippen. Es war faszinierend.
"Ja Schwesterchen, das ist das...Prachtstück", meinte Dag sichtlich amüsiert, legte die Arme von hinten um mich und drückte mir einen Kuss auf den Hals.
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Decisions
RomanceSchwarz oder weiß, Sommer oder Winter, Tag oder Nacht, Berge oder Meer, Schoko oder Vanille, Pizza oder Pasta. Timi war schon immer hin und hergerissen, wenn es darum ging, sich für eine Sache zu entscheiden. Doch warum alles verkomplizieren, wenn m...