8. Kapitel

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„Ihr habt was?", fragte Harry entsetzt und erhob sich langsam von seinem Schreibtisch.

Draco und ich standen in Harrys Büro und versuchten ihm gerade zu erzählen, was wir soeben herausgefunden hatten.

„Okay, also nochmal langsam", sagte Harry und richtete seine Brille zurecht.

„Potter, was gibt es da nicht zu verstehen?", blaffte ihn Draco weniger freundlich an.

Ich warf ihm einen warnenden Blick zu, doch der weißblonde Zauberer ignorierte mich.

„Wir haben die Beine verfolgt. Wir sind zu einem Haus gekommen, haben geklingelt und dieser junge Mann hatte Kleidung an, auf der das Familienwappen der Lestranges zusehen war.", fasste Draco noch einmal zusammen und zum Ende seines Satzes wurde er immer lauter und nachdrücklicher.

Harry schluckte.

„Und sind Sie sich da ganz sicher, dass-", wollte Harry fragen, doch Draco unterbrach ihn laut: „Potter! Ich weiß, was ich gesehen habe. Ich habe die ganze letzte Nacht darüber nachgedacht."

„Und warum kommt ihr erst jetzt damit an?", rief Harry und warf auch mir einen vorwurfsvollen Blick zu.

Ich seufzte und Draco verdrehte genervt die Augen. Dann trat er noch einen Schritt auf Harry zu. Die beiden Männer standen jetzt genau voreinander.

„Potter, ich rate Ihnen, sofort die Auroren dahin zu schicken und hier nicht noch unnütze Fragen zu stellen." Dracos Stimme klang beinahe drohend.

Harry atmete hörbar aus und schaute mich jetzt mit seinen grünen Augen an. „Na schön, ich werde sofort eine Versammlung des Aurorenbüros einberufen."

Erleichtert atmete ich aus. Ich hatte schon Angst, dass Harry uns nicht glauben würde oder nicht sofort handeln würde. Auch Draco schien zufrieden zu sein und stellte den sicheren Abstand zwischen ihm und Harry wieder her.

Mit einer Zauberstabbewegung flogen unzählige Memos in verschiedene Richtungen davon. Dann wollte Harry gestresst an mir vorbeigehen. Ich hielt ihn am Arm fest. „Lass mich helfen. Ich will bei der Rettungsmission dabei sein.", flüsterte ich Harry zu und schaute ihn mit flehendem Blick an.

Harry musterte mich kurz und schien zu überlegen. „Na schön. Wir können jede Person gebrauchen." Er warf Draco einen langen Blick zu.

„Ich sehe dich dann gleich im Versammlungsraum", sagte er dann in meine Richtung.

Ich nickte und Harry verließ das Büro. Einen kurzen Moment stand ich schweigend neben Draco. Dann wollte ich mich in Bewegung setzen. „Ich will auch helfen", hörte ich seine Stimme hinter mir und ich stoppte inmitten meiner Bewegung. Mein Herz flatterte kurz. Ich drehte mich um und lächelte Draco überrascht an. Auf seinem Gesicht bildete sich ebenfalls ein kurzes Grinsen. Nach einigen Sekunden war es allerdings auch schon wieder verschwunden.

Plötzlich schwebte eine helle Lichtkugel durch die Tür und blieb vor mir in der Luft stehen. Ich erkannte eine silberne Hyäne.

„George?", flüsterte ich überrumpelt.

„Dieser eine Weasley-Zwilling?", fragte Draco irritiert.

Ich warf ihm einen wütenden Blick zu. Dann hörte ich Georges Stimme: „Hermine, Ron ist heute nicht auf der Arbeit aufgetaucht. Das passt nicht zu ihm. Ohne sich zu melden, würde er niemals nicht im Laden auftauchen. Was ist los? Ist er krank? George."

Fassungslos starrte ich diese Lichtkugel an, die sich nun aufzulösen schien.

„Das Wiesel ist weg?", fragte Draco abwertend.

Entführt und VerliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt