Epilog

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Zwei Jahre später

„Rose, hast du Albus gesagt, dass dich das immer noch beschäftigt?", fragte Hermine Granger ihre Tochter und riss sie damit aus ihren Erinnerungen.

Die rothaarige junge Frau nickte. „Ja, wir reden oft darüber."

Hermine lächelte sanft. „Vielleicht ist es besser, wenn ihr irgendwann... damit abschließt. Es belastet dich..."

Rose nickte leicht und wischte sich einige Tränen von der Wange. „Wahrscheinlich hast du recht."

In diesem Moment betrat ein weißblonder Zauberer mit einigen Büchern unter dem Arm das Wohnzimmer. Hermines Blick hellte sich sichtlich auf. Der ehemalige Slytherin lächelte ebenfalls, als er die beiden Frauen, am Tisch sitzend, erblickte. Er wandte sich an Rose: „Hey, hast du Lust heute noch eine Runde mit dem Besen zu drehen?"

Rose' Augen weiteten sich vor Freude. Genau wie Draco war auch sie zu Hogwartszeiten im Quidditchteam gewesen. „Auf jeden Fall." Sie grinste. Auch Draco lächelte zufrieden.

„Passt bitte auf euch auf!", ertönte Hermines Stimme und Draco verdrehte gespielt genervt die Augen.

„Hermine, das tue ich immer", erwiderte er seufzend. Dann ging er zum Bücherregal, das neben einer der großen, weiten Fensterflügel stand und sortierte die Bücher, die er für seine Recherche gebraucht hatte, wieder ein. 

"Du meinst, du passt genauso auf wie beim letzten Mal, als Rose und du in einen Starkregen gekommen seid und sie sich im Anschluss daran eine dicke, fette Erkältung zugezogen hat?!", sagte Hermine und verschränkte vorwurfsvoll die Arme vor der Brust.

Draco unterbrach das Einräumen der Bücher und schaute sie schuldbewusst an. "Das wirst du mir wohl auf immer und ewig vorwerfen, was?"

"Naja... auf jeden Fall die nächsten zehn Jahre", erwiderte Hermine schelmisch grinsend.

Draco lachte leicht. "Dabei habe ich dir schon so oft gesagt, dass das Wetter einfach so schnell umgeschlagen ist, dass ich gar nicht so schnell reagieren konnte. Es war fast, als hätte jemand magisch das Wetter verändert... Rose kann es bezeugen, nicht wahr, Rose?"

Rose, die durch das eben Erzählte immer noch etwas aufgewühlt war, nickte gedankenverloren. "Das war wirklich ganz komisch, Mum."

Hermine verdrehte, wie immer wenn es um dieses Thema ging, ungläubig die Augen. 

Draco nahm seine Tätigkeit wieder auf und sortierte die letzten zwei Bücher in das Regal ein. Als er gerade das letzte Buch zurückstellen wollte, bemerkte er aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Irritiert schob er die weiße Gardine etwas zur Seite und runzelte die Stirn.

„Hermine, Rose... wisst ihr, warum da ein braunhaariger, junger Mann in unserem Vorgarten steht?", fragte er die beiden Frauen. 

Rose schien plötzlich wie ausgewechselt zu sein. Schnell sprang sie auf und lief nun ebenfalls zum Fenster, um einen Blick in den Vorgarten zu werfen. Nach nicht einmal zwei Sekunden sprintete sie zur Tür, riss diese gewaltsam auf und stolperte die Treppenstufen des Einganges hinunter. Draco runzelte, irritiert von ihrem Verhalten, die Stirn. Inzwischen war Hermine neben ihn ans Fenster getreten.  Wortlos beobachteten sie, wie auf dem Gesicht des braunhaarigen Mannes ein breites Lächeln erschien, als Rose auf ihn zustürmte und ihn fest umarmte. Die beiden wechselten einige Worte. Dann küssten sie sich innig. 

"Der erinnert mich irgendwie an einen der Todesser, die wir damals verhaftet haben", sagte Draco mit gerunzelter Stirn und nachdenklichem Gesichtsausdruck. "Natalis... oder so ähnlich."

Hermine fing an, zu grinsen. "Nathan", korrigierte sie ihn. "Nathan Lestrange."

Draco zuckte bei dem ihm bekannten Nachnamen kaum merklich zusammen. "Ja, genau", erwiderte Draco nachdenklich. Dann sah er Hermines Grinsen und er kniff misstrauisch die Augen zusammen.

"Was weißt du mal wieder, was ich nicht weiß?", wollte er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen wissen.

"Wo die Liebe hinfällt...", meinte Hermine fröhlich grinsend und warf einen letzten Blick auf die zwei Liebenden, die immer noch dicht aneinander geschmiegt standen und ihre Lippen sich zärtlich liebkosten. 

„Ich glaube, das wird heute nichts mehr mit eurem Besenflug", bemerkte Hermine schadenfroh und schob schnell die Gardine wieder in ihre ursprüngliche Position zurück.

Als sie Draco wieder ins Gesicht schaute, bemerkte sie sein anzügliches Grinsen. Hermine hob fragend eine Augenbraue.

„Wie es aussieht, haben wir heute das Haus für uns", stellte er fest und küsste sie sanft auf die Stirn. Dann schaute er sie mit seinen grauen Augen liebevoll an. „Ich liebe dich", murmelte er dann leise.

„Ich dich auch." Und mit diesen Worten zog Hermine ihre große Liebe zu sich heran und sie versanken in einem leidenschaftlichen Kuss. 

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Vielen Dank an alle Leser, die bis zum Ende dran geblieben sind, für die Geschichte abgestimmt oder kommentiert haben. Ich freue mich sehr darüber. Beim Schreiben dieser Geschichte bin ich total in dieser Welt versunken und habe alles um mich herum vergessen können, was einfach ein unbeschreibliches Gefühl ist. Vor allem hat mich die Fanfiction während des (fast vollständigen) Lockdowns aufgrund von Corona auf andere Gedanken gebracht. Und sie hat mich daran erinnert, dass das Schreiben eine große Leidenschaft von mir ist, die ich auf keinen Fall aufgeben möchte. 

Bis zum nächsten Mal! ;)

Eure Silberpatronus

Entführt und VerliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt