Geffalener Freund

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Mit weit aufgerissenen Augen stand ich auf der Klippe und sah hinab auf das wilde aufgewühlte Lager.
Der Geruch von Blut stach mir erneut beißen und betäubend in die Nase und die angespannte Stille so wie Wut  und Angst erdrückte einen fast.
Was ist hier nur passiert?..
Überall rannten Wölfe herum und drängelten die etwas jüngeren die keinen Plan hatten was sie tun sollten zur Seite.
Oft kam es auch dazu das sie meist nach den anderen schnappten und sich wie erschrocke Welpen in die hintersten Ecken drückten.
Ein paar Jugendliche Wölfe kämpften sich mit vereinter Kraft durch die dicken Pelze zu den Jung Wölfen und zogen sie erbarmungslos schnell mit.Ich versuchte durch den ganzen Trubel welcher da unten tobte irgendetwas zu erkennen nur um gleich zu sehen wie alle Jungen Wölfe darunter auch meine Gruppe in eine kleine Höle etwas abseits gebracht wurden.

"Alle neuen begebt euch bitte sofort zu den Schutz Hölen!"
Schallte Lenalts Stimme Laut und deutlich in unseren Köpfen.
Mist!Ich sollte mich beeilen!Doch ich blieb wo ich war.Warum?Ich hatte keine Ahnung.Vielleicht war meine Neugier einfach zu groß um mich den anderen anzuschließen oder meine immernoch vor Angst gelähmten Glieder verweigerten einfach den Dienst.
"Runa!" Hörte ich eine leise Stimme kaum unter meinen Felsen.
Erschrocken blickte ich das Gestein hinab und sah Nina welche verzweifelt sich umschauend von der Menge mitgenommen wurde.Warum war sie nicht bei der Höle!Die vielen Wölfe würden sie umhauen!

Erst jetzt bemerkte ich auch den Geruch von anderen Wölfen welche eindeutig nicht zu unserem Rudel dazugehören.Sie standen alle in Gruppen dicht beieinander Gedrängt und versuchten sich ebenfalls wie die anderen zu dem großen Podest zu zwängen.
"Runa wo bist du!"
Schrie Nina erneut als sie plötzlich in einem Gewirr aus Pelzen verschluckt wurde.Ich musste ihr helfen!
Doch bevor ich aufspringen konnte sah ich einen grau schwarzen Blitz über die vielen Wölfe springen und konnte gerade noch sehen wie Aron waghalsig schlitternd aufkam und die Wölfe vom anderen Rudel welche Nina jetzt wütend anknurrten biss.
Wütend richteten sie ihre Aufmerksamkeit auf Aron und bedrängten ihn laut knurrend.

Doch Aron ließ sich nicht einschüchtern,mit einem neuen gewagten Satz sprang er über die kleine Gruppe hinweg und Biss ihren Anführer warnend ins Hinterbein bevor er Nina am Nacken packte und sie zur Höle schleifte wo auch gerade Kiriko welcher wütend den etwas älteren Wolf der ihn reinbrachte anknurrte.
Erleichtert ließ ich meinen Kopf fallen.Ihr geht es gut.
Im Wissen das Nina in Ordnung war, wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf das wilde Geschehen da unten.

Die Wölfe drängelten und bissen sich alle gegenseitig als jeder versuchte so gut wie möglich einen Platz ganz vorne an der kleinen Erhöhung im Boden zu bekommen.
Es war eine aus Stein gemeißelte Plattform welche vom aufkommenden Regen glänzte.Seltsame Linien welche an unsere Rang Symbole an unseren Beinen erinnerten prangten dort gut zu erkennen und fein eingeritzt in dem alten Gestein.

Helles blaues Licht schoss aus jeder Ritze die sich mit der Zeit dort gebildet hatte und das alles verlieh dem Podest einen fast magischen Eindruck.
Als ich die Augen zusammenkniff konnte ich vereinzelte Kristalle in dem inneren des Steines leuchten sehen und war erstaunt das sie so etwas wertvolles wie diesen Gegenstand hier noch nicht auseinander genommen und verkauft hatten.

Plötzlich verstummte die ganze Lichtung.Kein einziger Muchs war mehr zu hören nur der angehaltene Atem der vielen andächtig nach vorne  starrenden Wölfe.Ihre Augen waren fest entschlossen auf etwas vor ihnen gerichtet und ihre Glieder welche alle in der Bewegung erstarrt waren, entspannten sich kaum merklich sodass sich einige sogar als wäre nichts passiert hinsetzten.
Ein wunderbare andächtige Ruhe lag auf der Lichtung welche von niemanden unterbrochen werden konnte.

Es war kein Gedränge und keine Kämpfe mehr zu sehen und es wirkte fast so als würden alte Freunde nebeneinander sitzen.Vereint in einem Clan einem Rudel in dem es um großes Vertrauen geht.
Eine ungewohnte Erleichterung überkam mich und das Gefühl von Geborgenheit genauso wie die anderen Wölfe es merkten strich langsam über meine verkrampften Schultern.

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