Sicht Niklas:
Dingldong... dingldong... verschlafen greife ich nach meinem Handy und stelle die Weckerfunktion aus. Ich strecke mich und gähne. Es war eine lange Nacht, denn ich bin immer wieder aufgewacht, und die Situation mit Eva hat ich nicht in Ruhe gelassen. Ich habe versucht meine Gefühle auszublenden, aber es hat nicht funktioniert. Immer wieder ging mir die Frage ob ich nicht zu hart zu Eva gewesen bin durch den Kopf. Am Anfang klang sie ja so als würde sie ihre Tat bereuen aber kurze Zeit darauf war sie wieder die Eva die alle kennen – gefühlslos – kalt - arrogant – böse – gemein – hinterhältig – falsch. Ich wüsste einfach gerne, was sie sich dabei gedacht hat!?
Sicht Eva:
Nachdem ich und Niklas geredet haben bin ich total durcheinander. Ich bin mir immer noch nicht sicher ob ich Niklas liebe, aber jedes Mal wenn ich mitbekomme, dass er mit Lea beisammen ist bekomme ich Bauchschmerzen. Ich weiß nicht warum ich so eine Abneigung gegen Lea habe, aber vielleichterinnert sie mich auch ein bisschen an mich. Sie ist genauso wie ich früher war, hübsch und unschuldig und schwach. Ich war früher ein Opfer, ich hab an das Gute in jeder Sache gedacht, aber genau das hat mich schwach gemacht. Ich habe nämlich auch in schlechten Menschen das Gute gesehen, diese haben mich aber nur ausgelacht und gemobbt. Dann hat uns mein Vater verlassen und ich habe gemerkt, dass nicht alles gut ist in dieser Welt. Ich habe mein komplettes Leben geändert, meine Style geändert, aber vor allem meine Einstellung. Nun war nicht mehr alles gut, sondern jetzt verbrachte ich meine Zeit auf Partys und mit Jungs, die eh nichts anderes als Sex wollten. Ich merkte, dass ich nicht allen vertrauen kann und baute eine Mauer um mich durch die keiner durchdringen kann. Das dachte ich zumindest, denn ich bin mir nicht sicher ob dieser Junge mit den hellbraunen Haaren namens Niklas diese Mauer nicht überwunden hat. Noch ein Grund Lea und Eva auseinander zu bringen! Ich muss mich ablenken! Ich glaube ich trommle meine Freunde zusammen und gehe auf die Party von Kori... das wird bestimmt lustig...
(Auf der Party)
„Heyyy Eva! Hier das kannst du gebrauchen." Schreit mir Kori ins Ohr. Ich kann ihn trotzdem fast nicht verstehen, so laut ist die Musik. Er hat mir einen weißen Plastikbecher in die Hand gedrückt, ich nehme einen kleinen Schluck - Wodka. Ich nehme gleich noch einen größeren Schluck und gehe Richtung Wohnzimmer, dort sitzen einige Leute auf der Couch und spielen Wahrheit oder Pflicht. „Hey Eva! Willst du mitspielen?" fragt mich Vicky, eine Bekannte aus der Parallelklasse. „Ich weiß nicht, ich bin nicht so der Fan von Wahrheit oder Pflicht." Antworte ich und versuche wieder Richtung Küche abzuhauen, aber ein Typ, der mir bekannt vorkommt, aber von dem ich gerade keinen Namen weiß, hält meinen Arm fest. Ich schaue ihn kurz an und alle Augen richten sich auf mich. „ Okay..." Ich seufze und setzte mich neben den Typen. Sofort wird die Flasche in der Mitte wieder gedreht und ich atme erleichtert auf, als sie nicht mich trifft. Auch in den weiteren Runden trifft sie nie auf mich.. doch ich habe mich zu Früh gefreut. Die Flasche dreht sich nur ganz langsam und alle schauen gebannt auf diese. Und sie bleibt bei mir stehen. „Okay.. ich nehme Wahrheit." Sage ich in die Runde. „Okay deine Frage: Stimmt es, dass du dich von Niklas getrennt hast, und das er jetzt Lea datet?" fragt mich Vicky bestimmt. „Was!? Niklas datet Lea?! Wann!? Diese Schlampe!" schreie ich. Ich bin geschockt, ich wusste dass