Nach all den Jahren

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Lucius pov

"Na los! Geh schon!" ermutigt Narcissa unseren Sohn und zusammen laufen sie durch die Wand zum Bahngleis 9 3/4. Ich folge ihnen.

Auf dem Bahngleis herrscht schon reges Treiben. Lauter Kinder laufen mit ihren Eltern herum und auch ein paar Lehrer entdecke ich.

"Ich werde schon gehen, sonst finde ich kein freies Abteil mehr. Wiedersehen Mutter, Wiedersehen Vater." Draco umarmt seine Mutter und dann auch mich kurz. Er schnappt sich seinen Koffer und läuft sofort zum Zug. "Wie groß er geworden ist." seufzt Narcissa. "Er wird ein großartiger Zauberer werden." sage ich und wende mich zum Gehen.

Ich stoße mit jemandem zusammen, der anscheinend auch zum Zug möchte.

"Verdammt, passen Sie doch auf!" fluchen die Person, mit der ich zusammengestoßen bin, und ich gleichzeitig.

Diese Stimme würde ich unter tausenden erkennen.

"Severus." stelle ich fest, als ich meinem Gegenüber in die Augen sehe. "Lucius." erwidert er.

"Dass wir uns nach all den Jahren wiedertreffen. Bringst du dein Kind zum Zug?" frage ich. "Nein, ich muss selber zum Zug. Ich bin der Hauslehrer Slytherins und Lehrer für Zaubertränke." erklärt Severus und wirft einen Blick auf seine Taschenuhr.

"Ich muss dann auch weiter. Auf Wiedersehen, Lucius." "Auf Wiedersehen. Pass ein wenig auf meinen Sohn auf, in Ordnung?" Severus nickt, entfernt sich und steigt in den Zug ein.

Gemeinsam mit meiner Frau mache ich mich wieder auf den Weg ins Malfoy-Manor.

~*~*~

"Draco, wo ist das Büro eures Hauslehrers?" "Folge mir, Vater, ich werde dich hinbringen." Draco geht voraus und ich folge ihm. "Wie läuft die Schule?" frage ich meinen Sohn. "Sehr gut. Bis auf diesen blöden Potter." "Potter? Wie Lily, James und Harry Potter?" "Ja, um genau zu sein, wie Harry Potter! Dieses verfluchte Halbblut hat einfach meine Freundschaft ausgeschlagen!"

"Als ob du es nötig hättest mit diesem Halbblut befreundet zu sein. Du bist ein Malfoy!" Ich lege meine Hand in Dracos Nacken und drücke leicht zu, ohne ihm Schmerzen zu bereiten.

"Natürlich, Vater." antwortet mein Sohn und bleibt ein paar Meter weiter vor einer Tür stehen: "Hier ist es. Aber warum möchtest du zu Professor Snape, Vater?" "Ich kenne ihn noch aus Schulzeiten. Wir waren so etwas wie Freunde. Ich möchte ihn einfach nur fragen, wie es ihm geht. Nun mach schon, dass du zum Lernen kommst!"

Ich gebe ihm einen kleinen Klaps und er macht sich auf den Weg davon.

Laut klopfe ich gegen die Tür, während ich mich nochmal in dem abgelegenen Gang umsehe. Er ist völlig leer. Als die Tür geöffnet wird und Severus vor mir steht, schiebe ich ihn zurück in den Raum und beginne ihn drängend zu küssen.

Hinter mir stoße ich die Tür wieder zu, mit einem lauten Knall fällt sie ins Schloss.

Severus stößt mich zurück und sieht mich überfordert an. "Lucius, was soll das? Was tust du hier?" "Was das soll? Es ist nicht so, als würden wir das zum ersten Mal tun." sage ich und lehne mich gegen die Kante des Schreibtischs.

"Das habe ich auch nie gesagt. Ich meine ja nur, dass wir uns vor Jahren getrennt haben, da du meintest, dass diese Sache, die zwischen uns war, falsch sei und du dann Narcissa Black geheiratet hast." Severus verschränkt die Arme. "Stimmt. Aber noch immer liebe ich dich. Narcissa habe ich nie geliebt." erwidere ich.

"Nach all den Jahren liebst du mich noch immer?" fragt Severus, der etwa zwei Meter von mir entfernt steht. "Das sagte ich gerade."

Severus kommt wieder auf mich zu und wir küssen uns. Ich vergrabe meine Hände in seinen Haaren und ziehe ihn näher.

"Dein Sohn erinnert mich sehr an dich damals." meint Severus, als wir uns lösen. "Wenn wir gerade dabei sind: Du bist sein Patenonkel." Severus sieht mich entsetzt an.

"Ich bin sein was?" fragt er verblüfft. "Du bist sein Patenonkel. Ich hatte bisher noch nicht die Gelegenheit, es dir zu sagen." "Du sagst mir nach elf Jahren, dass ich einen Patensohn habe?"

"Er könnte auch noch dein Stiefsohn werden." Ich grinse ihn an, bevor ich wieder unsere Lippen zu einem Kuss vereinige.

"Ich liebe dich, Sev." sage ich. "Ich liebe dich auch, Lucius."

Snucius OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt