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Geschockt starrte ich Namjoon an. Er?! Schwul?!

"I-Ich m-muss mal kurz", ratterte ich mir eine Entschuldigung runter, während ich vom Bett aufstand. Doch Namjoon unterbrach mich. "Ist schon in Ordnung. Ich weiß, du kannst Schwule nicht ausstehen. Geh ruhig. Wenn du dich beruhigt hast, kannst du gerne wiederkommen."

Ich stand mittlerweile schon an der Zimmertür, doch ich drehte mich noch einmal zu Namjoon um. Ich hatte die perfekte Gelegenheit, um in sein blasses Gesicht zu schauen.

"Danke Namjoon."

Und damit verließ ich den Raum. Ich wollte seine Gefühle nicht verletzen, aber wäre ich nicht gegangen, hätte ich ihn wahrscheinlich beleidigt oder so etwas in der Art. Und das wollte ich am wenigsten. Deshalb lief ich die Treppe nach unten, um in Moms Schlafzimmer zu gelangen, da dieses ja unten lag.

Unten in ihrem Zimmer angekommen schloss ich schnell die Tür und lief danach zu ihrem Kleiderschrank, den ich schnell öffnete. Sofort kniete ich mich hin und griff nach der alten Holzkiste, die auf dem Boden stand. Nachdem ich diese zu mir hingezogen hatte, öffnete ich sie und griff nach zwei ganz bestimmten Gegenständen. Mit diesen hockte ich mich danach auf den Boden neben Moms Doppelbett und starrte danach einfach an die cremefarbene Wand.

Mein Handy lag noch oben, weshalb ich mich einfach meinen beiden Gegenständen widmete. Einmal meiner kleinen und schon ausgewaschenen blauen Decke, die ich seit meiner Geburt besaß. Diese legte ich mir über meine Schultern. Mom hatte das immer mit mir gemacht, wenn ich krank oder traurig war. Und mir war gerade echt zum weinen zumute. Und zum anderen hatte ich meinen alten Plüschbären im Arm. Auch, wenn der Kopf schon recht schief war und ein Auge fehlte, liebte ich diesen Bären, da er mich einfach aufmunterte.

Ich zog meine Beine an meinen Oberkörper und drückte mein Gesicht an den Bären, während ich mich weiter in die Decke einkuschelte. Es gab mir so verdammt viel Sicherheit.

"Seokjinie?", wurde ich dann irgendwann aus meinen Gedanken gerissen. "Bist du hier?"

Mom war wieder da.

"Seokjin? Bist du- ja, du bist hier", näherte sich ihre Stimme immer weiter, bis sie irgendwann neben mir war. Sie nahm die Decke von meinen Schultern und zog mich danach nach hinten hoch, sodass ich auf ihrem Bett saß.

"Warum bist du so traurig? Was ist passiert?", wollte Mom wissen, während sie mich umarmte.

"Namjoon", murmelte ich nur.

"Ist es, weil er krank ist? Oder was ist los?", fragte Mom sanft weiter, während sie mir die Haare aus dem Gesicht strich.

"Mom, er ist schwul", murmelte ich nur und schniefte dabei in meinen Teddybären. "Seokjin", seufzte sie. "Das ändert doch nichts an dem, was er ist. Er ist ein liebevoller, junger Mann, der hier doch nur seinen Abschluss machen möchte. Und du wirst ihm das jetzt nicht versauen, sondern du reißt dich mal zusammen und gehst jetzt zu ihm und entschuldigst dich für dein Verschwinden!", machte mir Mom mit einer Standpauke ihre Meinung klar.

Und danach klaute sie mir meinen Teddy!

"Gib Teddy zurück!", maulte ich und versuchte ihn mir zurückzuholen. "Du bekommst ihn zurück, nachdem du bei Namjoon warst! Ich war auch noch nicht bei ihm, also wird es Zeit!" Mom kam mir wieder entgegen und riss mich förmlich vom Bett, sodass ich hinter ihr her die Treppen hochpolterte.

"Mom, er liegt bei mir im Bett", mischte ich mich dann doch noch ein, als sie schon in Namjoons Zimmer stürmen wollte.

"Aha. Seit wann sind wir denn so fürsorglich?!", kam es mit einem schiefen Grinsen von Mom. "Lass mich doch einfach in Ruhe Mom!"

Exchange Student [{NamJin}]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt