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Drei Wochen später verließ ich voller Vorfreude an einem Donnerstagnachmittag die Geschäftsstelle von Schalke 04. Von meinem Kollegen hatte ich mich schon verabschiedet, welche mir alle ein schönes Wochenende gewünscht hatten. Anders als sie, hatte ich ab dem morgigen Freitag bis Sonntag Urlaub und musste erst am Montagmorgen um 10 Uhr wieder zur Arbeit in der Geschäftsstelle erscheinen. Auf dem Parkplatz vor dem Gebäude wimmelte es von Menschen. Unter ihnen erkannte ich Leons Mannschaft, welche gleich Training hatte. Ich winkte Max zu, der gerade in meine Richtung schaute und gemeinsam mit Leon bei Alessandro Schöpf stand. „Viel Glück Jungs, bis Montag", verabschiedete ich mich laut von der Mannschaft. „Kommst du nicht mit?" Alessandro klang verwundert. „Ne ich habe das Wochenende frei. Ich fahre morgen früh nach Flensburg, eine Freundin von mir heiratet am Samstag", erklärte ich. „Na dann viel Spaß und komm gesund wieder!" Max und Alessandro umarmten mich, während Leon mir nur knapp zu nickte. Ich lächelte ihnen noch einmal zu, bevor ich zu meinem Auto ging und nach Hause fuhr. Nach einer kurzen Dusche hatte ich meine letzten Sachen in meine Tasche gepackt und saß nun vor meinen Unterlagen der letzten Wochen und schrieb Wochenberichte.
Neben Aufgaben im Büro, saß ich bei den Pressekonferenzen und schrieb mit. Die Notizen durfte ich dann als Texte zusammenfassen, wo sie dann auf die Internetseite gestellt wurden. Dann gab es mindestens zweimal in der Woche ein Interview, mein Erstes hatte direkt in der zweiten Woche mit Leon, doch zum Glück wurden mir die Fragen schon vorgegeben, sodass ich ihm diese nur stellen musste. Seine Antworten hatte ich auf Band aufgenommen und anschließend schriftlich verfasst. Bevor sie jedoch auf die Internetseite gebracht wurden, bekam Leon sie nochmal, damit er sie abnicken konnte. Das beste, was ich in den ersten drei Wochen erlebt hatte, war jedoch nach dem Spiel gegen Bremen, wo ich dann mit dem Mikro in der Hand und Lukas, einem Kollegen, der eine Kamera trug, die Stimmen nach dem Spiel von Leon, Thilo sowie Breel einholen durfte. Die Berichte waren recht schnell geschrieben, sodass ich mich anschließend mit einer Tiefkühlpizza auf die Couch vor den Fernseher setzen konnte.
Das Wochenende war schön, aber zu kurz, denn ich vier Tage später wieder zurück. Um kurz vor 10 fuhr ich auf den internen Parkplatz vor dem Vereinsgebäude und musste scharf abbremsen, als ein dunkler Mercedes Geländewagen knapp vor mir auf meinen ausgewählten Parkplatz fuhr. Ich drückte natürlich auf die Hupe, aber der Fahrer des Wagens schien sich darum nicht zu kümmern. Völlig geschockt und mit zitternden Hände fuhr ich also langsam weiter, bis ich auf einem anderen freien Parkplatz zum Stehen kam. Ich fragte mich, welcher Vollidiot den Wagen gelenkt hatte und stieg wütend aus meinem roten Mini. Auf direktem Weg lief ich zu dem Mercedes, wo gerade der Fahrer ausstieg. „Sind sie denn bescheuert? Haben sie einen Rad ab?" Der Fahrer, welcher eine rot-schwarze Snapback verkehrt herum trug, drehte sich um. „Leon? Bist du bescheuert? Du hast mich fast mitgenommen!" Wütend stemmte ich meine Hände in die Seiten und musterte ihn. Zu seiner Snapback trug er schwarze Jeans mit kaputten Knien, einen grauen Pullover, der ihm bis zur Mitte der Oberschenkel reichte, sowie ein kariertes offenes Hemd und für mich ganz ungewohnt seine Brille. „Dann musst du wohl besser aufpassen und nicht vor dir her träumen", erwiderte er kalt und knallte seine Fahrertür zu.
Ohne mich weiter zu beachten schulterte er seine Tasche und ging weiter. Verwirrt, was er meinen würde, blickte ich ihm hinterher. „Was ist denn los? Auf was wartest du?" Alessandro kam auf mich hinzu und lächelte mir zu. „Ach, keine Ahnung. Leon ist total merkwürdig drauf. Gerade eben hat er mich von meinem Parkplatz gedrängt, ich konnte gerade so noch ausweichen und dann als ich ihn darauf angesprochen hatte, war er super muffelig", erklärte ich. „Echt? Mach dir nichts draus. Soll ich ihn gleich mal beim training aushorchen?" Fragend blickte er mich an. „Das wäre echt super." Dankend schenkte ich ihm ein Lächeln. „Mach ich gerne, trinken wir später einen Kaffee?" Ich nickte und während Alessandro zu den Umkleiden ging, ging ich in mein Büro.
Am frühen Nachmittag klopfte es an meiner Bürotür und Alessandro steckte lächelnd seinen Kopf durch die Türe. „Können wir los?" Ich nickte griff nach meinem Handy und folgte ihm in die Kantine, wo wir uns beide einen Kaffee holten. „Habt ihr gerade Pause?" Er nickte. „In anderthalb Stunden ist Besprechung." „Sollen wir raus gehen, da sind wir ungestörter", erklärte Alessandro mit einem Blick auf seine neugierig blickenden Kollegen. Leon hatte ich bisher nicht mehr erblickt.
Auf dem Trainingsgelände suchten wir uns schließlich eine Bank, welcher in der Sonne stand und setzten uns. „Also..." Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee. „Was ich bisher rausgefunden habe, ist dass Leon wohl dein Instagram Bild von der Hochzeit gesehen hat, wo du mit einem jungen Mann tanzen bist." „Du meinst mit Marc? Das ist doch schwachsinnig. Warum sollte Leon..." ich stockte, „Du meinst Leon ist eifersüchtig? Auf Marc? Aber er hat doch eine Freundin", erwiderte ich ungläubig. „Marc?" Alessandro hob neugierig eine Augenbraue. „Der Bruder der Braut und ein guter Freund von mir", gab ich als Erklärung. Als ich dann zum Feierabend zu meinem Auto ging, klemmte dort ein kleiner Blumenstrauß an meinem Seitenspiegel. „Sorry, Du sahst Samstag sehr gut aus. L." Anscheinend hatte Alessandro mit Leon geredet, denn sonst hatte sowas garantiert nicht bekommen.
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Alte Liebe - neu entdeckt
FanfictionElena Wieland, 22 Jährige Studentin - Leon Goretzka, Profifußballer bei FC Schalke 04 und ihr Ex-Freund Ein Betrug und alles ging den Bach hinunter. Was passiert, wenn man nach einiger Zeit wieder auf den Ex-Freund trifft? Was passiert, wenn alles...