Überarbeitete Version
„Hey Lenny", begrüßte Leon mich vorsichtig. Bei seinem Kosenamen für mich blieb kurzweilig mein Herz stehen, setzte dann aber unverzüglich seinen Rhythmus fort. Er war der Einzige gewesen, der mich Lenny genannt hatte und ich hatte es so sehr geliebt. „Hey ihr Drei", begrüßte ich die drei Jungs, die mir so vertraut waren. Während Tim und Marius mich in den Arm nahmen und mich an sich drückten, blieb Leon auf seinem Platz stehen, schenkte mir nur sein Lächeln, was ich immer an ihm geliebt und so sehr vermisst hatte.
Schließlich saßen wir alle gemeinsam am Tisch. Das Grillgut duftete lecker und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Links neben mir saß Laura, welche ihre dreijährige Tochter Mathilda auf dem Schoss hatte, auf der rechten Seite saß Tim, gegenüber hatten sich Louisa, Marius und Leon gesetzt, der Rest der Familie saß auf den anderen freien Plätzen. Es wurde viel gelacht, erzählt und das Essen genossen. Plötzlich ertönte die Klingel und wenig später betrat hinter Andrea eine hübsche junge Frau mit langen dunkelbraunen glatten Haaren, braunen Augen und einer makellosen Figur, die meiner Meinung jedoch etwas zu dünn war, den Garten.
Sie begrüßte Louisa mit einem Lächeln und überreichte ihr einen Umschlag, bevor sie zum Tisch kam. „Hey Schatz", sagte sie und ich blickte sie neugierig an, als sie jedoch hinter Leon, der mir schräg gegenüber saß, stehen blieb und ihm einen Kuss in den Nacken hauchte, wandte ich mich enttäuscht ab. Er hatte sich anscheinend nicht wirklich verändert, stellte ich innerlich fest und trank mit einem Schluck mein Bier aus. Währenddessen hatte Leons Freundin alle anderen begrüßt und stand nun musternd vor mir. „Hey, dich kenne ich ja noch gar nicht?", stellte sie fest und reichte mir ihre Hand. „Ich bin Martha, Leons Freundin!" Sie lächelte mich an, doch sah ich das ihr Lächeln nicht echt war. „Hi." Ich griff nach ihrer Hand. „Ich bin Elena, Louisa beste Freundin und Leons Ex-Freundin." Ich lächelte sie falsch an, sah wie ihre Miene leicht verrutschte und ihr Blick musternd über mich wanderte. „Ich bin jetzt schon seit vier Jahren mit Leon zusammen und kenne eigentlich alle Freunde, wieso habe ich dich bisher nie angetroffen?" Sie zog ihre Nase kraus. „Ich bin selten hier und wenn ich hier in Bochum bin, dann bei meiner Familie. Ansonsten wohne ich in Flensburg, wo ich auch studiere." Sie nickte, auch wenn man sah, dass sie nicht zufrieden wirkte. „Was studierst du denn?" Neugierig quetschte sie sich neben Leon auf die Bank.
„Ich studiere PR und Kommunikation", erklärte ich bereitwillig und wandte mich schließlich Louisa zu, die mich besorgt musterte. Sie schien zu spüren, dass ich nicht gut auf Martha zu sprechen war und lächelte mir aufmunternd zu.
Ein bisschen später, es war schon etwas dunkler und durch die angezündeten Kerzen auch gemütlicher geworden, saß ich an Marius gelehnt auf der Bank. Neben uns beiden waren noch Charly, Louisa, Tim und Leon draußen. Laura war schon seit einigen Stunden mit ihrer Familie heim gefahren und auch Andrea und Jürgen hatten schließlich das Feld geräumt. Sogar Martha, war kurz nach dem Essen wieder verschwunden, doch vorher hatte sich mich immer wieder mit eifersüchtigen Blicken erdolcht. Ohne das ich ihn gebeten hatte, hatte Marius mir leise flüsternd einiges über Martha erzählt, da er wohl gesehen hatte, dass ich nicht im Wir-lieben-Martha Fanclub war. Leons Schwestern, seine Eltern als auch Tim und Marius waren nicht wirklich sehr angetan von Leons Freundin. Sie akzeptierten trotzdem seine Wahl. Je später der Abend wurde, desto voller wurden Marius, Tim, Louisa und ich. Wir feierten unser Wiedersehen und Louisas Geburtstag mit etlichen Bieren, sowie zahlreichen Shots, egal ob Wodka, Tequila oder sonstiges. Es wurde auf jeden Fall sehr lustig. Schließlich blickte ich auf mein Handy um zu schauen, wie viel Uhr wir hatten und beschloss: „Ich mach mich dann mal auf den Heimweg." Mit den Worten stand ich auch auf und fischte nach meinem Autoschlüssel, den ich schließlich freudestrahlend in die Höhe hielt.
Doch plötzlich griff Charly nach ihnen und steckte sie in ihre Jackentasche. „Elena!" Kopfschüttelnd blickte sie mich an. „Du kannst nicht mehr fahren. Sieh dich doch mal an, du bist total voll!" Kichernd blickte ich an mir herunter und meinte: „Quatsch, ich bin doch nicht voll!" Doch bevor ich weiterreden konnte, wurde mir schwindelig und ich krallte mich Halt suchend an die Tischkante. „Ja ne, du bist gar nicht voll!" Besorgt schien Leon mich zu mustern. „Du kannst wirklich nicht mehr fahren", erklärte Leon mir langsam, als wäre ich minderbemittelt. Seine Worte gaben mir den Rest, also stand ich mit wackeligen Knien vor ihm und erklärte wütend: „Du hast mir überhaupt nichts zu sagen. Du bist weder mein Vater, noch mein Bruder und schon gar nicht mein Freund. Du bist einfach nur das Arschloch, was ich früher geliebt habe."
~ Flashback (Vor sechs Jahren) ~
„Vielleicht wird aber nichts aus deinem Plan", erklärte ich aufgebracht, „Vielleicht passiert irgendwas und dann stehst du mit leeren Händen da. Ich weiß doch wie sehr der Fußball riskant ist, schon eine schwere Verletzung kann deinen Traum zerplatzen." „Das ist ja schön zu sehen, wie du hinter mir und meinen Entscheidungen stehst", giftete Leon zurück. „Ich dachte, du bist meine Freundin", fuhr er fort. „Mann Leon. Ich will dir doch nichts Böses tun. Ich finde es doch toll, dass du jetzt beim Vfl in der 1. Mannschaft
spielst. Du weißt, dass ich dich in jeder Sache unterstütze, also erklär mir nicht, dass ich dir alles schlecht machen will", erklärte ich. „Dann verstehe ich das erst recht nicht!" Leon funkelte mich wütend an. „Also lassen wir es am besten auch mit unserer gemeinsamen Wohnung!" Gekränkt blickte Leon mich an. „Aber das eine hat doch nichts mit dem anderen zu tun", widersprach ich heftig und fuhr mir sauer durch die Haare. „Für mich schon", erklärte er und wandte sich von mir ab. Kopfschüttelnd blickte ich ihn an. Für ihn war das Thema anscheinend gegessen. „Na dann, kann ich ja auch gehen", erwiderte ich, schnappte mir meine Sachen und öffnete die Zimmertür. „Vielleicht sollten wir einfach mal eine Pause einlegen und schauen ob unsere Beziehung überhaupt noch Sinn ergibt", eröffnete Leon mir und drehte sich in meine Richtung. „Ja vielleicht", sagte ich nur und schloss mit Tränen in den Augen seine Zimmertüre. ~ Flashback Ende ~
Blindlings wegen der herandrohender Tränenflut wandte ich mich von ihm ab und stolperte in Richtung Gartentürchen. Doch bevor ich das Türchen erreichen konnte, schlang sich eine Hand um mein Handgelenk und hielt mich zurück. Durch den Schwung prallte ich mit meinem Gesicht voran an eine harte muskulöse Brust. Am Geruch, der mir in die Nase stieg, erkannte ich Leon, der mich zurückhielt.
Schluchzend versuchte ich mich aus seiner Umklammerung zu lösen, musste aber bald feststellen, dass er einfach zu stark für mich war. Erschöpft legte ich meine Arme um seine Hüfte und drückte mein tränennasses Gesicht in sein Kapuzensweatshirt. Ich spürte wie er seine Arme um mich legte.

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Alte Liebe - neu entdeckt
FanfictionElena Wieland, 22 Jährige Studentin - Leon Goretzka, Profifußballer bei FC Schalke 04 und ihr Ex-Freund Ein Betrug und alles ging den Bach hinunter. Was passiert, wenn man nach einiger Zeit wieder auf den Ex-Freund trifft? Was passiert, wenn alles...