Angst.

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Meine Tränen führen ein Wettrennen. Ein Wettrennen, wer als Erster bei meinem Kinn angelangt ist und sich in die Tiefe stürzen kann. Sie schmecken nach Salz, sind feucht und klein.
Aber auch meine Gedanken führen einen Kampf. Einen Kampf mit meinem Gewissen.
Ich möchte ebenso wie meine Tränen in die Tiefe stürzen, ohne den Aufprall zu merken. Ich habe Angst. Meine Gedanken kontrollieren mich, sie führen Bewegungen aus, die ich nicht machen möchte; oder will ich es unbewusst doch?
Meine Füße bewegen sich wie von allein. Sie steuern die Treppe an. Mein Atem geht nur noch stoßweise. Meine Sicht ist verschwommen, nehme nicht mehr viel wahr.
Meine rechte Hand greift an das Treppengeländer und mein Körper bleibt stehen.
Jetzt seh' ich alles klar. Es ist dunkel. Kein Licht brennt und es ist Nacht.
Neben der Wand, neben der ich stehe, schlafen meine Eltern seelenruhig und wissen nicht, was mich plagt.
Noch mehr Tränen kämpfen sich den Weg frei und fallen vor mir die Treppen runter.
Mittlerweile tut mir meine rechte Hand regelrecht weh, so verkrampft halte ich das Geländer fest.
Ich stehe einfach nur da und starre ins Nichts.
Plötzlich geht das Licht neben mir an. Einer meiner Eltern ist wach und läuft ins Badezimmer; sie müssen dafür nicht an mir vorbei. Entdecken mich somit nicht. Meine Verzweiflung, meine Angst.
Mein Herz, es schlägt normal. Ich höre jedoch das Blut durch meine Ohren rauschen. Helft mir doch. Hindert mich daran. Nehmt mich in den Arm. Versteht mich. Lasst mich nicht fallen.....

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 17, 2020 ⏰

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