"Hör auf damit!", flehte ich erneut, bekam aber nur wieder eine Hand ins Gesicht, wie so oft schon. "Nein! Du musst lernen, dass es falsch ist, so zu leben!", schrie er und schubste mich danach nach hinten auf den Boden. Mom war nicht da, sie musste arbeiten. Und er musste wieder angetrunken durch die Wohnung laufen und mich schlagen. Ich war heute deshalb auch wieder nicht zur Schule gekommen, da er mich vorher aufgehalten hatte... Meine Schulsachen lagen deshalb überall quer im Wohnzimmer verteilt, in dem Dreck der leeren Bierdosen und alter Scherben. Und ich saß mittendrin, einfach still am weinen mit unheimlichen Schmerzen.
"Steh wieder auf! Du bist wirklich eine Schande!", schrie er lallend und warf mir danach eine halbvolle Bierdose an die Stirn. Schmerzerfüllt jammerte ich auf, während der Inhalt der Flasche über meine Schulbücher lief. Stillschweigend schaute ich einfach auf das Chaos. "Ich wünschte, du wärst damals nach deiner Geburt verreckt! Du warst so kurz davor, hast deine eigene Mutter fast mit in den Tod gerissen, und das ist der Dank?! Diese Operation sollte dich von der Behinderung befreien und dir keine neue beschaffen!", schrie er mich ununterbrochen an, ehe er einen Schluck aus einer anderen Bierdose nahm. "Sogar deine Mutter hasst dich! Weil du Dreck bist! Du hast uns beiden den Traum einer großen Familie genommen, indem du sie durch deine Geburt unfruchtbar bekommen hast! Und dann musst du auch noch eine Schwuchtel sein!"
Nickend saß ich einfach zwischen meinen kaputten Sachen, meine Stirn war schmerzvoll am Pochen und einige Scherben bohrten sich unangenehm in meine Hände hinein. Schniefend griff ich mir meine Sachen und stopfte sie einfach in meinen halb zerissenen Rucksack, ehe ich die Treppe in mein Zimmer hochsprintete. Ich brauchte jetzt dringend eine Dusche.
Mit nassen Wangen und einer laufenden Nase schmiss ich meine Sachen einfach auf den Boden meines Zimmers, ehe ich mich bis auf meine Boxershorts auszog.
Von unten konnte ich Appa laut rülpsen hören, ehe ich das erneute Zischen einer sich öffnenden Bierdose vernahm. Wenigstens kam er so gut wie nie nach oben. Im Badezimmer angekommen schlüpfte ich sofort unter die Dusche. Ich müsste Mom eine Lüge auftischen, da ich schon wieder nicht in der Schule war. Ich würde einfach jedem sagen, dass ich frei hätte. Die Unterschrift auf meiner Entschuldigung könnte ich ja fälschen, wäre auch nicht das erste mal.
Seufzend drehte ich den Wasserhahn aus und schnappte mir dann mein Handtuch, mit welchem ich mich abtrocknete, ehe ich aus der Dusche zum Waschbecken lief.
Plötzlich wurde die Badezimmertür aggressiv aufgerissen und Appa stürzte stark angetrunken in den Raum, ehe er mir das Handtuch von der Hüfte riss und dann lachte.
"Wenn mein Sohn schon eine Schwuchtel ist, dann schon richtig!" Und damit nahm er meine Haare und knallte danach meinen Kopf auf den Rand des Waschbeckens.
Nassgeschwitzt setzte ich mich sofort aufrecht hin und zog mir danach die Decke über meinen Kopf. Es war alles nur ein Albtraum. Trotzdem zitterte ich total, ehe ich schon die ersten Tränen auf meinen Wangen bemerkte. Weinen wollte ich jetzt nicht, da Yoongi und Hoseok am Schlafen waren. Wenn ich auf den Flur gehen würde, um zu Namjoon zu gelangen, würde überall das Licht durch den Bewegungssensor angehen. Und wahrscheinlich würden dadurch auch alle anderen wach werden, einschließlich Herr Park. Und jeder würde davon erfahren.
Deshalb stand ich leise schluchzend auf, um zu meinem Koffer zu kommen. In diesem lagen noch meine Tabletten drin und ebenfalls das Kuscheltier, welches ich zu Weihnachten von Namjoon bekommen hatte. Mit den gewollten Gegenständen lief ich zurück zu meinem Bett und schaute auf mein Handy. Es war erst kurz nach zwei. Aber schlafen konnte ich jetzt auch nicht.
Mit meinem Kuscheltier im Arm saß ich also unter der Decke an der Wand angelehnt, mein Kissen im Rücken. Und jetzt würde ich warten, bis ich wieder ruhig wäre. Das dauerte meistens nicht länger als eine Stunde. Mit der Zeit jedoch wurde ich immer müder und dadurch immer ängstlicher. Die Panik von meinem Albtraum verschwand nicht, sondern wurde mit der Müdigkeit zusammen immer schlimmer.
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Exchange Student [{NamJin}]
Fiksi Penggemar"Seokjin, du bekommst einen Austauschschüler." Dieser Satz brachte den 18-jährigen Schüler Kim Seokjin komplett aus der Bahn. Er war der harte, gefühllose und beliebte Schüler der Schule, vor dem sich jeder fürchtete. Und ausgerechnet er sollte jet...