Die Wohnung von Mayas Freund, Tom, ist klein, nur ein Zimmer um genau zu sein. In der einen Ecke steht ein Doppelbett welches durch ein 1,70m hohes Regal vom Rest des Raumes abgetrennt wird. In der anderen befindet sich die kleine Einbauküche, Maya und Dana sitzen auf der Couch neben dieser. Tom ist momentan bei seinem Job als Barkeeper in einer Cocktailbar dementsprechend haben die beiden Mädchen die Wohnung für sich allein. "Hab ich dir eigentlich erzählt dass er denkt dass ich schon 17 bin?" Fragt Dana ihre Freundin nachdem sie einen Schluck von ihrem Wein genommen und das Glas auf den Couchtisch vor ihnen gestellt hat, Maya lacht "Ja hast du so an die tausend Mal! Jetzt hör auf dir so 'nen Kopf zu machen, ich verquatsch mich schon nicht!" Beruhigt sie sie und Dana greift erneut nach ihrem Glas, sie hat recht sie macht sich einen Kopf. Aber das Risiko dass irgendeiner ihrer Lügen auffliegt begleitet sie unabdinglich deshalb muss sie sicher gehen dass Maya alles auf dem Schirm hat. "Und ganz im Ernst Dana, er weiß dass du Bastis Schwester bist. Wenn ihn das schon nicht juckt, dann werden es diese 2 Jahre erst recht nicht." Begründet Maya selbstsicher, etwas was sie schon immer gut konnte "Klar wird es das, wenn ich 17 wäre dann wäre ich fast volljährig und dann könnte Basti mir sowieso nichts. Aber so? Er darf es auf keinen Fall wissen!" Spricht Dana ihre Sorgen aus woraufhin ihre Freundin den Kopf schüttelt "Ich glaube es ist Zeit fur Vodka" sagt sie seufzend und steht auf um die brennende Spirituose aus dem Kühlschrank zu holen, ein weiterer Vorteil mit ihr befreundet zu sein ist dass sie immer Schnaps im Haus hat und mit ihren 16 Jahren weitaus reifer wirkt als die anderen in ihrem Alter. Deshalb passen die beiden auch so gut zu einander. Nach einer halben Stunde, drei Shots und der restlichen Flasche Wein später ist Dana bereit ihre Sorgen zu vergessen und endlich Juri zu sehen. Etwas wackelig machen sich die Freundinnen auf den Weg zur Bar, erneut sind die Straßen voller Leute, Lärm und Rauch. Ähnlich wie der Abend davor, nur dass sie nun nur zu zweit unterwegs sind. „Komm wir gehen noch schnell zu Tom in die Bar" kündigt Maya an, Dana checkt ihr Handy "Es ist schon fast 9!" Sagt sie gestresst „ich will nicht zu spät.." „hat er dir überhaupt schon geschrieben?" unterbricht sie Maya mit angezogenen Augenbrauen und bleibt vor der Bar stehen die "Locker" heißt, Dana bemerkt erst nach ein paar Schritten dass sie nicht mehr neben ihr ist und dreht sich zu ihr um "Nein.. aber" Maya lächelt "Komm, wir trinken nur schnell was und gehen dann weiter!" Beschließt sie und geht in die Bar, wohl wissend dass ihr Dana hinter her kommt. Was hat sie auch für eine andere Wahl? Alleine geht sie nicht ins Kreuzberg, wenn sie ihm doch schon gesagt hat dass Maya mitkommt. Nicht dass dann auch alle seine Leute da sind, dann wäre sie quasi allein. Das Locker ist voll für die Uhrzeit, die Musik ist laut und die Menschen bahnen sich ihren Weg zur Bar, zu den Sitzbänken bei den Fenstern oder sonst wo hin. Maya spricht bereits mit Tom an dem Ausgang des Tresens als Dana sich endlich auch durch die Menschen durchgedrängt hat. "Hey Tom" begrüßt sie ihn ein wenig außer Atem und mit einem vorwurfsvollen Blick an Maya, die nicht auf sie gewartet hat. Tom ist nicht viel größer als die beiden Mädchen, hat ein relativ schmales Gesicht und schwarze Haare. Er machte auf Dana immer einen unbekümmerten, fast schon uninteressanten Eindruck . Um ehrlich zu sein wusste sie auch nicht wirklich viel über ihn, nur dass er hier arbeitet und mit ihrer besten Freundin zusammen ist. "Hey, alles gut?" Begrüßt er sie zurück und tätschelt ihren Kopf woraufhin sie nur die Augen verdreht "Ich glaub sie braucht ein Bier!" Ruft Maya Tom über die Lautstärke hinweg zu, er nickt daraufhin und geht wieder hinter die Bar „Ich geh mal pinkeln!" ruft Maya, Dana zu „Nach dem Bier gehen wir aber!" antwortet sie mit einem warnenden Blick, woraufhin ihre beste Freundin nur lacht und in der Menschenmenge zum Klo verschwindet. Dana lehnt sich gerade mal eine halbe Minute gegen die Theke und beobachtet Tom dabei wie er gerade neue Gäste bedienen muss, als er eigentlich die zwei geöffneten Flaschen Bier rüberstellen wollte, da legt ihr jemand seine Hände auf die Schultern. Sie zuckt kurz zusammen und dreht sich um, nur um in Mareks grinsendes Gesicht zu sehen. Zugegebenermaßen hatte sie einen kurzen Augenblick gehofft es wäre Juri, aber der dürfte nicht weit sein wenn Marek hier ist. Ihr Herz beginnt ein wenig heftiger zu schlagen, bei dem Gedanken ihn gleich hier treffen zu können.
„Na! Keinen Kater von gestern?" begrüßt er sie scherzend, sie lacht auch wenn sie gleichzeitig unauffällig nach Juri Ausschau hält „Ne und du?" antwortet sie, er schüttelt seinen Kopf „Ich war auch nicht so besoffen" sagt er daraufhin „Was soll ich sagen? War ein gutes Konzert" entgegnet sie ihm mit einem Schulterzucken „Ich dachte ihr seid im Kreuzberg?" stellt sie ihm nun die Frage die ihr seit Anbeginn der Unterhaltung auf der Zunge liegt. Etwas verwirrt mustert er sie, Dana ereilt ein Gefühl von Peinlichkeit. Woher soll er wissen, dass sie weiß, dass sie ihm Kreuzberg sind. „Ihr?" Fragt er nach einem Moment nach, sie gerät ein wenig in's Stottern „Juri meinte das gestern zu mir deswegen" fängt sie sich noch, so dass Marek ihre Nervösität so gut wie garnicht auffällt. Sie will ihm nicht die Wahrheit sagen, wer weiß wie er es interpretieren würde außerdem hat er sie überrascht. Bei Überraschungen tendiert sie zu Notlügen. „Achso, ja. Wir gehen später hin, lag hier nur gerade auf dem Weg" antwortet er ihr gelassen und nickt bei dem ‚Wir' mit seinem Kopf in Richtung eines Stehtisches am Ende der Bar, um den eine Gruppe Typen steht. Einige von ihnen hat sie bereits von gestern Abend wieder erkannt, Juri ist aber nicht dabei. „Woher kennt ihr euch eigentlich?" zieht er plötzlich wieder ihren Blick auf ihn „Wen?" fragt sie ein wenig überrascht, er lacht über ihre Verpeiltheit „Juri" sagt er dann mit einem belustigten Blick, sie hält sich etwas beschämt den Kopf überspielt es aber mit einem Lachen
„Achso... Von Basti. Seitdem er bei Sergej angefangen hat, war er manchmal bei ihm in der Werkstatt" erklärt sie worauf er nur aufschlussreich nickt „Ist er heute nicht dabei?" fragt sie weiter nach, mit einem erneuten Blick zu Seinen Kollegen. Denn Juri hat ihr immer noch nicht geschrieben und sie könnte es nicht ertragen sich von Marek zu verabschieden, ohne es ihn gefragt zu haben.
„Ne der is' in Düsseldorf, wegen Arbeit" antwortet er simpel und ihr Herz rutscht ihr in die Hose. In Düsseldorf?? „Arbeit? An 'nem Samstag Abend?" Äußert sie sich verständnislos, Mareks Lippen formen sich zu einem leichten, verdächtigen Lächeln. Verdammt, war das zu auffällig? "Is' ne andere Arbeit!" Erklärt er ihr nach einem Moment, wobei er sein Lächeln behält. Dana ist zu sehr damit beschäftigt nicht allzu enttäuscht auszusehen, als dass sie sich fragen würde was das für eine andere Arbeit sein könnte. Was ist das für ein Arsch? Juri hätte ihr wenigstens schreiben können, dass das nichts wird mit heute Abend! Oder dachte er sich, dass sie sowieso unterwegs wäre und das somit eh egal wäre? War sie ihm eigentlich egaler, als sie dachte dass sie es wäre? Ihr wird schlecht, wie konnte sie so viel da hinein interpretieren?
„Ich muss wieder zu den Jungs" beginnt sich Marek zu verabschieden und sie setzt wie automatisch ihr Alles-ist-in-Ordnung Lächeln auf „Alles klar, dann schönen Abend euch noch" verabschiedet sie sich beinahe überfreundlich, er mustert sie einen Moment denn er kann sich doch mehr zusammen reimen, als sie denkt. Er beugt sich erneut zu ihr um etwas zu sagen „Und wenn ich du wäre, würde ich um's Kreuzberg 'nen Bogen machen" sagt er ernst, verwirrt erwidert sie seinen Blick „Wieso?" fragt sie mit einem leicht genervten Unterton „Weil da öfter Leute sind die dich kennen" antwortet er ihr, sie versteht was er meint denn es ist eine Warnung. Wahrscheinlich kennt sie die Leute nicht mal, dafür aber Basti und wer weiß wer sie verpetzen würde. Wenn er sie aber schon warnt, wird da sicher jemand dabei sein. „Euch auch noch viel Spaß heute" unterbricht er ihr nachdenkliches Schweigen und geht wieder zurück.

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Controlled
RomantikWenn Danas Leben mit einem Wort zu beschreiben wäre dann wohl mit: Drama. Ihre traumatische Vergangenheit hängt ihr immer noch im Nacken, zum Glück teilt sie diese mit ihrem Bruder. Nur ihrem Bruder. Er ist nämlich der einzige der sich um sie gekümm...