In my Dreams i am dying again and again

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-Bea's POV-

Ein schwaches Lächeln ziert mein Gesicht, als ich den Namen meines besten Freundes, auf meinem Touchscreen erleuchten sehe.

"Hey Mikey" meine Stimme klingt mehr wie raus gewürgt als normal.

"Ohhh, mein Beabär! Alles okay?! Wo tut es denn weh?" Da war das alte Spiele wieder. Unser Ooh und Aah, jedesmal wenn einer krank wird oder erkältet ist, führen wir genau dieses Gespräch.

"Mir geht's" ich halte meine Hand gegen den Hörer und huste einmal kräftig. "Sorry, mir geht es gut Mikey. Wie schnell hast du eigentlich Wind davon bekommen?!"
Aber die Frage war überflüssig.

"Wovon? Meinst du, dass du krank bist oder besser gesagt auf dem besten Weg bist, krank zu werden? Ach, wenn du das meinst, dann war es ein Vögelchen." Ich konnte mir schon sein keckes Grinsen bildlich vor mir sehen.

"Ha ha ha Mikey, war der Vogel zufälligerweise mein Vater?" Und genau in diesem Moment, schlendert der Täter in mein Zimmer rein, mit voll bepacktem Tablett. Seine aufgesetzte Ahnungslosigkeit spiegelt sich in seinem Gesicht wieder, als ich ihn bestimmt anschaue. In meinem Ohr nehme ich das herzhafte Lachen meines besten Freundes wahr.

"Was ist denn Liebes?" fragt mein Vater sichtlich verwirrt, als er das Tablett neben mein Bett abstellt.

"Ach nichts Daddy, du bist nur schlimmer als ein Lauffeuer." Als würde ihm ein Licht aufgehen, hebt er seine Hände in die Luft und steht auf.

"DANKE MIKEY! ECHT VIELEN DANK!!!" ruft er. Er dreht sich nichtmal zu mir um und alles was zurück bleibt ist eine Staubwolke in der Form seines Körpers. Bin ich nur von Idioten umzingelt?

"Liegst du auch brav im Bett?" Mikey, der definitiv amüsiert ist, reißt mich aus meiner Gedankenströmung.

"Jaahaa..." jammernd, wickele ich mich noch tiefer in meine Decke ein.
"Mikey weißt du was mir helfen würde?" ich klimpere wieder heftig mit den Wimpern, was aber sinnlos ist, denn er sieht mich nicht.

"Nein, aber lass es! Ich spüre schon dein Klimpern bis hier hin Fräulein!" lachend piesackt er mich und wieder setzt mein Mund zum Husten an.
Ich bemühe mich nicht, den Hörer wieder zu entfernen und huste los. Meine Atmung wird immer unregelmäßiger und auch das Husten scheint einfach nicht zu stoppen. Jippieh, ein Hustkonzert woran ich verrecke! Schnell greife ich zu meinem Glass Wasser und nippe ein wenig daran. Meine Lunge erholt sich für ein Moment und ich vergesse fast, dass Mikey noch am Handy hängt.

"Tut mir leid. Es kam einfach so plötzlich. Von jetzt auf gleich, bin ich zu einer Bettleiche mutiert." Er kichert in den Hörer rein
"Beweg dich bloß nicht vom Fleck, du Bazillenschleuder! Doktor Clifford ist gleich für dich da und bringt seine Medizin mit." lachend legt er auf mein Gesicht auf. Was er nicht weiß ist, dass er meine Medizin ist. Er, von Kopf bis Fuß, durch ihn lacht mein Herz und er macht mich lebendig. Seine Stimme ist die schönste Musik für meine Ohren und seine Berührungen sind wie ein Weg zu meiner Seele. Er ist mein Heilmittel. Ich habe kaum bemerkt wie erschöpft ich bin, langsam nicke ich ein und falle in ein tiefen Schlaf.

+

"BEAAAAAAA! Beaa, Beamaus, steh auf!" ich spüre starkes Rütteln an meinen Schultern. Mein Vater sitzt auf der Bettkante und... täusche ich mich? Oder sind das wirklich Tränen die sich einen Weg auf seiner Wange herunterbahnen. Seine Stimme ist mehr als gebrochen und wie ein geölter Blitz setze ich mich aufrecht hin und lege meine Hand auf seinen Rücken.

"Hey... Dad, beruhig dich, ich lebe noch. Papa, nur weil ich krank bin und gerade schlafe heißt es nicht, dass ich gerade im Sterben liege." Bei dem Wort 'Sterben' zuckt er auf einmal zusammen und seine Tränen vermehren sich unerklärlich. Sein Mund öffnet sich zu einem Spalt und schließt sich wieder. Er schaut mich tief mit wässrigen und geröteten Augen an. Was ist hier nur los?! Warum flennt er nur so?! Ich schaue ihn nur noch besorgter an und er hat anscheinend seine Sprache wieder gefunden.

"Mikey.." meine Augen weiten sich. Was ist mit Mikey?! Seine Stimme bricht bei jedem einzelnen Wort.
"Er... Mikey... er hatte einen... einen Autounfall Beatrice."
Mein Herz sackt in die Hose, ich zucke heftig zusammen, es ist als ob ich im freien Fall in eine Schlucht fliegen würde.
Dieses Gefühl, herunterzufallen, habe ich sonst nur im Traum. Die Informationen erreichen mich nur sehr langsam und realisieren tue ich es sowieso nicht. Ein schlechter Scherz?
Wie von der Tarantel gestochen, springe ich vom Bett und laufe barfuß aus meinem Zimmer.
Er hatte einen Unfall... einen Unfall... einen Autounfall...
Wie ein schlechtes Mantra wiederholt es sich ständig in meinem Kopf.
Ist er... Verdammt, wie geht es ihm?!

"ICH MUSS ZU IHM VERDAMMT! WO IST ER?!" Kurz bevor ich die Treppe erreiche, bricht mein Körper zusammen, mit ihm meine komplette Seele. Aber ich falle nicht auf den Boden. Nein. Ich falle direkt in die Arme meines Vaters. Er trägt mich zurück in mein Zimmer und ich schlage mit Fäusten um mich.

"Lass mich los! Ich muss zu ihm! Verdammt, verstehst du es nicht?! Ich muss ihn sehen!"
Mein Vater schaut mich nur mitleidig an. Warum hält er mich hier fest? Warum hilft er mir nicht?! Er ist doch sonst immer so tatfreudig! Warum ist er das nicht auch jetzt? Er mag Mikey!

"Beaschatz... Er ist ums Leben gekommen."
Da ist es. Ein unbeschreiblicher Schmerz nimmt meine Brust ein und ich schreie. Schreie so laut ich kann. Mein Geschrei vermischt, mit Tränen die aus meinen braunen Augen geschossen kommen. Meine Nägel bohren sich fest in mein Gesicht. Nein... Nicht wahr... Nicht wahr... Das kann nicht wahr sein. Ungebannte Wut macht sich in mir breit. Wie kann jemand nur so gedruckt lügen?

"NEINNNN! PAPA, DU LÜGST! MIKEY LEBT! PAPA! NUN SAG DOCH WAS!"
Meine Lunge kriegt kaum Luft. Mein Atem geht stoßweise, als ich in das tränenverschmierte Gesicht meines Vaters blicke und diese erschreckende Ehrlichkeit sehe. Nein... Er würde mich niemals belügen. Niemals... Und in diesem Augenblick bin ich mit ihm gestorben. Kellin umarmt mich fest und ich schlage ihn gegen seine Brust.

"Bring mich zu ihm verdammt!! Ich werde ihn anrufen! Ihm geht es gut, er wollte doch nur hier zu mir kommen." Ich will es nicht wahrhaben. In mir ist immer noch ein Funken Hoffnung, dass es nicht wahr sein könnte. Ich reiße mich verzweifelt aus seinem starken Griff und schaue auf mein Handy. 2 verpasste Anrufe und eine SMS von Mikey.

Hey Beabär,
ich muss nochmal schnell zur Apotheke und dann zum Supermarkt. Ich will doch das Goldlöckchen so schnell wie möglich gesund wird. Hast du einen bestimmten Wunsch?
Ich liebe dich xxx

Meine Finger spüren nichts mehr, ich lasse das Handy fallen und stürme kraftlos auf die Tür zu. Ich laufe und laufe aber der Gang scheint endlos zu sein.

A/N

Es tut mir echt im herzen weh, das zu lesen und zu schreiben. Bea leidet unheimlich viel und ich hoffe ihr als Leser spürt es. Und ich wollte einfach nur DANKEEE sagen!!!! Hält mich zwar für lächerlich, aber das ist meine erste eigene Story und über 400 READSSSS WUHAAAA!! DANKEEE!!!!

Tüdelü ihr Lieben!!

Ps. Immer fleißig voten und kommentieren ♡ Würde mich wirklich sehhhhr freuen und zeigen, dass meine Geschichte euch berührt!!!

Broken BeginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt