Der grausame Wolf

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(Kleiner Hinweiß, es wird düster jemand der vielleicht damit ein Problem hat sollte nicht weiter lesen)

Rochus stand hinter Maria und lauschte der Musik. Ach wie oft hatten sie früher gemeinsam musiziert. Wann war das alles so in die Brüche gegangen? War die Affäre zu Britta damals ein Fehler? Die Zeilen kannte er, sie waren ihm so vertraut und lieb. Rochus seufzte leise und draht in die Stube, die 26 Jährige spielte einfach weiter, bemerkte den Offizier nicht. Erst als sie eine melodische Stimme hörte blickte sie sich um, nicht ohne weiter zu spielen. Wie oft hatten sie früher zusammen gesungen? 


Die Stimme ihres Mannes war so angenehm und beinahe sanft. Ein Duett, welches beiden die Möglichkeit gab die Trauer und den Frust ihres Herzens los zu werden. Katharinas Gedanken waren bei Karl. Was wohl er gerade tat? "Darf ich mich setzen?"fragte der Obergruppenführer und zeigte auf den kleinen Hocker neben ihr. "Ja....ja setz dich." Was sollten sie besprechen?  Kaum ein vernünftiges Wort hatten sie seit Monaten gewechselt. "Hör zu....das mit Weihnachten tut mir leid." 


Alles hatte Katharina erwartet nur nicht das. "Wirklich?" Es tat ihm leid? War das nur so dahin gesagt oder meinte er es wirklich ernst. "Ja wirklich....das war ein Fehler...Britta war ein Fehler...wir haben uns getrennt. Kannst du mir verzeihen?" Aufrichtige Reue war in seiner Stimme und der Studentin entlockte es ein tiefes Seufzen. "Ja ich kann dir verzeihen, aber verlange nicht von mir das ich mich von Karl trenne. Rochus....unsere Ehe ist ein Trümmerfeld. Eine Scheidung wäre wohl das angebrachteste.Wir erfüllen alle Voraussetzungen."


"Du weißt das es nicht gerne gesehen wird, auch wenn wir die Bedingungen erfüllen möchte ich es nicht. Katharina ich habe dir damals mein Wort gegeben, dich erst im Tod zu verlassen. Weißt du vielleicht...vielleicht hat unsere Ehe doch noch eine Chance." Katharina musste kühl lachen. "Eine Chance, ich werde dich nie mehr lieben können...mein Herz schlägt für Karl." 


Rochus trafen ihre Worte wie ein Schlag ins Gesicht. "Und was ist wenn dein lieber Arzt morgen stirbt?! Dann hast du nichts! Du bist noch Meilen davon entfernt, ein ordentliches Gehalt zubekommen unser Vermögen gehört zu den meisten Teilen mir und wenn keiner die letze Summe deines Studiums zahlt, wird das mit dem Examen wohl nichts!"


"Was bringt mir Gehalt?! Sobald ich meinen Examen bestanden habe muss ich an die Front Rochus! " Jener hatte nur ein kaltes Grinsen aufgelegt,jetzt hatte er sie an dem Punkt wo er sie haben wollte. "Nun dann heißt du eine Option, du wirst schwanger." Dieses Kind würde er bekommen, mit oder ohne ihren Willen. Es war Zeit, dass sie einsah wo sie hingehörte an die Küche und ins Kinderzimmer. 


"Ich werde kein Kind mit dir bekommen! Ehe erschiese ich mich!" Schneller als sie reagieren konnte war er bei ihr und stieß sie zu Boden. "Es ist mir egal ob du das willst oder nicht!" Verlangend drückte er sie auf den kalten Boden und entfernte das Kleid. "Rochus nicht! Bitte!" Sie flehte, schlug um sich wollte ihn wegdrehten, doch es nützte alles nichts. Er war wie ein Wolf der ein Schaf riss.


Die junge Frau lag eingewickelt in einer Decke in Karls Wohnung. Daheim konnte sie nicht mehr bleiben, sie hielt es bei Rochus nicht mehr aus. Über ihr Schreie, die SS nahm Leute mit. Die Gedanken der Ärztin waren so trüb und leer. Doch sie hörte etwas und sprang erschrocken auf. Ein Schlüssel, der sich im Schloss umdrehte, aus der Schublade nahm sie Karls Revolver und entsicherte ihn. Wer auch immer das war, er würde ihr nicht zu nahe drehten.


 Ihre Füße schlichen über den Boden und ihr fiel die Waffe aus der Hand. "Karl!" Was machte er hier? Drei Monate hatten sie sich nicht gesehen, er war so furchtbar gealtert. Ein drei Tagebart, zierte sein Gesicht und tiefe Augenringe. "Katharina!" Ihre Arme umschlangen sich, um den anderen Halt zugeben. Zwei Wochen hatte sie Zeit füreinander.


 Der Mediziner ließ sich erschöpft auf seinem Sofa nieder, Katharina in dem durchsichtigen Nachthemd kam mit zwei Tassen Tee zu ihm . "Karl... Erich will Juden verstecken im Edwards, ist das nicht viel zu Auffällig? Niemand hatte es gewagt dem Mann zu widersprechen, auch wenn die letzten Mitglieder dagegen waren.


 "Was hat der vor?! Will der gleich der Gestapo einen Wegweiser aufstellen?! Desto mehr Leute uns kennen und wissen, wo wir uns treffen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit verraten zu werden." In seiner Stimme war pure Verzweiflung, so konnte es nicht weiter gehen. Auch er mochte die Juden vor einer Deportation beschützen, doch alles andere wäre damit zum Scheitern verurteilt. Katharina lehnte ihren Kopf gegen ihn und schloss die Augen, sie ließ erzählen von all dem, was in den letzten Monaten passiert war. 


Von Rochus und seiner Tat berichtete sie nicht, dass konnte sie auch noch morgen machen. Das sich ein ganz neues Problem aufbahnen würde, wussten sie ja noch nicht. Denn in jenem Moment brachte eine Zwielichtige Person Britta Unruhe eine Liste. 8000 Reichsmark hatte sie ihm gezahlt dafür, dass er die Mitglieder verirrt und ganz oben auf der Namensliste standen Katharina und Karl. 


(Was haltet ihr von dem Kapitel?)

Gefangen im FaschismusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt