1: Perfekte Ferien

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„Endlich!", rief Ron, schmiss sich in das Sofa im Gryffindorgemeinschaftsraum und seufzte wohlig. Harry, Ron, Hermine und noch ein paar andere Gryffindors aus ihrem Jahrgang blieben über die Ferien in Hogwarts. Harry hatte sich vorgenommen, möglichst viel zu entspannen. Er würde Zeit mit seiner Freundin Ginny verbringen, gelegentlich mal Quidditch spielen und mit seinen Freunden nach Hogsmeade gehen. Die perfekten Ferien! Hermine hatte sich das allerdings etwas anders vorgestellt. Das siebte Schuljahr wurde noch einmal ganz wiederholt und sie durfte sich natürlich nicht verschlechtern. Also schnappte sie sich, gleich am ersten Ferientag, schon wieder ein Buch und blätterte darin herum. Ron sah sie aus einer Mischung aus Verständnislosigkeit und Gleichgültigkeit an. „Du kannst auch nicht ohne deine Bücher, oder Mine?" Hermine sah ihn nur vielsagend an. „An deiner Stelle würde ich mich ebenfalls anstrengen."
„Hermine!", rief Ron aufgebracht. „Es Sind Ferien!" Hermine zuckte nur mit den Schultern. „Trotzdem. Lernen kann man immer."
„Nein, essen kann man immer. Aber Lernen tust garantiert nur du in den Ferien! In den Ferien!"
Er schüttelte den Kopf. Harry hatte keine Lust aufs Diskutieren und verabschiedete sich hastig von seinen Freunden, um einen Rundgang durch Hogwarts zu machen. Hermine und Ron hatten sich schon wieder vertragen und saßen dicht aneinander gekuschelt auf dem Sofa. Harry grinste und schüttelte den Kopf. Dann stieg er durch das Portraitloch der Fetten Dame, die nicht weiter auf ihn achtete und beobachtete die abreisenden Schüler mit ihren Koffern umher wuseln. Er erkannte auch einen ganz bestimmten Slytherin. Harry stöhnte. Draco war der Letzte, den er in seinen perfekten Ferien sehen wollte.
„Na, Potter.", schnaubte der auch schon. Harry grummelt etwas unverständliches zurück.
„Du und deine tollen Freunde bleiben wohl auch hier?"
Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Harry nickte.
„Na das wird ja lustig.", spottete Draco. „Warum bleibst du überhaupt hier?", fragte Harry, „Du gehst doch über die Ferien immer ins ach so protzige Manor!" Draco sah uninteressiert auf einen stolpernden Hufflepuff, der über seinen eigenen Koffer fiel.
„Jaaaa...", sagte Draco gedehnt.
„Keine Lust. Da ist es eh langweilig." Harry zog eine Augenbraue hoch. „Wie auch immer, ich muss dann."
Er wollte sich an dem Blonden vorbei drücken, doch der stellte bestimmt ein Bein in seinen Weg. Harry sah ihn genervt an. „Vielleicht sollte ich mir dich zum Zeitvertreib aussuchen.", sagte Draco leise und ernsthaft konzentriert.
„W-was?" Harry stammelte. Er war verwirrt. Was wollte Malfoy eigentlich von ihm? „Vielleicht sollte ich dein Leben mal etwas auf den Kopf stellen.", raunte Draco weiter. Was bei Merlin meinte er damit? „Wie bitte?", fragte Harry immer noch verwirrt. „Ich weiß nicht..."
Draco sah an Harry von oben nach unten herab, als ob er ihn scannen würde. Harry wurde leicht rot. Warum wurde er rot? Und was war eigentlich mit Malfoy los? „Vielleicht sollte ich dich und das Wiesel auseinander bringen."
Harry starrte ihn an.
„Oder dich bei Gelegenheit eine Treppe runterschubsen."
Harry schüttelte den Kopf, als ob er etwas aus seinem Kopf verscheuchen wollte. „Du bist doch krank.", schnaubte Harry und schaffte es nun endlich, an Draco vorbei zu gelangen. Doch er spürte einen bohrenden Blick im Nacken. Er schüttelte sich. Was war nur in Malfoy gefahren? Und wo waren überhaupt dessen ‚Freunde'?

