Kapitel 24

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Wieder weckt mich ein Rütteln, aber dieses mal ist es nicht Elias, sondern meine Mutter ich setze mich auf und kämpfe gegen die Übelkeit an und es klappt, ich muss mich nicht übergeben. „Geht es dir wieder besser mein Schatz?" Ich nicke noch etwas verschlafen und reibe mir müde über die Augen. „Das ist gut, denn heute wird ja auch Elias gekrönt." Plötzlich werde ich ganz wach. Sind die drei Tage wirklich schon rum. Meine Mutter lacht etwas über meine plötzliche Angespanntheit „Alles gut mein Schatz, es ist doch noch früh. Du ziehst dich jetzt erst einmal an und wir gehen zusammen zum Frühstück. Ist das eine Idee?" Bei dem Gedanken an Essen wird mir wieder gleich übel, aber ich nicke wieder und gehe zu meinem Kleiderschrank um mir ein Kleid heraus zu suchen.Meine Mutter kommt zu mir und schaut sich auch den Inhalt meines Kleiderschrankes an. Ich entscheide mich für ein hell-türkises Kleid. Es ist Knie lang und relativ schlicht, es hat ein unscheinbares Muster mit einem etwas dunkleren Türkis-Ton. Meiner Mutter fallen die Wunden an meinen Handgelenken komischerweise gar nicht auf, aber mir ist es recht. Da muss ich mir keine Lüge ausdenken, wieso ich so etwas habe. Nachdem ich mich Fertig angezogen habe gehen wir zwei zusammen zum Frühstück. Elias seine Familie ist schon da und auch ein paar andere Gäste. Da der Essensaal zu klein gewesen wäre und so schönes Wetter ist, Frühstücken wir in einem der Pavillons im Garten. Auf dem Weg zum Pavillon plappert meine Mutter fröhlich vor sich hin. „Dein Kleid was du gezeichnet hast bekommst du zwei Stunden vor Anfang der eigentliche Feier, sie fängt um zwei Uhr an mit einer Begrüßungsrunde und dann geht alles fließend in ein Kaffee und Kuchen über. Um vier wird dann die Krönung sein." Sie plappert so viel aber das einzige was ich noch wirklich mit bekomme ist „Ach so und jetzt beim Frühstück gibt es eine freie Platzwahl, du kannst dich also hinsetzen wo noch frei ist.Beim Mittag und Kaffee trinken gilt das gleiche, nur beim Abendessen gibt es eine Sitzordnung. Bitte halte dich daran." Mit diesen Worten kommen wir auch endlich beim Pavillon an. Es sitzen noch nicht so viele am Tisch, aber Elias, seine zwei Brüder und ich glaube auch seine Schwester sitzen schon am Tisch. Ich setze mich gegenüber von Elias in der Hoffnung Felix kauft es mir, auf die nachfrage hin, ab,dass sonst nirgends wo mehr frei war. Wenn er überhaupt zum Frühstück kommt. Ich hoffe aber nicht. Ein paar Minuten warte ich und lausche den andren bei ihren Gesprächen. Auch wenn ich gar keinen Hunger habe erhebe ich mich dann und gehe zum Buffet, um mir etwas zu Essen zu holen. Das Buffet ist riesig und ich kann mich kaum entscheiden. Ich stehe ratlos vor dem Buffet, als bis ich auf einmal eine ganz leichte Berührung an meinem Rücken spüre. Elias stellt sich neben mich und schaut mich aufmerksam an. „Wie geht es dir mein Engel?" flüstert er ich antworte ihm genau so leise: „Mir ist übel..." „Iss etwas mein Engel, dass hilft bestimmt. Nimm einfache ein Brötchen mit Salami und bestell dir einen Tee, dass hilft schon." Ich nicke unauffällig und begebe mich dann zu den Brötchen. Alles geholt bemerke ich das inzwischen wirklich fast alle Plätze besetzt sind bis auf zwei. Ich setze mich wieder auf meinen Platz und bestelle mir einen Kamillentee. Langsam fange ich an mit Essen. Während des Frühstücks versuche ich nicht ganz zu verunsichert auszusehen, wie ich mich eigentlich fühle. Alle um mich herum unterhalten sich mit ihrem Sitznachbar, außer ich. Kurz schaue ich einmal hoch und ich sehe wie mich Charlotte anschaut. Ich lächle sie an und sie lächelt zurück. Nach kurzem schweigen fängt Charlotte an mit reden. Sie hat eine schöne, warme und melodische Stimme, genauso wie Elias. „Geht es dir gut? Du siehst etwas blass aus?" So normal wie möglich versuche ich zu Antworten: „Ja, ich war bloß die letzten Tage etwas am kränkeln und da bin ich noch nicht ganz wieder so fit." „Ach so, ich hoffe das bessert sich bald wieder. Wie heißt du eigentlich?" „Danke, ich heiße Alisa!" Ich freue mich das ich mit Charlotte ein so normales Gespräch führen kann, obwohl sie ja auch eine Prinzessin ist. „Das ist ein sehr schöner Name. Ich bin Charlotte, aber ich glaube das weißt du schon." Sie kichert und ich kichere mit. „Ja das weiß ich schon. Ich habe mich manchmal mit deinem Bruder unterhalten und er hat mir von der erzählt" Charlotte stupst Elias und lächelt. „Stimmt das Elias? Du hast Alisa von mir erzählt?"
