-Bea's POV-
Die Menschen um mich herum schauen mir irritiert hinterher. Schluchzend laufe ich in einem schnellen Tempo weiter, die Tränen bahnen sich ein Weg aus meinen ohnehin beanspruchten Tränendrüsen. Nur schwer erkenne ich den vor mir liegenden Weg und die Menschenmenge durch meine, von einem Tränenschleier bedeckten, Augen.
"Miss, geht es Ihnen gut?" eine ältere, etwas zierliche Dame, hält mich an meinem Oberarm fest und schaut mich durchdringend an.
"Lassen Sie mich in Ruhe, verdammt!" keife ich sie mit einem Unterton an, wobei sie sich erschrocken an ihr Herz packt. Ohne nochmal die Dame anzuschauen gehe ich mit großen Schritten weiter bis ich auf eine Bank zu torkele. Mein sowieso demolierter Körper, sackt in sich zusammen und in meinem Bauch macht sich unfassbare Wut breit. Verdammt! Ich verliere mein Verstand, ich ziehe an meinen Haaren und schnappe schweratmend nach Luft. Warum taucht er nun auch in mein Alltag auf? Warum Mikey?! Als ob es nicht reicht, dass du in meinen Gedanken festgebissen bist, wie eine fette schwarze Wanze. Nein! Jetzt sitzt du schon vor mir und überreichst mir einen Kaffee! Es... war so echt. Wie in meinen Träumen. So real und... vollkommen. Du schaust mich mit deinen grün/-blauen, wie Diamanten funkelnden Augen an und all meine Zweifel sind verloren Mikey. Meine Hoffnung scheint erfüllt zu sein, bis zu dem Moment als du dein Mund geöffnet hast... Und die Stimme war nicht deins! Nein es war von diesem verdammten Dreckskerl! Deine farbenfrohen Details lösten sich in Luft auf und schwebten hämisch lachend weg. Eine Qual.
Die Erkenntnis riss mir den Boden völlig unter den Füßen weg.
Mein Leben ist eine einzige Qual. Eine Qual, der kein Mensch, keine Bea standhalten kann.
Meine Gedanken werden laut und ich schreie aus reinster Seele den ganzen Schmerz aus meiner leider, verdammt noch mal atmenden Lunge, mitten an dem Bahnsteig. Sie trifft die Leute an ihrer Außenhülle, jedoch nicht ins Herz.
Von allen Seiten erschrecken sich die Leute vor mir, sie schauen mich an, mit einer Mischung aus Mitleid und Angst.
Ja, die Menschen haben Angst vor einem heulenden, wütenden Mädchen, ist das zu fassen?
Die Menschen haben Angst, vor einem Mädchen, das tief vom Schicksal getroffen wurde und nun elendig in ihrem elendigen Körper versinkt.
Möge diese beschissene Welt doch von mir befreit sein! Alle wären glücklich.
Selbst ich. Ich wäre... bei Mikey. Und Dad.
Ich kralle meine Fingernägel fest in meine Wangen und kreische verzweifelt: "WARUM KANN ICH NICHT STERBEN?! WARUM?!"
Und als ob Gott mir die erlösende Antwort flüstert, höre ich eine anfahrende Bahn und ergreife meine Chance, ehe sich mein Körper es sich anders überlegt.
Diese ganzen Körper, die zurückweichen, mich nicht aufhalten, die Körper die ich zurückdränge, als wenn ich alles wäre. Und doch bin ich nichts.
Wie ein Tunnelblick sind meine schweren Augen auf mein Ziel gerichtet.
Das Letzte was ich höre, sind Schreie der Verzweiflung meiner offensichtlich aufgewachten, so dummen Mitmenschen.
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Broken Beginning
Fanfiction"Vermisst du sie?" "Jeden Tag." "Irgendwann kommt jemand der dich in seinen Armen so festhält, dass all deine zerbrochenen Teile wieder zusammen geklebt sind." Beatrice Quinn, ein 19-jähriges Mädchen das keinen Menschen mehr hat. Ihre Mutter starb b...