-Niall's POV-
"Mr. Horan, Mr. Horan, Mr. Horan! Ich bitte sie nun doch jetzt aufzustehen! Stehen Sie doch bitte auf. Ihr Vater erwünscht Sie heute ausdrücklich und pünktlich in der Firma."
Die Stimme meiner Haushälterin weckt mich aus meinem traumlosen Schlaf. Mein Kopf pocht wie verrückt, ich habe das Gefühl er würde gleich platzen. Die Schmerzen sind schlimm, aber was wäre ich denn für einer, der das nicht aushalten würde? Sie sind erträglich. Mittlerweile war ich so an Partys gewöhnt, dass ich keinen Filmriss mehr erleide, sondern mich an jede Party einzeln erinnern kann.
Was für eine Nacht, der Alkohol floß in Strömen und die Mädchen konnten ihre Körper nicht von mir fernhalten. Ich hatte definitiv mein Spaß und Gott sei dank war Harry auch auf der Party. Sonst wären Liam und ich, in unserer Verfassung auf der Straße gelandet. Aber warte mal, hätte ich heute eigentlich nicht...?
"Entschuldigen Sie, Miss Fari, hat mein Vater Ihnen den Grund warum ich erscheinen soll nicht genannt? Eigentlich sollte ich doch heute nicht arbeiten?" Miss Fari, die gerade in meinem Bad verschwunden ist, kommt mit der Klobürste wieder heraus.
"Nein, tut mir leid Mr. Horan Junior. Ich weiß nur, dass heute ein gewisser Mr. Watson erscheinen wird und alle ganz hektisch sind."
Meine Augen weiten sich bei dem Namen.
"Was?! Mr. Watson?" Als hätte mich ein Blitz getroffen, springe aus dem Bett und sprinte in das Badezimmer. Ich muss mich schnell fertig machen und der Geruch von letzter Nacht klebt noch an meinem Körper. Abrupt bleibe ich vor der Toilette stehen, angewidert drehe ich mich zu Miss Fari um.
"Was ist denn das bitteschön?" Ihr Griff um die Klobürste wird fester
"E-e-es ist Ihr erbrochenes, Sir." Ihre Worte kommen geflüstert raus. Ich kann mich gar nicht daran erinnern mich erbrochen zu haben, trotzdem ekelt es mich.
"Und warum kann ich es noch sehen? Entfernen Sie es sofort Miss Fari. Innerhalb zwei Minuten werde ich wieder den Raum betreten und dann will ich es blitz blank sehen."
Wie eine geölte Rakete geht sie meinen Anweisungen nach. Währenddessen gehe ich in meinem begehbaren Kleiderschrank. Es müsste wiedermal ausgemistet werden, hier findet man ja den Weg vor lauter Kleidung nicht mehr. Ich begebe mich in meine Anzugecke und durchstöbere dort die verschiedene Vielzahl an Markenanzügen. Gucci, Hugo Boss, Armani, alle dabei. Ahhh da haben wir es ja Calvin Klein. Ich ziehe das grau glänzende Prachtstück heraus und kombiniere mit einer schwarzen Krawatte. Es sieht einfach nur perfekt aus. Hoffentlich kann ich damit einen guten Eindruck bei Mr. Watson hinterlassen.
Mir wird leicht übel als ich daran denke, mit dem Anzug mit der Bahn zu fahren. Apropos Bahn, verdammt! Ich muss ja noch die Bahn nehmen und wir haben genau Punkt 8 Uhr. Unter Zeitdruck lege ich 'Klein' auf meine Bettdecke und sprinte in das Badezimmer, wo die Dusche schon weint. Ich werfe ein Blick auf die Toilette und tatsächlich sie sieht aus wie geleckt.
"Gut Fari du kannst gehen und mir bitte eine angemessene Mahlzeit für Unterwegs einpacken. Sie nickt und verschwindet durch die Badezimmertür. Rasch ziehe ich meine Kleidung aus und stelle mich unter das warme Nass. Sofort entspannen sich meine Schultern und ich schliesse die Augen.
+
Mist, nur noch 2 Minuten dann kommt meine Bahn. Mit schnellen Schritten laufe ich die Treppe zum Bahnsteig herunter, die Bahn ist gerade neu eingefahren. In letzter Sekunde schaffe ich es noch einzusteigen, kurz hinter mir schliessen sich die Türen. Gott sei dank! Heute bin ich nicht ein Kopf kürzer. Ich knie mich etwas hin und versuche meine Atmung wieder unter Kontrolle zu kriegen. Langsam, aber aber erfolgreich, atme ich wieder gleichmäßig. Ich rappele mich auf und schaue nach einem geeigneten Platz und plötzlich entdecke ich ein bekanntes, wunderschönes Gesicht. Sie scheint wieder ganz in ihrer Welt. Mit lässigen Schritten, drängele ich mich durch die Leute und nähere mich dem Viererplatz. Der Penner von gestern hockt wieder auf der selben Stelle. Ich nicke ihm zur Begrüßung zu und er lächelt mir zurück. Ich versuche so gut wie möglich, mich so hinzusetzen das ich nicht allzu viele Falten in mein Anzug mache. Bei einer fahrenden Bahn ist das nicht gerade ein Zuckerschlecken. Ich will mich gerade an einer. Stange festhalten, aber bevor meine Hand die Stange erreicht, fliege ich volle Wucht nach hinten und mein Allerwertester macht Bekanntschaft mit dem Schoß des Obdachlosen. Hastig stehe ich auf und setze mich auf den Platz neben an. Peinlicher geht's nicht! Ich spicke unauffällig zu ihr rüber und ihr Gesicht ist zu mir gedreht aber sie lacht nicht wie erwartet. Nein, ihr Blick ist voller Leere.
-Bea's POV-
Es war nichts neues für mich. Die Bahn wie immer gefüllt mit denselben Menschen. Und derselbe Obdachlose, der später einsteigt als ich, sitzt wieder vor mir. Immer wenn ich in der Bahn sitze, zieht mich der Ausblick auf die kümmerlichen Bäume neben der Bahnstrecke und das, was das Fenster mir bietet, förmlich an. Obwohl ich immer das selbe geboten kriege, klebt mein Blick an den Glasscheiben und ich entdecke immer wieder neue Details. Vielleicht weil meine Gedanken da draußen nur so rumfliegen? Ich weiß es nicht. Plötzlich werde ich aus meinen Gedanken geweckt und ich blinzele hinüber zum Obdachlosen. Der Blondschopf von gestern hat es sich auf sein Schoß bequem gemacht und ist dann wie ein Grashüpfer auf den Platz daneben gehüpft. Idiot. Ich habe ihn gar nicht kommen sehen, naja ,ich dachte auch ich werde ihn nie wieder sehen. Sein Blick ist auf den Boden gerichtet und langsam hebt er ihn und versucht mich unauffällig anzuschauen. Doppelter Idiot. Männer sind die Definition von Dummheit. Nein, fast alle Männer sind dumm. Ausser zwei. Die waren zwar dumm, aber liebenswürdig dumm. Ich schaue ihn emotionslos an, will mit dem Kopf schütteln, aber richte meine volle Aufmerksamkeit wieder nach draußen.
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Broken Beginning
Fanfiction"Vermisst du sie?" "Jeden Tag." "Irgendwann kommt jemand der dich in seinen Armen so festhält, dass all deine zerbrochenen Teile wieder zusammen geklebt sind." Beatrice Quinn, ein 19-jähriges Mädchen das keinen Menschen mehr hat. Ihre Mutter starb b...