sie miteinander geredet haben, aber sich daten? Davon wusste ich nichts! Scheiße! „Okay meine erste Frage hat sich damit erledigt, ihr seid tatsächlich getrennt. Aber was das mit Lea? Lea und eine Schlampe? Wir reden schon von dem schüchternen Mädchen mit den brauen Haaren?" schließt Vicky aus meiner Reaktion. Mir kommt eine Idee, was wenn ich jetzt Gerüchte über Lea verbreite, dann kann sich Niklas nicht mehr mit ihr blicken lassen. „Ja sie ist eine echte Schlampe! Ich habe sie letzte Woche erwischt, als sie mit einem anderen Typen rumgemacht hat. Und er hat ordentlich zugepackt, und sie hat nur gelächelt. Außerdem hat sie mir gedroht und gesagt, dass sie eh nur Sex mit Niklas will, und ich ihn dann wieder haben kann!" Erzähle ich mit einem bösen Lächeln auf den Lippen. Wir reden noch ein bisschen und spielen weiter Wahrheit oder Pflicht du langsam neigt sich die Party auch ihrem Ende zu. Ich suche meine Jacke und verabschiede mich von allen. Als ich den Weg nach Hause einschlage taucht auf einmal Davin neben mir auf – der Typ von Wahrheit oder Pflicht. „Hey" sagt er nur und bevor ich auch nur ein Wort sagen kann hat er mich auch schon gegen die Hauswand gedrückt. Er küsst mich und ich bin total überrascht. Für einen kurzen Moment will ich ihn wegdrücken, aber dann denke ich wieder an Lea und erwidere den Kuss. Ich lasse meine Hände in seine Haare fahren und seine Zuge bittet um Einlass. Ich beiße ihm als Antwort leicht in die Unterlippe. Davin lässt seine Hand unter mein T-shirt gleiten, und streichelt über meinen Bauch. Sie fährt immer weiter nach oben, und ich bemerke wie er an meinen BH angekommen ist. Plötzlich sehe ich aus dem Augenwinkel Isabella. Scheiße! Schnell reiße ich mich von Davin los. Sie darf mich so nicht sehen, sie darf es Lea nicht erzählen und vOr allem nicht Niklas. Ich schaue Davin geschockt an und fange an zu laufen. Tränen steigen mir in die Augen, aber ich bleibe nicht stehen. Aber wo soll ich hin? Wohin laufe ich eigentlich? Meine Füße tragen mich wie von alleine zu Niklas' Elternhaus. Ich laufe immer schneller, und meinen Tränen lasse ich einfach freien Lauf. Mein Make-Up ist wahrscheinlich total verschmiert, aber das ist mir gerade auch egal. Mir ist auch egal, dass ich meine neue helle Hose durch den Sturz vorhin komplett mit Schlamm beschmiert ist. Nach einiger Zeit komme ich an dem großen gelben Haus an und setze mich erstmal außer Atem auf die Treppe vor die Haustür. Mir ist kalt weil ich meine Jacke vorhin fallen lassen habe und mein Atem geht stoßweise. Ich lehne meinen Kopf gegen die Hauswand und schließe die Augen für einen kurzen Moment. Auf einmal wird es hell und ich sehe, dass es die Scheinwerfer eines Mopeds sind. Scheiße, das ist das Moped von Niklas. Erst jetzt wird mir klar, dass ich eigentlich gar nicht weis was ich hier tun soll. Schließlich sind wir ja getrennt, und schließlich habe ich gerade mit einem anderen Typen rumgemacht. Ich ziehe den Kopf ein, und beschließe erstmal nichts zu sagen. Wenig später entdeckt mich Niklas auch schon, er schaut mich erst verdutzt an, fängt sich aber sofort wieder und fragt mich mit barschen Ton warum ich hier bin und was passiert ist. Ich senke nur meinen Kopf und schweige. Niklas versucht einige Male mich zum Sprechen zu bringen, gibt es dann aber auf und geht hinein um mir eine Decke zu holen. Als er wieder rauskommt, legt er die Decken um mich und versucht wieder mein Schweigen zu brechen. Lange kann ich nicht mehr still sein und Tränen schossen mir wieder in die Augen.
„Ich...Ich ...es tut mir so leid!..." sage ich in einem fast nicht hörbaren Ton. „Was hast du getan!?" Niklas hat einen gefährlichen Unterton und in diesem Moment habe ich fast ein wenig Angst vor ihm. „Ich habe allen erzählt, dass sie nur mit dir schlafen will. Und das ich sie gesehen hätte als sie mit einem Typen rumgemacht hat..." sage ich eher zu mir selbst als zu Niklas. Erst jetzt wird mir klar wie gemein ich eigentlich war. Ich bin selbst schuld an allem schließlich habe ich die beiden durch das Gerücht mit Lea zusammen gebracht.
„Du Miststück!" schreit Niklas und sieht mich mit wutverzerrtem Gesicht an. Auch mich packt langsam der Mut wieder, vielleicht auch der Hochmut. Aber eines habe ich gelernt in meinem Leben, zeige nie das du die Schwächere bist! „Niklas bitte! Was willst du mit dieser Versagerin! Du hast was Besseres verdient, jemanden der deinem Ansehen entspricht. Der dir das geben kann was du brauchst!" rede ich auf Niklas ein. Er muss sich doch endlich selbst eingestehen dass er Lea eine Nummer zu hoch ist. „Soll ich dir mal was sagen Eva. Du bist eine egoistische, falsche und hinterhältige Schlange. Ich weiß nicht warum ich dich einmal mochte vielleicht war es tatsächlich dein Ansehen, vielleicht war es der Sex, vielleicht hast du mich aber auch nur so manipuliert, dass ich zu deinem Schoßhündchen wurde. Eva du bist erbärmlich! Und ich hab dich auch noch vor Lea verteidigt, wie konnte ich nur so blöd sein! Ich war so benebelt... Weist du was verschwinde... geh einfach! Lass mich in Ruhe und geh mir aus den Augen. Ich will dich einfach nicht mehr sehen und ich will vor allem nichts mehr mit dir zu tun haben!" schreit Niklas. Ich bin baff, das hatte ich nicht erwartet. „Aber..." mehr bringe ich nicht zustande. „Nein! Hau einfach ab!" faucht er mich an und schlägt mir die Tür vor der Nase zu. Ich lasse mich wieder auf den unteren Treppenstufen nieder und lehne meinen Kopf gegen die Wand. Ich höre Niklas schreien und fühle mich mies. Er war sauer und wäre ich nicht ich hätte er sich sicher mit mir geprügelt. Nachdem ich noch weitere zehn Minuten auf der Treppe gesessen bin stehe ich auf und gehe niedergeschlagen nach Hause. Ich habe versagt. Ich habe einfach versagt. Ich habe keinen Freund mehr, ich habe nur Fakefreunde, eine Mutter die Tag und Nacht arbeitet, eine Mitschülerin, der ich das Leben versaut habe und die mit meinem Ex geht. Ich habe mein Leben auf Lügen aufgebaut und habe alles aus dem Weg geräumt was mir nicht gepasst hat, und jetzt!? Jetzt droht alles zusammenzubrechen...
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Nächstes Kapitel!! Dieses Kapitel ist besonders, weil es hauptsächlich aus der Sicht von Eva geschrieben ist. Ich hoffe ihr könnt dadurch jetzt die Situation im letzten Kapitel besser nachvollziehen. Über Kritik sowohl „gut" als auch „schlecht" freue ich mich natürlich.
Viel Spaß noch und danke fürs Lesen
Eure Madeleine
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Just you and me
RomansaL-I-E-B-E dieses Wort bringt die Menschheit schon seit sie existiert immer wieder zum Verzweifeln. Viele von euch fragen sich jetzt bestimmt ob die Neandertaler dieses Wort denn überhaupt kannten doch das ist hier nicht wichtig. Es geht hier nicht u...