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Und ich behielt recht. Durch meine Schmerzen in der Nase konnte ich nicht wirklich zur Ruhe kommen und auch Jacksons Geschnarche half nicht gerade dabei. Deshalb war es kein Wunder, dass ich mich auch schon um sieben Uhr wieder anzog und die Treppen nach unten ging, ohne eine Sekunde Schlaf nach einem anstrengenden Tag.

Unten am Küchentisch traf ich auch schon Mr Jeon an. Dieser trank gerade einen Kaffee, während er in der Hand ein belegtes Brötchen hielt und dazu die Tageszeitung las. Als er mich bemerkte, drehte er sich in meine Richtung und ließ geschockt sein Brötchen fallen.

"Oh Gott, Namjoon! Deine Nase! Zieh dir bitte deine Schuhe an, wir fahren auf der Stelle ins Krankenhaus!", rief er sofort aus und räumte den Tisch ein wenig auf. Ich war viel zu müde um zu widersprechen und außerdem schmerzte meine Nase auch viel zu sehr, weshalb ich den Vorschlag eigentlich ganz gelegen fand. Aus diesem Grund setzte ich mich zu der Garderobe und zog mir meine Schuhe an, als auch Mrs Jeon dazu kam.

"Namjoon, wieso hast du denn nichts gesagt? Ich habe das gestern Abend gar nicht gesehen, es war doch viel zu dunkel. Du hast doch bestimmt große Schmerzen!", meinte sie direkt, weshalb ich meinen Kopf ein wenig einzog. "Tut mir leid, ich wollte Sie gestern Abend nicht weiter belästigen. Außerdem wäre Junghyun durch den ganzen Trubel bestimmt nur wach geworden", antwortete ich ihr und stand auf, nachdem ich meine Schuhe amgezogen hatte.

"Du bist viel zu fürsorglich. Dabei solltest du sofort zum Arzt. Wir fahren jetzt schnell los. Danach legst du dich am besten sofort wieder schlafen, du siehst echt fertig aus", grinste sie und schnappte sich ihre Handtasche. Danach lief sie, gefolgt von mir, zu dem Van, in den wir dann auch einstiegen.

Die komplette Fahrt über verlief ziemlich still, da Mrs Jeon nicht mit mir sprach und das Radio nur leise im Hintergrund lief. Mir war das ganz recht, weil ich endlich etwas Ruhe bekam. Der Weg zum Krankenhaus dauerte nicht allzu lang, immerhin waren wir in der Hauptstadt von Südkorea und hier waren ein paar Krankenhäuser mehr. Mrs Jeon parkte den Van auf dem großen Parkplatz, was leider doch ein wenig länger dauerte, da es hier extrem voll war. Hoffentlich dauerte es in der Notaufnahme nicht so lange, nachher würde ich da noch einschlafen...

Keine zehn Minuten später meldete mich Mrs Jeon in der Notaufnahme an. Und ich behielt Recht: es war extrem voll hier. So voll, dass ich sogar mit Mrs Jeon stehen musste. Und das Wartezimmer hier war nicht allzu klein.

Müde ließ ich meinen Blick durch das Wartezimmer schweifen, in der Hoffnung, nicht im stehen einzuschlagen. Danke dafür Jackson.

Mein Blick blieb bei einem Mädchen in meinem Alter hängen, welches mich ununterbrochen anstarrte. Und als sie meinen Blick bemerkte, wandte sie sofort ihren Blick von mir ab und kicherte. Und es nervte mich. Wenn ich nicht aufgerufen werden sollte, dann bitte sie. Ich hatte dafür jetzt echt keine Nerven.

Das Wartezimmer leerte sich nicht wirklich, viel mehr hatte ich das Gefühl, es würde immer voller werden. Irgendwann wurde ein Sitzplatz frei, sodass ich mich endlich setzten konnte. Mrs Jeon holte mir in der Zeit eine Flasche Wasser und wollte mir ebenfalls etwas gegen die Schmerzen holen, die mich gerade vor dem Einschlafen auf dem harten Plastik unter mir bewarten. Und bei meinem Glück saß ich nun genau vor diesem gaffenden Mädchen.

Ich ließ meinen Kopf mit einem Seufzen auf meine Schulter fallen und starrte nun an die Wand gegenüber. Einfach um mich abzulenken. Dieses Mädchen dachte wohl aber, ich würde sie anschauen. Deshalb durchbrach sie diese angenehme Stille hier im Wartezimmer mit ihrem Gekicher. Und ich war nun nicht mehr der einzige, der sie genervt anstarre. Danke liebe mitleidenden Menschen hier.

Der ältere Mann neben mir wurde aufgerufen und dieses Mädchen setzte sich sofort neben mich hin. Deshalb musste Mrs Jeon weiterhin stehen, da der alte Platz des Mädchens auch schon wieder besetzt war. Aber sie reichte mir ein Kühlpack und eine Flasche Wasser, still, aber mit einem sanften Lächeln im Gesicht. Danach stellte sie sich zurück in den Gang. Ich hielt mir das Kühlpack nun auf die Nase und schloss die Augen ein wenig, bis ich etwas auf meiner Schulter spürte.

Exchange Student [{NamJin}]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt