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"Scheiße, scheiße, scheiße!"
Normalerweise hatte Severus Snape sich gut unter Kontrolle, jetzt aber drosch er mit der Faust auf sein Bett ein und fluchte wie ein sehr alter Pirat. Was war er doch für ein gefühlloser Trottel, warum hatte er ihr all das einfach so gezeigt? Wieder bestrafte er ,mit einem Faustschlag ,sein Kissen , er hätte heulen können. Jetzt war sie weg, wahrscheinlich endgültig. Was hatte er denn erwartet? Das sie sich ihm an den Hals werfen würde, sich noch dafür bedanken das er über sie hergefallen war, ihr ein Kind gemacht hatte und dann so dreist war ihre Erinnerungen zu löschen, um sein dummes verletztes Ego zu pflegen. Er hätte für sie da sein müssen, für sie und Hugo und wenn er es mit der ganzen Familie Weasley hätte aufnehmen müssen.
Hugo, wie sollte er Hugo jemals wieder unter die Augen treten? Würde dieser so wunderbare Junge ihn verachten, eventuell sogar hassen?

Hermine saß in ihren Räumlichkeiten und weinte, sie hatte kein Licht gemacht und die Dunkelheit schien sie zu erdrücken. Sie war böse auf Severus, furchtbar böse, doch der Grund war ein ganz anderer als der Tränkemeister vermutete. Die junge Hexe erkannte das er sie mit dem Erinnerungsverlust hatte schützen wollen, schützen vor Kummer und Ärger. Und sie hatte sehr wohl gesehen wie sehr er sich in all den Jahren nach ihr und besonders Hugo gesehnt hatte. Böse war sie gerade weil er ihre Erinnerung an die Entstehung ihres Sohnes gelöscht hatte. Hermine hätte sich erinnern wollen, an ihn , an die Nacht und besonders an das was sie damals geteilt hatten. Denn, verflucht nochmal, sie hätte ihn gesucht, hätte sich weitere zähe Jahre mit Ron ersparen können. Hugo hätte seinen Vater gebraucht, die Beiden waren sich ähnlich, viel zu ähnlich. Hätte ihr etwas auffallen müssen? Wahrscheinlich schon, aber wie hätte das sein können. Hugo! Hermine würde mit ihm reden müssen, ihm erklären wer sein Vater ist und wie es dazu gekommen war.
Da am nächsten Morgen Samstag war traf sie ihren Sohn beim Frühstück in der großen Halle an. Sie schenkte dem Lehrertisch nicht einen Blick und lud ihren Sohn auf eine kleine Wanderung um den schwarzen See ein.
Severus sah den Beiden beinahe ängstlich nach, ein Umstand der auch Minerva nicht entging.
"Severus, komm doch nach dem Frühstück noch einmal in mein Büro!"
Dankbar nickte er und versteckte sich beinahe hinter seiner Teetasse.

Hugo und seine Mutter schlenderten am Ufer des Sees entlang und setzten sich dann auf einen Baumstumpf der am Ufer lag. Zu Hermine's Überraschung war es Hugo der das Gespräch begann und gleich in die richtige Richtung lenkte: " Mum, bei mir im Schlafsaal gibt es das Gerücht das du und Snape gestern Abend eine Verabredung hattet!"
"Das stimmt, wir haben zusammen zu Abend gegessen!"
"Ah ok, magst du ihn Mum?"
"Ja, ich glaube schon!"
"Er ist wie ich , ich glaube wenn ich älter bin werde ich so wie er!"
"Meinst du?", Hugo nickte nachdrücklich.
"Er sieht sogar aus wie ich!"
Hermine drehte sich zu ihrem Sohn um: " Hugo, pass Mal auf, du weißt doch das es zwischen dir und Ron nie geklappt hat."
"Ja, er möchte ja nicht Mal mehr das ich ihn Dad nenne!", bekümmert sah Hugo zu Boden.
"Hugo, du darfst mir jetzt nicht böse sein. Aber was wäre wenn Ron gar nicht dein Dad ist?"
Lange sah Hugo seine Mutter an: " Weißt du Mommy, darüber habe ich auch schon nachgedacht, wir haben wirklich Nichts gemeinsam. Aber wer ist es dann?", plötzlich schien es in dem klugen, kleinen Kopf zu arbeiten, "ich bin gut in Zaubertränke, ich lese sehr viel , ich habe schwarzes Haar und helle Haut, außerdem trage ich am Liebsten schwarz. Mum...ist er ...ist mein Dad....ich meine ist Professor Snape mein Dad?"
Hermine nickte: " Ja mein Schatz, er hat damals meine Erinnerung gelöscht um dich und mich zu schützen. Die Zeiten waren unsicher, er war im Zaubererkrieg eine Art Doppelagent."
Einige Minuten saß Hugo einfach da und starrte auf das dunkle Wasser hinaus, dann sprang er zu Hermine's Überraschung auf und lief davon. Müde blieb sie auf dem Baumstumpf sitzen und schaute über den See.
Minerva McGonagall fasste Severus der wie ein Häuflein Elend vor ihr saß scharf ins Auge: " Du hast ihr die Erinnerung einfach so gezeigt, ohne Vorwarnung?"
"Na ja, ich dachte es passt in die Situation und dann habe ich ihr einfach meinen Geist geöffnet!"
"Severus, du musst wahnsinnig sein. Was erwartest du denn? Das sie dir auf Knien dafür dankt das du sie geschwängert und dann ohne Erinnerung zurück gelassen hast?"
"Natürlich nicht!"
"Na bitte, dann lass dir jetzt etwas einfallen um den Schaden wieder gut zu machen, oder zumindest so gering wie möglich zu halten. Na los!"

Severus eilte durch das Schloss und war ganz in Gedanken darüber versunken wie er Hermine wieder für sich gewinnen könnte. Plötzlich stieß er unsanft mit einem Schüler zusammen und wollte schon Punkte abziehen als er sah mit wem er da aneinander gerasselt war.
"Hugo!"
Der junge sah ihn überrascht aus großen Augen an, fasste sich aber schnell wieder: " Kann ich mit ihnen reden Professor!"
Er nahm Hugo mit sich in seine Räumlichkeiten: " Setz dich bitte, soll ich von den Elfen etwas bringen lassen?"
"Nein, ich will nur wissen ob es wahr ist, sind sie mein Vater? Bin ich deshalb so intelligent und sehe so anders aus?"
"Ja Hugo, es stimmt! Du kannst mich hier unter uns ruhig beim Vornamen nennen. Nur im Unterricht bleibe ich Professor Snape."
Der Junge nickte.
"Und , möchtest du irgend etwas wissen?"
"Eigentlich nur Eins , aber das ist sehr wichtig! Liebst du meine Mum......und mich?"
"Ja, das tue ich, sehr sogar. All die Jahre habe ich mich nach euch gesehnt!"
"Beweise es mir!"
"Also gut, komm mit!"
Wieder einmal war Severus froh das Dumbledor ihm vertraut hatte, so wusste er genau wo der Spiegel Nerhegeb versteckt war. Interessiert betrachtete Hugo ihn von allen Seiten.
"Was kann der?"
"Er zeigt dir deinen sehnlichsten Wunsch Hugo. Komm hier her , neben mich!" Beide sahen in den Spiegel, dieser hätte früher einmal Lily Potter gezeigt, heute sah man Hermine an seiner Seite, mit dem etwas einjährigen, schlafenden Hugo auf dem Arm. Im Spiegel hatte Severus seine Arme fest um Beide geschlungen.
"Das ist dein sehnlichster Wunsch?"
"Ja Hugo, es gibt Nichts was ich mir sehnlicher wünsche! Jetzt schau einmal alleine hinein. Was siehst du?"
Lange, sehr lange betrachtete der Junge sein Spiegelbild, dann sagte er leise: " Ich sehe dich, dich und mich. Ron wollte nie wirklich mein Dad sein, ich durfte ihn nicht einmal so nennen! Du bist in Wahrheit mein Dad , und ich wünsche mir so einen zu haben."
Severus war in die Knie gegangen und öffnete nun einfach seine Arme, in die sein Sohn sich schluchzend hinein warf.
"Bitte nenne mich Dad, es ist mir eine Ehre dein Vater zu sein. Shhhhh, Alles ok, ich bin doch da!"
"Dad?", leise und zaghaft , aber so real das es Severus Snape beinahe umwarf.
"Ja?"
"Jetzt müssen wir nur noch Mummy überzeugen, aber sie kann echt stur sein!"
"Ich weiß Hugo , was machen wir denn jetzt?"
"Lass mich nur machen , ich habe da schon eine gute Idee Dad!"
Ein winziges Wort, aber Severus hätte es, aus Hugos Mund, wieder und wieder hören können.
DAD!

Malkontrolle // SnamioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt