-Bea's POV-
Die Klänge der Gitarre entfernen mich von der Realität. Wie in einer Seifenblase gefangen lauschte ich ihm. Der Obdachlose spielt mit seinen Fingern die schönsten Melodien, die ich jemals in meinem Leben gehört habe nach Mikey... Es ist so als würde sein Herz durch jede einzelne Fingerspitze, über die Gitarre mit der Außenwelt kommunizieren und uns ihre Geschichte erzählen. Die Klänge sind langsam und jeder Ton der gespielt wird klingt nach einer traurigen Geschichte. Jedesmal wenn er seine Gitarre, dass sprechen überlässt ist es wie ein Zeitsprung in die Vergangenheit. Mikey liebte es Gitarre zu spielen. Es war pure Leidenschaft. Seine Finger schienen nicht einfach nur darüber zu streicheln. Nein, sie tanzten über jede Saite. An sonnigen Tagen saßen wir am Wundersee und ich lag einfach nur auf einer Decke, während Mikey neben mir die Melodie seiner Gitarre, mit seinem Gesang begleitete. Plötzlich werde ich durch eine raue Stimme aus meinen Gedanken geweckt.
"Wirklich schön oder?" Zwei eisblauen Augen ruhen auf mir. Ich schaue einmal neben mich, um sicher zu gehen, ob er wirklich gerade mich gemeint hat. Doch wie soll es auch anders sein? Niemand sitzt neben mir. Er schien keine Antwort von mir erwartet zu haben, denn er kramt nun in seiner Aktentasche und scheint nach etwas zu Suchen. Innerlich gespannt, schaue ich mir das Geschehen an und warte auf Blondies nächste Aktion. Äußerlich versuchte ich gelangweilt zu wirken und biss mir von innen auf die Wange, um mir bloß kein Lächeln entlocken zu lassen.
"Ahh da ist es ja! Auf Miss Fari ist immer Verlass." sagte er plötzlich. In seiner Hand hält er eine geöffnete Brotdose und streckt es dem Obdachlosen hin "Hier Maestro, du könntest bestimmt was Gutes vertragen." Der Mann zögert ein wenig bevor er dankend annimmt. Blondie verschließt zufrieden seine Aktentasche und die Ecken seines Mundes heben sich zu einem Grinsen. Seine blauen Augen treffen erneut auf meine braunen Augen. Er lächelt mich breit an und zwinkert mir zu. Augen verdrehend richte ich mein Blick nach draussen, wir fahren gerade in einen Bahnhof ein. Was denkt er, wer der ist? Der heilige Samariter? Oder denkt er, er kann mich so beeindrucken? Pfff, in seinen Träumen vielleicht. Aus dem Augenwinkel merke ich wie der Blondschopf aufsteht und an seinem Anzuge herumzupft. Aufeinmal streckt er mir seine Hand entgegen "Hey ich bin Niall." Die Bahn bleibt stehen und die ersten Türen öffnen sich. Ich schaue hoch zu ihm und er schaut zwischen mir und den Türen Hin und Her. Er räuspert sich einmal und setzt wieder an "Ähh... Möchtest du mir nicht deinen Namen sagen, Hübsche? Ich würde dich gerne mal ausserhalb dieser scheußlichen Bahn sehen" Er zwinkert erneut. In mir beginnt ein leichter Würgereiz, den ich gerade noch ausstellen kann. Blondie fügte noch hinzu: Außerdem muss ich hier raus." Er schenkt mir ein breites Lächeln, aber ich schaue ihn emotionslos an.
"Also ich finde die Bahn super. Weiß gar nicht was du hast. Und... Ich bin nicht interessiert." Sein Grinsen verschwindet abrupt von seinem Gesicht als hätte er solche Worte niemals gehört und ich glaube, ich könnte mit dieser Vermutung richtig liegen, so überzeugt wirkt er.
Er schaut mich mit leicht geöffnetem Mund an, bevor er sich umdreht und aus der Tür sprintet.
Innerlich lachte ich schadenfroh, doch ich liess meine Maske außen nicht fallen.
So wie immer. Jeden Tag, in jeder Situation. Mein Mund wusste wahrscheinlich nicht einmal mehr wie er lachen sollte, wie meine Augen vermutlich vergessen haben vor Freude zu glitzern.
Keine Emotionen und Gefühle zeigen, dann kann man auch nicht verletzt werden, das ist mein Motto. Und mit diesem Motto bin ich seit... seit den schwarzen Tagen, wie ich sie heimlich für mich nenne, ganz gut zurechtgekommen. Und ich habe nicht vor, es abzulegen.
A/N
Hallu :D
Wollte eigentlich hallo sagen :D
Also:
Hallo :D ♡
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Broken Beginning
Fanfiction"Vermisst du sie?" "Jeden Tag." "Irgendwann kommt jemand der dich in seinen Armen so festhält, dass all deine zerbrochenen Teile wieder zusammen geklebt sind." Beatrice Quinn, ein 19-jähriges Mädchen das keinen Menschen mehr hat. Ihre Mutter starb b...