Als ich am nächsten Morgen aufwachte, dauerte es eine ganz Weile, bis meine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten. Obwohl nur einer der Vorhänge zurückgezogen war, fühlte sich das Tageslicht an wie ganz feine Nadelstiche, die sich tief in meine Schädeldecke bohrten. Am liebsten hätte ich mich auf der Stelle wieder unter der Decke verkrochen und wäre erst nach Sonnenuntergang wieder rausgekommen. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals einen derart heftigen Hangover gehabt zu haben. Mein Kopf war kurz vorm Explodieren, mein Hals war staubtrocken und meine Gliedmaßen waren schwer wie Blei. Nachdem ich mich langsam und umständlicher denn je in eine aufrechte Position gebracht hatte, spürte ich auf der Stelle meinen Hintern und presste kurz schmerzverzerrt meine Lippen aufeinander. Es fühlte sich an, als ob Dags Schwanz noch immer in mir war, was nach dem gestrigen Tag und der Nacht auch nicht sonderlich überraschend war und mich schmunzeln ließ. Mit vorsichtigen, nicht allzu ruckartigen Bewegungen schaute ich mich um, doch weder er noch Lukas waren irgendwo zu sehen. Ich versuchte mich daran zu erinnern, ob Letzterer nach der Arbeit überhaupt nach Hause gekommen war. Mein Gedächtnis wies einige Lücken auf, doch ich war mir sicher, wenigstens kurz mit ihm gesprochen zu haben, und er von der ganzen Aktion hier nicht sonderlich angetan war. Milde ausgedrückt. Erstaunlicherweise gestaltete sich das Aufstehen dann doch einfacher als erwartet und auch mein Kopf hatte sich bereits ein wenig beruhigt. Ich streckte mich ausgiebig, wuschelte mir durch die Haare und betrachtete ungläubig das Chaos, das Dag und ich im Wohnzimmer hinterlassen hatten. Es sah eher aus, als hätte ein Gangbang stattgefunden, obwohl wir uns nur ein paar Stunden zu zweit vergnügt hatten. Ich wusste gar nicht, wo man hier anfangen sollte, doch in meinem aktuellen Zustand, war aufräumen auch so ziemlich das Letzte woran ich dachte.
Überraschenderweise fand ich auf Anhieb meine Boxershorts, die es tatsächlich geschafft hatte sauber zu bleiben. Ich musste erneut schmunzeln, denn wahrscheinlich blieb sie nur sauber, weil Dag sie mir sofort wieder vom Leib gerissen hatte. Nachdem ich sie mir äußerst umständlich angezogen und dabei mehrfach fast das Gleichgewicht verloren hatte, tapste ich in die Küche, wo er gerade dabei war Frühstück zu machen. Er sah wirklich verboten sexy aus, wenn er das Essen zubereitete, und es machte mich jedes Mal schwach, ihm dabei zuzusehen. Vor allem, wenn er spärlich bekleidet war oder keine Unterwäsche unter seiner kurzen Sporthose trug, wie das aktuell der Fall war. Normalerweise würde ich sofort meine Hand hineingleiten lassen und anfangen ihn zu massieren, doch mein Hintern, und auch der Rest meines Körper, benötigte erst einmal eine Pause. Die feuchten Löckchen hingen ihm vereinzelt in die Stirn und obwohl er auch nicht gerade wie aus dem Ei gepellt ausschaute, wirkte er doch um einiges frischer als ich. Er drehte den Kopf in meine Richtung und begann zu strahlen, als er mich bemerkte.
"Guten Morgen, Zaubermaus. Hast du gut geschlafen?", fragte er mit tiefer Stimme.
Ich konnte nur nicken und breitete die Arme aus, ehe er mich an seinen warmen Körper zog und mir einen sanften Kuss auf die Haare drückte. Meinen Kopf schmiegte ich an seine Brust und inhalierte seinen Duft. Es war eine Mischung aus seinem Eigengeruch und seinem Duschgel, die ich sehr liebte und die mir stets ein Gefühl von Geborgenheit gab. Kein Wunder also, dass er frisch aussah, er hatte bereits geduscht und sich von sämtlichen Gerüchen und Spuren von letzter Nacht getrennt. Einen Moment lang genoss ich die Situation und die Nähe, und seine Fingerspitzen, die sanft meinen Rücken auf und ab fuhren.
"Bist du schon lange wach?", wollte ich wissen, schaute zu ihm auf und küsste ihn sanft.
Liebevoll lächelte er mich an, schaute mir tief in die Augen, legte seine Hand an mein Kinn und hauchte mir erneut einen Kuss auf die Lippen.
"Du bist wunderschön!", flüsterte er und löste sich langsam von mir, um den Teig weiter zu rühren.
Seine Komplimente kamen oft aus dem Nichts und auch meist in Situationen, in denen ich mich gerade nicht so ansehnlich fand, doch sie kamen von Herzen und waren stets ernst gemeint.
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Decisions
RomanceSchwarz oder weiß, Sommer oder Winter, Tag oder Nacht, Berge oder Meer, Schoko oder Vanille, Pizza oder Pasta. Timi war schon immer hin und hergerissen, wenn es darum ging, sich für eine Sache zu entscheiden. Doch warum alles verkomplizieren, wenn m...