Snucius Oneshots

Außenseiter (2/2)

Okay, @Sonja_Sunic hat sich einen zweiten Teil zu meinem OS "Außenseiter" gewünscht. Tatsächlich hatte ich diesen OS eigentlich schon als 'für beendet' erklärt und hatte nicht wirklich eine Ahnung, wie ich weiterschreiben soll. Ich habe dann einfach mal drauflos geschrieben und hoffe, es gefällt dir.

Lucius pov

"Wir haben ein verdammtes Problem!" sage ich und schlage die Tür hinter mir zu. "Lucius, zum tausendsten Mal: Das Ende deines Lieblingsbesuchs ist kein 'verdammtes Problem'! Du hast es schon an die zwanzig Mal gelesen und es wird immer zu Ende sein!" sagt Severus, der im Wohnzimmer sitzt und Aufsätze korrigiert, "Außerdem sollst du die Tür nicht knallen!" "Und was, wenn unser verdammtes Problem Voldemort ist? Er hat mich irgendwie abgefangen und gemeint, es sei besser für uns, sich ihm anzuschließen!" Entsetzt sieht Severus mich an. "Sag mir, dass das ein Witz ist!" "Bedauerlicher Weise, nein." sage ich. Severus rauft sich die Haare und kommt zu mir. Ich schließe ihn in meine Arme und gebe ihm einen Kuss auf die Haare.

"Welche Wahl haben wir?" fragt er leise. "Quasi keine. Entweder wir schließen uns ihm an oder er bringt uns um." "Was wäre, wenn wir Dumbledore um Hilfe bitten? Vor ihm fürchtet er sich." "Nein, wir müssen hier weg. Raus aus London, raus Groß Britannien und raus aus Europa. Dann können wir ihn immer noch kontaktieren. Aber erst müssen wir von hier weg, so schnell wie möglich." Severus nickt und wir gehen unsere Sachen zusammen packen. Nur das Wichtigste und zwar schnell. Während Severus am Ende zu sein scheint, versuche ich mir nichts anmerken zu lassen.

Ich nehme die Hand meines Mannes und gebe ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor ich mit ihm appariere. "Wo sind wir hier?" fragt er. "In den Highlands. Aber wir werden nicht bleiben. Wir werden nie wieder an einem Ort bleiben können, solange Voldemort am Leben ist. Wir holen nur noch einige deiner Sachen aus Hogwarts ab." Severus schließt die Augen, um sich zu konzentrieren und zu fokussieren. Ihm rollt eine Träne die Wange herunter. "Shhh~" zische ich sanft und nehme ihn in den Arm. "Ich hab nicht die Kraft um wegzulaufen." sagt er leise. Ich küsse sanft die Träne weg und drücke ihn fester an mich. "Sev, wir haben keine Wahl." "Doch die haben wir! Wir haben Dumbledore und er wird uns sicher helfen. Bitte! Lass es uns versuchen. Vertrau mir."

Ich senke den Blick für einen Moment und sehe dann wieder in seine wundervollen dunklen Augen. "Okay." Ich küsse ihn sanft auf die Lippen und lehne meine Stirn an seine. "Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch." flüstert der Jüngere. Ich nehme seine Hand, verschränke unsere Finger und wir gehen nach Hogwarts.

~*~*~

Ich sitze in den Privaträumen meines Mannes auf dem Bett und starre den Boden an. Severus setzt sich neben mich und lehnt sich an mich. "Es ist nicht perfekt, aber wir sind sicher." sagt er sanft. "Ich weiß." "Mach dir keine Sorgen. Alles wird gut." Severus küsst meine Schläfe.

Dumbledores Lösung war es, uns als Doppelagenten einzuschleusen. Nur rettet uns das nicht zwingend vor unserem frühzeitigen Tod. Wir werden beide in Hogwarts wohnen, um für Voldemort besser als Spione wirken zu können. "Wir müssen jetzt los." Ich nicke, nehme seine Hand und wir verlassen Hogwarts, um apparieren zu können.

~*~*~

Ich komme in die heulende Hütte gerannt. Severus liegt am Boden, um ihn herum hat sich eine Blutlache gebildet. Seine Augen sind geschlossen. Ich falle neben ihm auf die Knie und drücke meine Hand auf die Wunde. "Komm schon, Baby, mach die Augen auf! Ich brauche dich!" Ich sehe seinen flachen, kaum mehr spürbaren Atem an seinem, sich minimal hebenden Brustkorb. Er öffnet die Augen nur wenige Millimeter weit und haucht ein kaum hörbares "Schlangengift... Innentasche..." Ich taste panisch seine Taschen ab und finde eine kleine Ampulle. "Ist das das Gegengift?" Ein minimales Nicken. Ich entkorke die Ampulle und lasse die Flüssigkeit in seinen Mund laufen. Ich hebe ihn in eine aufrechte Position und drücke ein wenig sein Kinn nach oben. "Komm, Baby, du musst es schlucken. Darin bist du doch so gut." Severus schluckt schwerfällig und murmelt dann mit einem sanften Schmunzeln: "Du perverses Schwein." Ich beginne zu lachen und küsse ihn. Noch nie war ich so froh, beleidigt zu werden.

Da Severus aber noch immer nicht über den Berg ist, verbinde ich mit einem Tuch provisorisch seinen Hals; ich hebe ihn hoch und trage ihn zum Schloss. Dort wird er in der großen Halle sofort von Madam Pomfrey versorgt und ich soll ihm Ruhe gönnen, weswegen ich mich in der Zeit um leicht verletzte Schüler kümmere. Eigentlich arbeite ich ja im Ministerium, aber durch die Vorträge über Heiltränke von Severus, habe ich schon mindestens drei Heilerausbildungen. Außerdem habe ich Severus beim Brauen vieler dieser Tränke geholfen, da er in den letzten Wochen sehr viele Heiltränke gebraut hat. Aber mit sowas muss man rechnen, wenn man einen Tränkemeister heiratet.

Endlich ist der Krieg vorbei, der über die Jahre so viele Opfer gefordert hat. Wir haben gewonnen. Harry Potter hat es geschafft, er hat den dunklen Lord besiegt. Jetzt ist es zu Ende. Hoffen wir nur, dass die Verletzten schnell genesen und die Toten in Frieden ruhen können. Und hoffentlich geht es meinem Liebling bald wieder gut. "Okay, Kleiner, das wird bald wieder heilen. Falls nicht, melde dich bei Madam Pomfrey." sage ich und wickle einen Verband um die Wunde eines Erstklässlers. Der Kleine nickt, bedankt sich und huscht dann zu seinen Freunden.

Ich wende mich an Madam Pomfrey: "Poppy, kann ich Severus nach unten bringen? Dort ist es ruhiger." Ich bekomme ihre Zustimmung und bringe Severus, der eh nicht schlafen konnte, nach unten in seine Privatgemächer, in denen wir mittlerweile schon eine sehr lange Zeit zusammen leben.

Ich lege mich neben ihn und sofort kuschelt mein Mann sich an mich. "Geht's dir gut?" fragt er leise. "Das musst gerade du mich fragen? Geht es dir gut?" "So schnell wirst du mich nicht los." lacht Severus leise. "Als ob ich dich loswerden wollte." murmle ich und küsse ihn, "Ich liebe dich so sehr." "Ich liebe dich auch."