Das Chaos beginnt...
"Melina?" rief mich meine Mutter aus der Küche als ich gerade über meinen Übungen fürs Abitur saß.
"Mhm?" machte ich nur und ließ mich kaum ablenken. "Kommst du mal bitte? Es geht um deinen Vater!" Ich schob genervt den Stuhl zurück, stand auf und ging aus meinem Zimmer in die Küche zu meiner Mutter. Sofort fing sie an zu sprechen. Ich hörte sie nur leise im Hintergrund denn der Fernseher hatte meine komplette Aufmerksamkeit auf sich gezogen. "Eine unbekannte Krankheit wurde im städtischen Krankenhaus entdeckt. Wir bitten alle Menschen in ihren Häusern zu bleiben. Wir kennen den ernst der Lage nicht und berichten später erneut von unseren bisherigen Fortschritten." "Hörst du mir überhaupt zu?!" rief meine Mutter aufgewühlt und schaute mich böse an. "Nein tut mir leid. Nur eben grade im Fernseher wurde von einer unbekannten Krankheit berichtet. Klang ziemlich ernst. Alle Menschen sollen in ihren Häusern bleiben." Verdammt, war das seltsam…"Ist bestimmt nichts schlimmes." sagte meine Mutter sorglos und beugte sich über die Kartoffeln die sie zu schälen begann. Sie war ja so naiv und sorglos.
"Mum? Ist Dad noch arbeiten?“ Ich versuchte ruhig und sachlich zu bleiben, doch man merkte mir an, dass ich mir sorgen machte. Ich war halt etwas empfindlich."Hör auf, ist bestimmt nicht schlimm. Dein Vater ist bald Zuhause." sagte sie und schaute mich ruhig an.
Gott, sie macht mich irre.
"Ich mach dann mal das Abendessen weiter."
Ich rannte in mein Zimmer und schaltete den Fernseher ein, falls noch was gesendet wurde und begann wieder mit den Abiturübungen. Ich war so vertieft in meine Übungen, dass ich fast vergaß, dass der Fernseher lief als plötzlich tatsächlich wieder ein Bericht gesendet wurde. "Bleiben sie bitte drinnen. Es ist mein Ernst. Verschanzen sie sich. Überleben sie. Wir beten alle zu Gott. Nehmen sie sich alles Essbare was sie haben und verschanzen sie sich in einem Keller oder an einem sicheren Ort. Es wird eine Überlebensstation 2km von hier errichtet. Viel Glück, Menschheit." der Fernseher verstummte. Das Bild war weg.
Ich sprang auf und haute auf den Fernseher. Keine Chance. Ich wechselte den Sender auch nichts. Verdammt!
"MUM?!", schrie ich hysterisch und wartete angespannt auf eine Antwort.
"Ja?" kam eine ruhige Antwort zurück. Bevor ich aus meinem Zimmer ging schnappte ich mir einen Bleistift und ein leeres Notizbuch für das ich bis jetzt keine Verwendung gefunden hatte. Vielleicht war es ja ganz nützlich man weiß nie. Mein Handy und mein Ladegerät nahm ich auch mit.
"Mum, ist Dad schon da?", schrie ich, immer noch hysterisch und rannte in die Küche zu meiner Mutter die seelenruhig am Herd stand und Kartoffeln kochte.
Das Fenster war sperrangelweit offen. Ich stürzte zum Fenster und schloss es schnell ab.War sie lebensmüde oder was? Ja verdammt, ich bin hysterisch.
"Mum im Fernsehen wurde gerade berichtet, dass es schlimm sei. Wir beten alle zu Gott, wurde gesagt.. Wir müssen hier weg oder uns im Keller einsperren."
Ich wurde immer hysterischer das wusste ich aber es war mein Ernst.
"Sperr bitte alle Fenster zu!" "Und dein Vater?" Sie hatte Tränen in den Augen.
Wie sie mich gerade aufregt, ich kanns gar nicht in Worte fassen! Trotzdem versuchte ich ihr ruhig zu antworten.
"Mum... Dad wird noch kommen oder woanders sicher sein. Wir müssen alle Fenster schließen und uns in den Keller einsperren. Hol dir eine Tasche und pack alles Essbare ein. Ach ja und dein Handy und deine Autoschlüssel."
Ich holte mir die größte Tasche die ich finden konnte und fing an nach und nach alles ein zu packen was ich finden konnte, alles was nützlich war.
Meine Mutter schlich von Fenster zu Fenster und verschloss eins nach dem anderen. Sie wimmerte leise und war anscheinend etwas geschockt. Ich konnte es schon nachvollziehen, aber wenn sie weiter so langsam die Fenster schloss… Ich wusste zwar nicht was genau passiert war aber sicher ist sicher, oder nicht?
Mir fiel die Pistole meines Dads ein, die er immer in seinem Nachtschränkchen hatte falls ein Einbrecher oder sowas in der Art kam. Ich rannte zu dem Schränkchen nahm mir alle Munition die ich fand und steckte die Pistole in meinen Gürtel. Ich wusste wie man damit umging, mein Vater hatte es mir für alle Fälle beigebracht und vielleicht war dies einer dieser Fälle. Ich ging auch in die Küche und nahm mir ein großes Messer aus der Schublade. Ich reagiert echt total hysterisch, glaubte ich zumindest.
"Das sollte scharf genug sein." Ich nahm zusätzlich eins für meine Mutter mit. Als plötzlich ein gellender Schrei aus dem Wohnzimmer kam.
Ein lautes Stöhnen war zu hören. "Melina, Melina! Bitte hör auf! " Ich konnte an Hand ihre Stimme hören, dass sie weinte. Ich rannte ohne nachzudenken ins Wohnzimmer wo ich sie auf dem Boden vorfand. Ein Mensch über ihr gebeugt der nach und nach Stücke aus ihrem Arm biss.
Es sah aus wie einer unserer Nachbarn. Der alte nette Mann von neben an ein wahrer Gentlemen Mister Davids. Aber das konnte er definitiv nicht sein. Er war blass und irgendwie verfault. Ich war etwas überfordert, was sollte ich denn jetzt machen?! Ihn töten? Ich kann doch keinen Menschen umbringen? Ich war schließlich keine Mörderin… Er verletzt sie aber, zählt unter Notwehr. Ich ging sofort auf ihn zu, zückte mein Messer und stach ihm etwas widerwillig mitten ins Herz, doch aus irgendeinem Grund störte ihn das nicht.
Das konnte doch nicht sein? Es war ein glatter Stich durchs Herz?!
Erschrocken fiel ich hin und rutschte eilig weg von ihm.
Er wandte mir seinen Kopf zu und stöhnte mich an bis er sich erhob und direkt auf mich zu lief.
Die Strecke zwischen uns war groß, vielleicht konnte ich mich irgendwie retten...Scheiße! Was sollte ich denn jetzt machen? Verzweiflung stieg in mir hoch.
Er wurde immer schneller bis er fast bei mir war und dann fiel mir die Pistole ein, die ich eben eingepackt hatte. Es musste doch irgendwas helfen?! Vielleicht wenn ich durch den Kopf…?
Ich ließ das Messer fallen, zückte schnell die Pistole und schoss ihm mitten durch den Kopf. Er sackte tot vor mir zusammen, das Stöhnen hatte aufgehört. Doch das Schreien meiner Mutter auch. Sie war entweder tot oder bewusstlos. Aber bei der Menge Blut die sie verloren hatte..
Ich schloss schnell die große Verandatür durch die unser Nachbar gekommen war bevor ich mich zu meiner Mutter auf den Boden kniete.
Ihr ganzer Körper war voll Blut. Sie war tot.
Mir stiegen Tränen in die Augen. Ich beugte mich vor um ihren Atem oder auch nur irgendein Lebenszeichen von ihr zu bemerken. Es gab keins. Sie war wirklich tot. "Nein, Mum du musst leben..." Ich versuchte sie wieder zu beleben, erfolglos. Ich legte die Hände vor mein Gesicht und heulte immer heftiger.
Sie war tot. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass sie tot war. Was sollte das? Wer sind diese Menschen? Was war mit Mister Davids passiert?!!!
Mir kam ein schrecklicher Gedanke. Was ist wenn es Dad ebenfalls so ergangen ist? "Oh Gott ich hoffe er ist in Sicherheit."
Als ich eine Weile so da gesessen habe, bewegte sich meine Mutter plötzlich wieder und ein lautes Stöhnen kam von der Veranda. Ein anderer unserer Nachbarn kratzte an der Tür und versuchte sie auf zu bekommen. Er war wie ausgewechselt.
"MUM?" ,schrie ich. Das stöhnen von der Veranda wurde lauter. Eine zweite Nachbarin kam dazu und half dem anderen dabei die Tür zu öffnen. Plötzlich setzte sich meine Mutter auf und packte mich. Sie gab ein lautes Stöhnen von sich und versuchte mich in den Arm zu beißen. Ich konnte mich losreißen, indem ich das Messer nahm und sie Schnitt. Stimmt das bringt ja gar nichts! Ich nahm die Pistole die auf dem Boden lag und schoss ihr zögerlich durch den Kopf. Ich schrie auf.
Wieso hatte ich das getan? Ich wollte mich nur retten. Sie hätte mich gebissen wie der Nachbar vorhin meine Mutter.
Das laute Stöhnen das von der Veranda kam wurde immer und immer lauter. Ich packte meinen Rucksack und den Rucksack meiner Mutter und stürzte aus dem Haus. Auf den Straßen war ein Chaos ausgebrochen.
Autos standen kreuz und quer. Menschen wanderten umher, andere Menschen bissen andere, aßen regelrecht von ihnen. Mir wurde kotzübel. Was zur Hölle war hier los? Ich musste mich zusammen reißen nicht zusammen zu brechen, los zu schreien oder in Tränen auszubrechen. Ich rannte zum Auto. Es war mein einziger Ausweg. Ich schmiss die Rucksäcke auf den Nebensitz und startete das Auto. Menschen versuchten hinter mir her zu rennen, mich zu kriegen. Doch das Auto war viel zu schnell für sie. Wohin jetzt? Zu der Überlebensstation von der im Fernsehen berichtet wurde? Sie war wahrscheinlich total überrannt von Leuten, die dort Schutz suchten. Aber ich war gerade in genau der selben Situation. Obdachlos. Kein Schutz außer das Auto und zwei Rucksäcke gefüllt mit Essen. Ich entschloss mich vorher bei der Arbeit meines Vaters vorbei zu fahren. Sie war am anderen Ende der Stadt und unsere Stadt war groß. Vielleicht war der Ortsteil noch nicht so im Chaos versunken wie hier..... Ich hoffe es, verdammt, ich hoffe es so sehr.
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Dead Diary
Terror"Ich schreibe dieses Tagebuch nur weil ich der Welt danach mitteilen will was für ein schrecklicher Ort das hier war." - Sie ist noch eine junge Schülerin, kurz vor dem Abitur. Doch die Zombie Apokalypse bringt ihre Welt völlig durcheinander. Sie is...