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Seinen Freunden und Ginny hatte er nichts von Dracos „Plan" erzählt. Er glaubte, der Slytherin hätte sich mal wieder viel zu stark aufgeplustert und in Wahrheit würde er überhaupt nichts unternehmen. Harry saß nun mit Ginny am See im Gras und versuchte so gut es ging, Draco aus seinen Gedanken zu verbannen, und seine wohlverdienten Ferien zu genießen, doch irgendwie wollte ihm das nicht so recht gelingen. Ginny fuhr immer wieder durch seine Haare und sah ihn mit großen braunen Rehaugen an. „Wir könnten im See baden.", flüsterte sie. Harry schüttelte den Kopf.
„Ich hab keine Badesachen mit."
„Das macht nichts. Ich auch nicht. Grade ist niemand da, wir könnten...nack-"
Harry sah sie mit aufgerissenen Augen an. „Ginny!"
Ginny grinste. „Dann eben nicht."
Harry legte sich wieder ins weiche Grün und schloss die Augen.
„Wir könnten auch ins Vertrauensschülerbad gehen.", überlegte die Rothaarige weiter.
„Bist du so darauf bedacht, mich nackt zu sehen?", fragte Harry leicht belustigt. Ginny fuhr mit den Fingern über seine Brust. „Vielleicht...", schnurrte sie. Auf einmal machte hinter ihnen jemand ein lautes Würgegeräusch. Harry riss die Augen abermals auf und starrte gradewegs in das Gesicht von Draco. „Was suchst du hier?", blaffte er.
Draco grinste.
„Der See gehört nicht nur euch.", flötete er. „Verzieh dich, Frettchen!", keifte Ginny, doch Draco überhörte sie einfach. Gemächlich langsam ging er an ihnen vorbei in Richtung See, zog sich kurzerhand das Hemd über den Kopf und öffnete seinen Gürtel. Harry musste leider gestehen, dass er gar nicht so schlecht aussah. Sogar ziemlich hei- warte was? Er schüttelte den Kopf, als könne er damit seine absurden Gedanken abschütteln. Er wusste zwar, dass er bisexuell war, aber auf den Slytherinprinzen stand er ganz sicher nicht! Ginny rollte mit den Augen, als Draco nun in Badehose einen gekonnt eleganten Hechtsprung ins kühle Nass machte. Als er wieder auftauchte, mit dem Gesicht in Harrys Richtung, fuhr er sich über das attraktive, kantige Gesicht und durch die nassen, hellen Haare, aus welchen kleine Tropfen vorne aus den Haarspitzen kamen. Harry hatte gar nicht bemerkt, wie sich sein Mund fasziniert geöffnet hatte. Er merkte es erst, als Draco ihm leicht zuzwinkerte. Harry starrte auf den Boden. Was war das denn? Er vermisste den Draco, der ihn immer schikanierte, Witze über seine Toten Eltern riss und sich für etwas besseres hielt, weil er in einer reichen Reinblutfamilie lebte. Dagegen konnte Harry kontern, sich wehren. Aber wenn Draco so...ja wie? Verführerisch war? Dann konnte Harry nichts erwidern. Er machte ihn wahnsinnig. Er war verwirrt. Ginny grummelte. „Komm, Harry, lass uns gehen."
Irgendetwas in Harry wollte sich mit Händen und Füßen dagegen währen, zu gehen. Er wollte weiter Draco beobachten. Aber sein Verstand siegte. Dieser Junge war einfach nur krank geworden!, dachte er sich. Er folgte Ginny, ertappte sich aber dabei, dass er sich noch ein letztes Mal umdrehte. Draco stand im Wasser, grinste ihn frech an und streckte sich dann extra langsam, so dass Harry sein ausgeprägtes Sixpack deutlich sehen konnte. Harry schluckte. Wann war sein Erzfeind so schön geworden?

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Ja, nach gefühlten Jahren hab auch ich mal wieder was geschrieben lol. Ich hatte diese Story schon ziemlich lange in meinen Entwürfen, wie schon gesagt, aber bin nie dazu gekommen, sie weiter zu schreiben. Da ich entweder keine Lust oder keine Zeit hatte. Aber jetzt ist sie fertig und ich hoffe, sie gefällt euch :)

Bitte lasst Kommis, Verbesserungsvorschläge und Feedbacks da, das wäre sehr nett.

Die Kapitel sind nicht die längsten, aber egal haha

Kekse für alle:🍪🍪🍪🍪🍪🍪🍪🍪

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