„Ja, dass habe ich. Ich finde irgendwie das ihr euch beide vom Charakter ähnlich seid." Charlotte kichert wieder. „Das kommt mir gerade auch so vor." Ich lächle, weil ich keine Antwort darauf weiß und nehme den letzten bissen von meinem Brötchen. „Sag mal Alisa kannst du reiten?" Fragt Charlotte, nachdem auch sie aufgegessen hat. „Ein bisschen. Ich bin ab und zu mal ausgeritten. Ich hatte keinen richtigen Unterricht oder so, dass was ich bis jetzt kann,habe ich mir selbst bei gebracht. Ich konnte jetzt die letzten eineinhalb Jahre bloß leider nicht reiten." „Oh, wieso das denn?" „Das ist leider etwas schwer zu erklären." Ich gucke etwas unsicher zu Elias und hoffe das er mir zur Hilfe kommt und tatsächlich. „Alisa war die letzten eineinhalb Jahre leider schwer Krank. Nicht ansteckend oder so, sondern sie hatte einen Defekt im Blut der sich immer weiter ausgebreitet hat. Ein Spezialarzt konnte das aber wieder durch eine spezielle Behandlung stoppen. Ich war in dieser Zeit manchmal bei ihr und habe mich mit ihr unterhalten, damit sie nicht so alleine ist." Elias lächelt mich an, wir beide wissen das er gelogen hat, aber er hat so gut gelogen das es niemanden auffällt, außer denen die, die Wahrheit wissen. „Ohhh das ist ja schlimm, aber um noch einmal aufs reiten zurück zu kommen: Ich reite super gerne und ich habe gesehen das ihr hier auf dem Hof ein paar Pferde habt. Hättest du Lust die Tage mal mit mir aus zu reiten?"„Oh ja, sehr gerne." Ich lächle und sie erwidert wieder das lächeln „Ich würde mich zu gerne noch weiter mit dir unterhalten,aber es ist schon um elf und ich muss noch etwas wichtiges unternehmen bevor wir auch schon wieder Mittagessen. Findest du nicht auch das wir jetzt eigentlich gar nicht Mittagessen müssten?" Ich lache „Du sprichst mir aus der Seele Charlotte." „Du gefällst mir immer mehr Alisa." Sie steht Lachend auf und geht ins Hauptgebäude. Nach und nach leert sich immer mehr der Tisch. Ich trinke auch nur noch meinen Tee leer, dann gehe ich zu meiner Mutter die auch noch am Tisch sitzt. „Ich gehe in mein Zimmer holst du mich wenn wir wieder zum Mittagessen müssen?" Sie lacht „Natürlich mein Schatz. Ich hole dich dann ab." So schnell es geht verschwinde ich in mein Zimmer, aber so wie es der Teufel will, steht vor der Tür zum Haus Felix. Ich verlangsame meine Schritt und gehe mit Mut auf Felix zu. Er schaut sich um und greift plötzlich an meine beiden Handgelenke. Diese fangen sofort an mit brennen, da sie ja noch nicht verheilt komplett verheilt sind. Ich unterdrücke einen Schmerzenslaut und Felix fängt an mit reden: „Habe ich dir nicht gesagt du sollst dich von ihm fern halten?!" So normal wie nur möglich antworte ich: „Was kann ich dafür das nur noch da einplatz frei ist?!" „Ok, eins zu Null für dich und wieso unterhältst du dich noch mit ihm?" „Ich habe kein Wort mit ihm gesprochen Felix, ich habe mich mit seiner Schwester unterhalten und sie hat ihn angesprochen. Soll ich mir etwa den Mund zu tackern damit ich mit keinem mehr rede?" „Das wäre sogar eine Idee" Erschaut in die Ferne und sein Griff um meine Handgelenke wird immer fester. „Könntest du mich bitte los lassen ich muss noch etwas erledigen bevor die Feier anfängt." Er drückt noch einmal ganz fest zu und lässt dann los. Er verbeugt sich kurz und sagt: „Ich werde dich beobachten Alisa, nur ein gewolltes Wort mit ihm oder eine Berührung und du wirst wieder leiden oder so gar noch besser: Er wird leiden!" Und dann geht er. Ich renne in mein Zimmer, gleich ins Bad wo ich mich erst einmal übergeben muss. Ich weiß nicht wo diese Übelkeit auf einmal her kommt, aber so schnell wie sie gekommen ist, ist sie auch schon wieder weg. Noch vor dem Klo sitzend schau ich mir meine Handgelenke an, Felix hat es hin bekommen die Wunden wieder aufzureißen und sogar zu vergrößern, zudem hat Felix ist auch noch Dreck in die Wunden gepresst. Ich stehe auf und versuche unterm fließenden Wasser die Wunden zu säubern. Es brennt abscheulichst, aber ich beiße die Zähne zusammen, bis all der Dreck raus ist. Die wunden sind jetzt komplett gerötet und fallen noch mehr auf als so schon. Es klopft an der Tür und Elias kommt rein. Erstürmt auf mich zu und umarmt mich ganz fest. Kurze zeit später löst er sich wieder von mir und sagt. „Ich habe nicht viel Zeit,aber ich muss unbedingt kurz mit dir reden. Also erstens: Du machst das super wegen Felix und so. Und zweitens: Ich habe die Wachen Anzahl erhöht, dass heißt wenn irgend etwas ist irgendwo steht immer eine Wache die dich beobachtet." Ich schau nach unten. „Hat gerade scheinbar nicht so gut geklappt... Er hat gerade mit mir geredet, er wollte mich noch einmal belehren über seine Regeln und während dessen hat er meine Wunden an den Handgelenken wieder aufgerissen und sogar vergrößert." Ich zeige ihm meine Handgelenke. Er schaut sie sich kurz an. „Das tut mir schrecklich leid mein Engel, ich verspreche dir, dass wird bald ein Ende haben." Elias küsst mich noch einmal schnell und dann verschwindet er auch schon wieder. Ich setze mich auf meine Fensterbank und zeichne eine Kleine Skizze. Auf der Skizze bin ich mit Charlotte. Wir sitzen auf Pferden und reiten gerade durch den Wald. Da es nur eine kleine ist bin ich in ca. eine viertel Stunde Fertig. Ich hefte es an meine Bilderwand und dann kommt auch schon meine Mutter herein. Sie hat zwei Zofen im Schlepptau, die eine mit meinem Kleid, die andere miteinen Schmink-Koffer und vielem anderen Zeug. „Das sind Leyla und Marie sie sind meine persönlichen Zofen. Nach dem Mittagessen machen sie dich Fertig für die Krönung." „Kann ich so was nicht eigentlich selbst?" „Ja mein Schatz, aber heute ist ein so Besonderer Tag das ich es mir nicht nehmen lasse das mein Adoptiertes Kind nicht auch geschminkt wird. Es wird dir wirklich gefallen verlass dich drauf Alisa." Ich nicke und meine Mutter und ich gehen zusammen schon wieder zum Pavillon wie schon vor zwei stunden schon einmal, aber die Tische sind anders. Es ist jetzt keine große Tafel mehr sondern es sind viele einzelne runde Tische. Die meisten sind auch noch komplett frei, aber an einem sitzt schon Charlotte. Sie winkt mich zu sich, ich gehe zu ihr und setze mich neben sie. Wir unterhalten uns ein bisschen und immer mehr Leute kommen und setzten sich. Auch unser Tisch wird auch immer voller. An einen Tisch passe nimmer sechs Leute. Neben mir sitzt Charlotte und auf der anderen Seite Elias, was mich übrigens total freut. Mir gegenüber sitzen Fynn und Noah sowie Lena. Sie schaut mich schon die ganze Zeit irgendwie komisch an. Ich ignoriere sie aber so gut es geht und unterhalte mich mit Charlotte. Ganz unauffällig halten Elias und ich unter dem Tisch Händchen, so das es wirklich niemanden auffällt. Es beruhigt wirklich ihn in meiner Nähe zu haben und es lenkt mich von meinen schmerzen ab. Felix entdecke ich während des kompletten Mittagessen nicht. Zum Mittagessen esse ist ein Obstsalat, mehr bekomme ich in meinen Bauch aber momentan auch echt nicht rein.Charlotte macht genau das gleiche, also ist das scheinbar normal. Als meine Mutter geht, verabschiede ich mich von allen mit einem kleinen Knicks und eile zu meiner Mutter. 

Wir gehen zusammen in mein Zimmer wo Marie und Leyla schon warten. Meine Mutter bespricht kurz etwas mit den zwei Zofen. Ich verstehe zwar nichts aber die zwei Zofen freuen sich sehr als sie sich zu mir drehen und und meine Mutter den Raum verlässt. Leyla fängt an mit reden; „Ziehen Sie sich bitte erst mal das Kleid an wir bereiten der Zeit alles vor,oder brauchen sie Hilfe beim Anziehen?" Ich schüttel den Kopf,schnappe mir das Kleid und verschwinde im Bad. Das Kleid sieht angezogen noch schöner aus als ich es vor gut zwei Wochen gezeichnet habe. Ich trete aus dem Bad raus und von den zwei Zofen kommt einfach nur ein „WOW" im Chor. Ich lächle und setze mich auf den von ihnen extra hin gebauten Schminktisch und lasse alles über mich ergehen. Sie fangen an mich kurz zu schminken, aber scheinbar muss man da nicht viel machen, denn innerhalb weniger Minuten sind sie damit Fertig. Dann wenden sie sich meinen Haaren zu. Während sie mir meine Haare machen erzählt mir Marie einiges: „Uns wurde gesagt wir sollen Ihnen erklären wie das mit der Begrüßung abläuft."Ich nicke interessiert, weil ich mich das schon gefragt habe. Marie spricht weiter: „Also, dass wird so ein, das in der nächsten Stunde der König und die Königin kommen werden. Sie und der momentan noch Prinz Elias, seine Geschwister und Familie werden zusammen sitzen. Nach und nach werden alle eingeladenen Gäste aufgerufen und vorgestellt. Sie gehen dann vor die königliche Familie und machen einen Knicks. Wenn der König oder jemand andere aus der Familie Fragen hat müssen Sie sie wahrheitsgemäß beantworten und der König entlässt Sie, wenn niemand mehr etwas fragen möchte. Dann stellen sie sich zurück auf ihren Platz. Das ist alles ganz einfach, bloß etwas langwierig, aber Sie werden das hin bekommen." Marie lächelt mich durch den Spiegel aus an und ich lächle zurück. Die nächste halbe Stunde, die die zwei an meinen Haaren rum werkeln, geht schweigend von statten. Als die zwei Fertig sind lächeln sie über beide Ohren. Sie zeigen mir die Frisur mit einem anderen Spiegel und ich bekomme den Mund kaum noch zu. Vorne sieht man eine Art Band aus altrosa-Farbenen Blumen das nach hinten führt und da mit einem Geflochtenen Zopf endet. Nicht alle Haare sind eingeflochten, der größte teil hängt in leichten Locken um diesen Zopf herum. Im Zopf Stecken auch ein paar Blumen in dergleichen Farbe wie das Band. „Es sieht Wunderschön aus, danke ihr zwei." Sage ich lächelnd die zwei Knicksen und fangen an mitkichern. „Was ist daran so lustig?" Die zwei schütteln einfach nur den Kopf und kichern weiter. Langsam habe ich das Gefühl, dass hier etwas Faul daran ist. Irgendwas verheimlichen mir doch alle. Aber was?

Sreća - Wie ich mein Glück fandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt