Flawers Sicht:
Wie sie alle gebannt auf den Titel starrten und gegebenfalls auch auf mich, war schon leicht amüsierend. Was sie wohl erwartet hatten? Ob ich ihren Vorstellungen entsprach? Ein letzter Blick galt Cherry, als ich anfing über jenes Thema zu reden. Zu erklären weshalb ich diese Ansicht vertrat. Zu erklären, wie ich darauf kam und zu erklären, was mich daran genau faszinierte. Es dauerte doch länger als geplant. 45 Minuten. 45 Minuten hatte ich ihre vollste Aufmerksamkeit und wie es aussah, fanden die meisten es auch interessant, denn niemand hatte den Raum mit einem Gähnen verlassen während ich sprach.
"So, das wars dann auch von meiner Seite und vergesst nie, wer sich anstrengt, kann auch in deine Seele schauen." war mein Abschiedssatz, ehe sich die meisten erhoben und klatschten. Es tat wirklich gut solch eine Bestätitigung zu bekommen. Anscheinend war ich doch nicht so dumm, wie es mir sonst immer eingetrichtert worden war. Aber das war Fehl am Platz. Mit einem Grinsen widmete ich mich meiner Zettelage und steckte sie in meine Tasche zurück. Im Augenwinkel bemerkte ich jedoch ihren Blick, der auf mir lag. Anscheinend hatte ich sie überrascht, mit dem was ich alles angesprochen hatte. Hielt sie mich auch für dumm? Naja, jetzt sicher nicht mehr. Mit einem Ruck stand meine Tasche nun auf dem Podest und sofort schaute ich sie ebenfalls mit meinem schiefen aufgesetzten Grinsen an. Jedoch wurde sie rot und drehte sich weg, um ihrer Freundin hinter her zu eilen. Na warte, dich kriege ich noch.
Cherrys Sicht:
Oh Gott, er hatte meine Starrattacke mitbekommen. Aber wieso sah ich auch immer die falschen Leute im falschen Moment an? Dafür hatte ich wirklich ein Talent! Mit einem Seuftzen verließ ich nach etlicher Warterei den Saal und wurde sofort von einer Hand ergriffen und mit gezogen. Mein Blick flog zurück, doch Lisa war ea nicht, sie stand dort und wartete, bekam von all dem nichts mit. Wurde ich etwa entführt?
Mit einem leisen Quiecken erschrack ich, als mich zwei starke Hände gegen die Wand pressten, abgelegen von dem Flur, auf dem die meisten Studenten sich nun über die Vorlesung unterhielten. Von dem Prall gegen die Wand hattw ich meine Augen schnell zusammen gekniffen und traute mich gar nicht, sie wieder zu öffnen.
"Sieh' mich an." flüsterte mir eine bekannte Stimme ans Ohr, wodurch ich eine Gänsehaut bekam. "Nein." konterte ich jedoch und kniff sie weiter zu. Ich wollte gar nicht wissen, ob sich meine Vermutung bestätigte. "Cherry Liebling. Sieh mich an." entkam es erneut nahe an meinem Ohr, doch verstärkte sich der Druck nun, der noch immer auf meinen Armen lag. "Verdammt nochmal, öffne deine Augen!" kam es nun aggressiv rüber, wobei mein Herz schneller anfing zu schlagen und ich leise anfing zu wimmern. Hörte mich denn niemand?
"Lass sie los!" hörte ich nun eine andere Stimme sagen, die mir ebenfalls bekannt vor kam. Daraufhin drehte sich der Typ vor mir um und lachte leise. "Und wenn nicht?" forderte dieser heraus und wurde daraufhin ruckartig von mir entfernt. Ich hörte lediglich einen dumpfen Schrei und einen erstickenden Laut, als ich mich endlich traute, ein Auge einen Spalt breit zu öffnen. Nun stand Flawer vor mir und John lag keuchend auf dem Boden. Ich hatte also doch Recht! Schnell schmiss ich mich Flawer um den Hals, der seine Hände um meinen Rücken legte und diesen auf und ab fuhr. Es tat gut, denn mein gesamter Körper begann zu zittern.
Flawers Sicht:
Eigentlich hatte ich vor der Tür gewartet, um sie abzufangen, aber dieser schmierige Typ war mir zuvor gekommen, sodass ich nur noch sah, wie die beiden weggerannt waren. Dabei erkannte ich aber ihren flehenden Blick und war ihnen gefolgt. Dieser Mistkerl breitete sich nämlich gerade über ihr aus, was mir gar nicht gefallen hatte, deswegen griff ich ein und half ihr schlussendlich. Nun wo sie mir um den Hals gefallen war, ging ich einige Schritte rückwärts, damit wir aus diesem verlassenen Flur heraus kamen und ließ sie erst wieder los, als sie dazu bereit war. "Alles gut?" fragte ich sie und strich ihr die einzelnen Haare aus dem Gesicht. Sie stand noch unter Schock, man sah es. Aber was an dem Typen nicht stimmte, wusste ich noch nicht. Bestimmt würde sie mir das auch noch nicht so schnell erzählen. Mit einem Nicken bestätigte sie mir jedoch, dass es ihr gut ging und so atmete ich erleichtert aus, als ihre Freundin auf uns zu kam.
"Cherry wo.." sie brach den Satz ab, als sie mich erkannte. Ich setzte mein übliches schelmisches Lächeln auf und grinste ihr entgegen, als ihr die Röte ins Gesicht stieg. "Du kennst ihn?" zischte sie leise zu Cherry rüber, was ich jedoch ebenfalls verstand und leise lachen musste. Da Cherry jedoch nicht in der Lage war zu antworten, übernahm ich das. "Flüchtig. Von der Party gestern Abend und heute Morgen habe ich mich dann in ihrem Bett wiedergefunden." log ich nicht und kratzte über die Wunde am Hinterkopf, die man glücklicherweise nicht sah. Nun realisierte auch Cherry meine Worte und wurde Tomatenrot. Wie falsch es klang und doch konnte ich mir die Worte nicht verkneifen. "Eh.. Das war.. anders.. Ziemlich anders sogar.." berichtigte sie mich und sah Lisa dabei an. "Ach war es das?" fragte ich mit hochgezogener Augenbraue und lachte in mich hinein. Lisa hingegen wusste gar nichts mehr, sondern schaute nur noch überfordert hin und her. "Naja, lass ich euch mal alleine. Bis dann." verabschiedete ich mich schlussendlich und grinste innerlich. Ich würde noch lange Gesprächsstoff zwischen den beiden sein.
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Halt die Finger still!
ChickLitFlawer ist anders als die anderen Männer. Er ist Besitzergreifend, willensstark und vorallem -weiß er was er will. Cherry hingegen ist eine junge Frau mit Zweifeln. Ab und Zu geht ihr Selbstbewusstsein mit ihr durch, doch dieser Mann ändert sie schl...