Keirran
Mit federleichten Schritten machte ich mir den Weg durch den leeren und dunklen Korridor.
Noch einmal rechts abbiegen am Ende dieses Ganges und dann wäre ich da.
Beim Gryffindor Gemeinschaftsraum.
Es war mitten in der Nacht daher pochte mein Herz in meiner Brust ungewöhnlich schnell. Ich hatte Angst, Angst das irgendetwas schief laufen würde doch mein Gesicht war blank von Emotionen. Würde dieser Plan irgendwie schief gehen war's das komplett für mich und einem Leben als Zauberer...
Ich musste einfach ruhig bleiben und diese blöde Aktion hinter mich bringen. Olivia wollte es ja nicht anders, die ganzen letzten Tage lang hatte sie mich unaufhörlich mit diesem Thema belästigt. Dabei wollte ich gar nicht mal wissen wer meine verdammten Eltern waren! Immerhin war das hier mein Leben, ich lebte es weil ich es wollte und nicht für irgendwelche Menschen die mich als Kind vor einem Waisenhaus abgesetzt hatten und dann für immer und ewig verschollen waren.
Mit zusammen gekniffenen Augen machte ich vor der Tür zum Gemeinschaftsraum halt. Zum Glück war die fette Dame am schlafen, ein leeres Glas war in ihrer rechten, ungewöhnlich dicken, Hand und von der groben lilanen Flüssigkeit die ihr aus dem Mundwinkel lief konnte ich den Schluss ziehen, dass es sich dabei wahrscheinlich um feinen Wein handelte.
Mit verschränkten Armen lehnte ich mich gegen die Wand neben der Tür, die Augen geschlossen und trotzdem ein unruhiger Ausdruck auf dem Gesicht.
Ich war mir einfach nicht sicher hiermit... Es erschien mir falsch sich in die Bibliothek zu schleichen um Informationen über Fremde zu sammeln.
,,Keirran." Ein heiseres Flüstern ertönte nicht weit von mir. Prüfend öffnete ich meine Augen um sicher zu stellen, dass es sich bei besagter Person um Olivia handelte.
Ja, es war sie, diese ungewöhnlich tiefen blauen Augen, die sogar in absoluter Dunkelheit noch so hell erleuchteten, konnte man sonst nirgendwo anders entdecken.
Erst jetzt merkte ich, dass Olivia mir ungewöhnlich Nahe stand, ihre Augen waren zusammengekniffen, als würde sie mit ganzer Kraft nach irgendetwas bestimmten suchen. Ein seltsames Gefühl trat mir in den Magen, ich hasste es, wenn mir andere Menschen zu nahe kamen.
Mit einer ungewohnten Eile stieß ich mich von der Wand ab um mehr Abstand zwischen uns zu bringen
,,Also, Ich habe nicht ewig Zeit." Desinteressiert blickte ich sie über meine Schulter aus an. Olivia nickte langsam, sie erschien mir irgendwie komisch. Aber wahrscheinlich war es nur die Angst die sie verspürte.
Oder es war der Fakt, dass wir beide mitten in der Nacht komplett alleine durch die leeren Flure Hogwarts liefen. Diese Vorstellung erschien mir zu absurd. Wir kannten uns zwar so lange, aber in diesem Moment kam es mir so vor als wären wir bloß zwei Fremde die dem selben Ziel entgegen strebten.
Den Streit hatte ich auch noch nicht vergessen und diese seltsamen Gefühle die ich ihr gegenüber neuerdings verspürte, als würde ich sie nicht mehr wirklich kennen... Es hatte sich verändert. Über so einen kurzen Zeitraum... Alles hatte sich verändert.
Und das machte mir Angst.
Wahrscheinlich sogar mehr Angst, als die Antworten die in der verbotenen Abteilung sehnsüchtig auf mich warteten...
Ich spürte Olivias Blicke auf mir, konnte ihr Zögern fast schon hören genauso wie ihren Atem der sich langsam aber sicher verschnellerte. Was war bloß los mit ihr..?
Ich blinzelte. Nein, was war los mit mir? Seit wann achtete ich auf solche belanglosen Dinge?
Schräg bog ich in den nächsten Flur ab, Olivia mir hinterher.
Kein Wunder, dass sie außer Atem war so wie ich sie durch die Flure hetzte.
Aber ich wollte es einfach so schnell wie möglich hinter mich bringen.
Das alles.
Vor einer großen Holztür machte ich endlich halt, Olivia kam kurz danach neben mir zum Stehen ihr Blick war auf den Boden gerichtet, als wäre ihr irgendwas peinlich.
Ich schenkte ihr einen kurzen prüfenden Blick.
Das ganze war ganz schön nervig, ich war überhaupt nicht motiviert in die verbotene Abteilung einzubrechen und mir möglicherweise sogar die Lehrer zu Feinden zu machen.
Olivia nickte mir langsam zu, ihre Wangen waren ungewöhnlich gerötet und ihre Lippen liefen schon blau an. Ich schaute an ihr runter, erst jetzt merkte ich, dass sie tatsächlich barfuß war.
Olivia zuckte nervös zusammen, als sie meinen Blick bemerkte und schaute ebenfalls kurz an sich runter bevor sie mich verlegen anstarrte.
,,Ich habe ein wenig verschlafen und musste mich beeilen." Murmelte sie peinlich berührt.
Ich sagte nichts dazu, war doch klar, dass bei der tollpatschigen Olivia nicht alles glatt gelaufen war. Es war so offensichtlich, allgemein ihr ganzes Auftreten heute Nacht.
Leise murmelte ich einen Zauber um die Tür zu der Bibliothek zu öffnen bevor ich mit Olivia im Schlepptau reintrat.
Es war komplett still, still und eiskalt. Ich spürte wie mir ein Schauder den Rücken runterlief. Lange nicht mehr hatte ich mich so unwohl in meiner eigenen Haut gefühlt.
Zusammen liefen wir durch die Abteilungen der Bibliothek, darauf bedacht so leise wie möglich zu sein, als Olivia auf einmal mit einem Ruck stehen blieb.
Als ich mich zu ihr umdrehte, einen fragenden Ausdruck auf dem Gesicht bemerkte ich die seltsame Aura die von ihr auskam.
Olivias Augen waren weit aufgerissen und sie selbst war erstarrt, ich bildete mir fast schon ein ihren unglaublich schnellen Herzschlag zu hören, weil ich mich ihr in diesem Moment so Nahe fühlte.
,,Olivia." Begann ich langsam aber deutlich. ,,Was ist los?"
Sie schluckte schwer, ihre Hände waren zu Fäusten geballt und ihr dünner zierlicher Körper zitterte schwer unter dem breiten Shirt.
,,Keirran. Ich-Ich glaube wir sollten besser wieder gehen..." Flüsterte sie mit Panik in ihren Augen. Mein Magen rumorte, als ich merkte wohin Olivia eigentlich wirklich hinschaute.
An mir vorbei. Genau. An mir. Vorbei.
Ich wollte mich umdrehen und hinschauen, ich wollte sehen was sie sah und was sie so sehr verschreckte. Aber gleichzeitig wollte ich auch einfach nur meine Beine in die Hände nehmen und hier so schnell wie es mir möglich war wegrennen.
,,Was ist es?" Fragte ich sie, meine Stimme klang platt, emotionslos. Als würde es mich gar nicht interessieren, dabei fühlte ich mich in Wirklichkeit ganz weit weg, als wäre ich nicht mehr in der Lage meinen eigenen Körper zu kontrollieren.
Olivia starrte mich an, ihr Blick machte mir Angst, denn er sagte aus, dass das was sie im Moment sah von viel größerer Bedeutung war als ein einfacher Lehrer.
Er sagte mir, dass das was sich hinter mir befand kein Mensch, sondern etwas gefährliches war... Vielleicht sogar ein Monster.
,,I-Ich weiß es nicht." Für einen Moment schlug ich meine Augen nieder. Meine schlimmste Befürchtung war also wahr geworden.
Wahrscheinlich befand es sich hierbei nicht mal um einen Menschen... Nun, ich musste selber hinschauen um zu sehen was es denn überhaupt war sonst wären wir vielleicht schon tot bevor ich überhaupt mit der Wimper zucken könnte.
Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, der Moment in dem ich mich umdrehte.
Der Moment wo ich meine Augen öffnete.
Und der Moment wo die Panik auch mich eigenhändig übermannte.Hier bin ich also wieder. Die lange Pause tut mir wirklich sehr leid Leute, ich hoffe ihr könnt mir verzeihen. Ich habe, denke ich, wohl einfach für einige Zeit die Motivation verloren zu schreiben, aber jetzt kommt wieder mehr das verspreche ich. :-)
(Für Verbesserungsvorschläge bin ich übrigens auch immer gern zu haben. Schreibt mir einfach in die Kommentare was ihr ein bisschen blöd findet und ich werde mein bestes dabei geben es zu verbessern!)
DU LIEST GERADE
He has children?! ~ Harry Potter FF
FanficKeirran Black und Olivia Peverell sind beide im selben Waisenhaus aufgewachsen. Wie ganz gewöhnliche elternlose Kinder nunmal, doch eines Tages taucht auf einmal der grimmige Zauberer Severus Snape bei ihnen auf und behauptet sie wären magischer Ku...