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Der erste September kam schnell und Hermine saß genauso aufgeregt im Hogwarts Express wie ihr Sohn. Hugo bebete schon den ganzen Morgen, endlich würde es los gehen, die Reise nach der er sich schon lange sehnte. Liebevoll sah die junge Hexe auf ihn hinunter, strich den Umgang glatt den er bereits trug und erinnerte sich an all die Male die sie als Schülerin in diese wundervolle Schule gefahren war. Sie dachte auch an Remus Lupin, der in ihrem dritten Jahr als Professor auf Hogwarts angefangen hatte, und wie sie heute den Express gewählt hatte.
Remus war ein fantastischer Lehrer gewesen, immer gerecht, und obendrein hatten sie viel bei ihm gelernt. Hermine hoffte auch nur im Ansatz in der Lage zu sein so zu unterrichten wie er damals.
Über Hugos Erfolg in der Schule machte sie sich weniger Sorgen, er glich in seinem Lerneifer seiner Mutter sehr und hatte schon alle Bücher der ersten Klasse mehrmals gelesen. Eine besondere Begabung schien er im Brauen von Zaubertränken zu haben, hatte schon seit seinem sechsten Lebensjahr einen kleinen Topf und eine Menge Zutaten mit denen er experimentierte. Auch Verteidigung gegen die dunklen Küste schien ihm keine Angst zu machen, nie genug bekam er von Hermine's Erzählungen aus der Vergangenheit.
Bald nahm der Zug an Fahrt auf und fuhr durch die der jungen Hexe nur allzu bekannte Landschaft, sie lehnte sich zurück und beschloss all das zu genießen.
Severus Snape zerrte seinen Reisekoffer mißmutig durch den Zug , jedes verfluchte Abteil schien bereits voll besetzt zu sein. Merlin sei Dank kannten ihn all diese jungen Gesichter nicht, sahen ihm allenfalls interessiert hinterher. Gerade noch hatte er den Zug erreicht, und wollte nun eigentlich nur irgendwo sitzen und in Ruhe seinen Tagespropheten lesen. Dank eines Splitters des Steins der Weisen ,den Albus Dumbledor ihm vermacht hatte, war er nicht gealtert, genau genommen hatte er seinen Alterungsprozess kurz nach dem Krieg erstmal auf Eis gelegt. Er war 38 und würde es auch noch eine Zeit lang bleiben, Severus war der Meinung das auf jeden Fall verdient zu haben. Trotzdem hätte er inzwischen viel um einen Sitzplatz gegeben.
Er sah in weitere drei Abteile hinein und wurde nicht fündig , doch dann war da das nächste , beinahe leer. Trotzdem blieb er wie angewurzelt auf dem Gang stehen. War das möglich, was bei Salazar Slytherin und all seinen verfluchten Brüdern tat ausgerechnet sie hier? Dann fiel sein Blick auf den kleinen, lesenden Jungen an ihrer Seite und er gestattete sich seine sonst harten Züge für einen Augenblick weich werden zu lassen. Eine winzige Kopie seiner selbst las in Zaubertränke für Fortgeschrittene, einem Lehrbuch der dritten Klasse. Ja, das war ganz sein Sohn, wie hätte dieses Kind anders sein können, wenn auch noch eine Hermine Granger seine Mutter war. Severus entschied sich für sein lange eingeübtes Pokerface und klopfte höflich an die verschlossene Abteiltür. Hermine's Kopf ruckte nach oben und ihre Augen weiteten sich einen Moment lang. Er musste sich innerlich zur Ordnung rufen, fühlte sich irgendwie ertappt, aber sie konnte sich nicht erinnern,oder?
Der Professor öffnete die Tür und versuchte sich an einem Lächeln: " Ich wollte sie nicht erschrecken Mrs. Weasley, aber in ihrem Abteil gibt es die einzigen freien Sitzplätze!"
Jetzt lächelte auch sie und ließ sein Herz schmelzen: " Professor Snape, selbstverständlich können sie hier sitzen, wo wir doch jetzt Kollegen sind. Und, bitte wieder Granger, ich bin geschieden!"
Konnte man innerlich vor Freude schreien? Ja, man konnte, wie Severus gerade feststellte.
"Was hört man da, sie haben also beschlossen zu uns Professoren zu stossen! Darf ich fragen welches Fach sie unterrichten werden?"
"Ich werde Muggelkunde übernehmen, und sie, werden sie wieder Zaubertränke unterrichten?"
"Tja, ich habe nach einigen Jahren der Abstinenz festgestellt das ich es einfach nicht lassen kann! Nun, dann wünsche ich ihnen viel Glück als Professorin. Und wer ist dieser junge Mann hier?"
"Oh, natürlich, das ist mein Sohn Hugo. Sag guten Tag, na los und zwar höflich. Professor Snape war viele Jahre mein Lehrer und wird auch deiner sein."
Hugo hatte den Mann ihm gegenüber aber schon längst interessiert betrachtet: " Guten Tag Professor, ich liebe Alles was mit Tränken zu tun hat. In Hogwarts möchte ich Alles darüber lernen und mich interessieren auch die dunklen Künste, die Verteidigung meine ich natürlich. Vielleicht werde ich Mal ein Auror!"
Hermine sah ihren Sohn irritiert an, redete er sonst meistens den ganzen Tag nicht so viel.
Severus schmunzelte: " Da hast du dir aber eine Menge vorgenommen, also ich finde das prima!", das ließ Hugo über das ganze Gesicht strahlen was ebenfalls eher selten war.
Die junge Hexe bedachte ihren Sohn mit einem strengen Blick: " Hugo, jetzt möchte der Professor ganz sicher in Ruhe die Fahrt genießen. Bitte verzeihen sie Professor, er ist so aufgeregt."
Snape legte den Kopf schief: " Also ich finde es sehr erbaulich mich mit ihnen Beiden zu unterhalten, und bitte, nennen sie mich Severus, wir sind schließlich ab heute Kollegen.
Nun wurde es richtig gemütlich in dem Abteil, und zur Mittagszeit kauften Alle gemeinsam ihr Essen bei der Imbisshexe. Nach dem Essen rieb Severus sich die Hände: " Kesselkuchen und Kürbissaft, ich hatte ganz vergessen wie gut das schmeckt. Was meinst du Hugo , Lust auf eine Runde Zauberschach, ich habe ein Reisespiel bei mir", dann zwinkerte er verschwörerich, "wie ich deine Mutter kenne braucht sie jetzt eine große Dosis Lesestoff! Sie wird sicher Alles über Muggel lesen, obwohl sie all das längst weiß!"
Hermine staunte, dieser alte Griesgram, der ihr ,je länger sie fuhren, immer sympatischer wurde hatte genau ins schwarze getroffen. Fast ein Wenig beschämt zog sie ein entsprechendes Buch aus ihrer Tasche, sah aber dann anstatt zu lesen diesen beiden Menschen beim Zauberschach zu. Beide waren hochkonzentriert und sahen sich dabei irgendwie ähnlich, dabei dikutierten sie lebhaft über das Spiel und lachten dann plötzlich gleichzeitig laut los. Hermine hatte Severus Snape noch nie lachen sehen, aber in diesem Moment sah er ihrem Sohn so unfassbar ähnlich das ihr schwindelig wurde. Die gefangenen Erinnerungen in ihrem Kopf tobten und schlugen mit ihren schwarzen Flügeln gegen die um sie errichteten Wände ein. Dann sah Severus mit einem Mal auf, genau in ihre Augen , dabei erfüllte er sie von Kopf bis Fuß mit Wärme. Schnell schaute sie weg und der Moment verflog, sie beschloss nun doch lieber ihre Nase in ihr Buch zu stecken. Das warme Gefühl aber blieb und fast war sie traurig als am Horizont die ersten Zinnen der Schule zu sehen waren. Galant half er ihr aus dem Zug und hob dann ihrer schweren Koffer auf den Bahnsteig.
"Erstklässler zu mir, Erstklässler zu mir!", Hagrid war in seinem Element und nach einer schnellen Verabschiedung war Hugo bereits in seine Richtung verschwunden. Kannte er den riesigen Mann doch längst , dieser pflegte noch immer eine innige Freundschaft zu seiner Mutter. Hermine drückte eine Hand auf ihr Herz und ihre Augen glitzerten verdächtig. Das war ihr kleiner Junge , ihr Sohn, der jetzt schon bald mehr mit seinen Freunden beschäftigt wäre als mit ihr. Die tiefe Stimme, nah an ihrem Ohr ließ sie kurz zusammen fahren: " Er ist ein toller Junge, der all das mit Bravour schaffen wird. Man braucht sich nur seine Mutter ansehen. Und jetzt, los gehts , die Kutschen warten Frau Kollegin!"
Bei Merlin, Severus Snape hatte Recht, sie konnte und musste Hugo ziehen lassen. Ohne ein weiteres Widerwort folgte sie dem Mann der da ganz in schwarz gekleidet vor ihr her ging, und scheinbar mühelos ihre beiden Koffer trug.
Er tätschelte dem Testral vor der Kutsche kurz den Kopf , was die junge Hexe seltsam rührte: " Hallo Poseidon, lange nicht gesehen. Wie gehts deinen Kollegen?"
Der Testral legte seinen grausigen Kopf fast liebevoll auf die Schulter des Zauberers und schnaubte leise. Hermine beobachtete das Schauspiel fasziniert und mit leicht geöffneten Lippen. Severus war froh sich an dem Testral festhalten zu können, hätte er ihre Lippen doch sonst einfach in Besitz genommen. Dann fuhren sie schweigend der Schule entgegen, jeder mit seinen Gedanken beschäftigt. Aber auch in die große Halle gingen sie gemeinsam und stellten dann lächelnd fest das ihre Plätze am Lehrertisch nebeneinander lagen. Er beugte sich zu ihr hinüber: "Willkommen im Schlangennest, auch nicht alle Profeessoren verstehen sich!"
"Ich werde die Schlangen beschwören lernen!", ihre Antwort bereitete ihm Gänsehaut , sie war perfekt.
Wie eh und je führte Minerva McGonagall die Erstklässler herein um sie von dem sprechenden Hut auf ihre Häuser verteilen zu lassen. Hugo der weil Ron bei einer Scheidung darauf bestanden hatte wieder, wie seine Mutter, Granger hieß war recht bald an der Reihe. Er wusste nicht das sowohl seine Mutter als auch sein Vater ihm zujubelten als der Hut nach wenigen Sekunden ein einziges Wort sagte : "SLYTHERIN!"

Malkontrolle // SnamioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt