Kapitel 2

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Charlies Sicht:

Durch einen Stoß in meine Rippen und ein erdrückendes Gewicht, das auf meinem Körper lag, wachte ich auf und blickt verwirrt umher, doch alles, was ich sah, war ein Büschel Haare und ein knallroter Hoodie. Als ich realisierte, was gerade geschah, schubste ich Xara mit einem heftigen Stoß von mir runter. "Alter, was soll der Scheiß?", fuhr ich sie wütend an und ihr Blick ähnelte dem eines verschreckten Kaninchens. Doch dies dauerte nicht lang an, denn sie zeigte mit einem strahlenden Grinsen hinter mich. Ich drehte mich um und wurde von einem hellen Licht geblendet. Ich bemerkte, dass es zu regnen angefangen hatte und durch die Sonne breitete sich ein riesengroßer Regenbogen aus. Sofort spürte ich, wie sich das nervige Mädchen wieder auf mich warf und wie ein kleines Kind bewundernd den Regenbogen anstarrte und ich hätte schwören können, dass ihre Augen ein wenig größer wurden. Gib einem Kind einen Lolli, du wirst denselben Gesichtsausdruck sehen. Genervt ließ ich meinen Kopf nach hinten fallen. Herr Gott, steh mir bei.

Nachdem sich Strange Kid wieder beruhigt hatte, 2.000 Fotos gemacht hatte und endlich wieder auf ihrem Sitz saß, sah ich sie mir etwas genauer an. Sie war hübsch, keine Frage. Ihre langen braunen Haare waren sanft gewellt und ich fragte mich, ob diese Haare wirklich echt sein konnten. Ihr Gesicht hatte eine schöne Form und ihre süße Stupsnase passte perfekt dazu. Doch das schönste und auffallendste an ihr waren ihre grünen Augen. Diese hatten eine gute Mitte zwischen hell und dunkel gefunden, und sie hatte die ganze Zeit so ein Glänzen in ihnen, dass sie wie Edelsteine wirkten. Xara sah schön aus und ich fühlte mich etwas klein neben ihr. Ich musste beinahe schmunzeln, als ich die große Aufschrift auf ihrem Pullover entdeckte. GRIFFINDOR stand dort in goldenen Buchstaben. OK, eins hatten wir gemeinsam, wir mochten beide Harry Potter, nur das mein Haus Slytherin war. Ich entschied mich dazu, mich wieder hinzulegen, da ich trotz allem immer noch müde war. Erneut tat ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und lege mich gemütlich hin. Ich schloss die Augen und lauschte der Musik.

Xaras Sicht:

Sieben Stunden und 45 Minuten war es bereits her, seitdem wir mit dem Flugzeug in die Luft abhoben hatten. Charlie hatte nicht mehr mit mir geredet. Schade eigentlich. Der Regen trommelte leise gegen die Fensterscheiben des Flugzeuges und ich begann schon wegzudämmern. Charlie lag an die Fensterscheibe gelehnt, Kopfhörer in den Ohren. Ihr schwarzes T-Shirt, mit der Aufschrift "Fuck you, by the way" war schon etwas geknittert, da sie sich im Schlaf ständig hin und her wälzte. Ich fragte mich, was sie wohl in Südamerika wollte... Hatte sie Probleme mit ihrer Familie? War jemand gestorben? Naja, im Prinzip ging es mich auch nichts an, neugierig war ich trotzdem. Vielleicht fragte ich sie später? Mal schauen... Ich hatte das Gefühl, dass sie nur so unfreundlich war, weil sie vor irgendetwas Angst hatte... Aber vor was und wieso? Ich glaubte, ich mochte sie, trotz ihrer schroffen Art. Ob sie mich auch mochte? Vielleicht war ich auch einfach nur das neugierige Mädchen, das sie am Flughafen getroffen hatte und insgeheim fürchterlich nervig fand...

Ich war fast eingeschlafen, als plötzlich ein helles Licht durch den rabenschwarzen Himmel zuckte. Ein Blitz?

Ginger und Little XWo Geschichten leben. Entdecke jetzt