Bad Blood [BxBxB]

Kapitel 14 [D]

Drake Thompson

Die Autofahrt verlief ruhiger als sonst, was alles andere als verwunderlich ist. Penny hat kein einziges Wort gesagt und mich nicht einmal angesehen, aber ich kann es ihr auf gar keinen Fall verübeln. Aber ich werde sicherlich nicht sagen, dass es mir leidtut. Denn das wäre gelogen. Sie ist nicht meine Freundin und auch wenn es seltene, schöne Momente mit ihr gab, ist da keine besondere Art von Zuneigung. Das muss sie akzeptieren.

Mein Plan war es, mir ein Stück der Lasagne zu stibitzen und mich wieder in meinem Zimmer zu verkriechen, bis James und Mike wieder online sind. Doch diese Rechnung habe ich nicht mit meinen Eltern gemacht, die verärgert aussehen, vor der Treppe stehen und anscheinend auf mich gewartet haben.

Während ich nur dümmlich vor ihnen stehen bleibe und mit hochgezogener Braue darauf warte, dass sie mit einer erneuten Schimpftirade beginnen, seufzt mein Vater und während andere sich durch die Haare fahren, streicht er mit seiner Hand über die wenigen Haare, die noch auf seinem Kopf sitzen. Hoffentlich sehe ich in dem Alter nicht auch so aus! Meine schönen Haare...

„So kannst du ein Mädchen nicht behandeln, Drake." Unbeeindruckt sehe ich meine Eltern weiterhin an. Was soll mir das jetzt sagen? Unhöflich sollte man generell nicht sein, da spielt das Geschlecht keine Rolle. Die kennen weder Penny noch mich und schon gar nicht unsere Art Beziehung, die wir zueinander haben. „Ich bin nicht mit Penny zusammen, Mutter. Sie weiß, woran sie bei mir ist und wenn ich sie nicht hier haben möchte, ist das so. Und dann sage ich ihr das auch."

„Und nun? Jetzt hast du ein hübsches Mädchen traurig gemacht, das möglicherweise genau richtig für deine aggressive Persönlichkeit ist und musst dich bei ihr entschuldigen, damit sie sich keinen anderen sucht!" What the...? Ich muss laut loslachen, wobei meine Eltern zusammenzucken und meine Mutter schon so aussieht, als würde sie mich gerne in die nächste Klinik einweisen.

„Ich. Stehe. Nicht. Auf. Penny", ich betone jedes Wort extra, damit die Nachricht auch wirklich ankommt. „Sie passt absolut nicht zu mir und würdet ihr MICH kennen, wüsstet ihr das. Aber das ist für euch wie sonst immer nicht relevant, Hauptsache ist doch, ich erreiche irgendetwas, oder? Wenn der dumme Junge schon keinen vernünftigen Job an Land zieht oder das elitärste College des Landes besucht, dann soll er wenigstens eine hübsche Blondine mit großen Brüsten flanken."

„Drake Thompson! So sprichst du gefälligst nicht mit deinen Eltern!", donnert mein Vater nun ebenso los und bekommt vor Wut wieder diese roten Flecken im Gesicht. Eigentlich ganz amüsant mit anzusehen, muss ich gestehen. „Stimmt. Am liebsten habe ich es nämlich, wenn ich überhaupt nicht mit euch spreche", sage ich abschließend und mache direkt wieder kehrt, um aus diesem Irrenhaus zu verschwinden. Auch wenn meine Wortwahl nicht immer die akzeptabelste zu sein scheint, sind die grundlegenden Aussagen wahr.

Aggressiv schlage ich die Autotür zu, stecke den Schlüssel ins Schloss und lege den ersten Gang ein. Nachdem ich vom Parkplatz runter bin und auf der Hauptstraße fahre, lasse ich meine Spotify Playlist abspielen. Als ich den Parkplatz vom McDonalds erblicke, halte ich dort und rufe über die Lautsprecherfunktion James an.

„Was gibt's?", ertönt nach nicht einmal zehn Sekunden im ganzen Auto seine Stimme. „Ich komme ein wenig später dazu, ihr könnt schon mal loslegen." „Wieso das denn? Hast du vorher noch eine Runde Spaß mit Penny?", fragt er und ich kann mir sein versautes Grinsen ernsthaft bildlich vorstellen.

Kurz zögere ich, bevor ich mich dann dazu entscheide, ihm nicht die ganze Wahrheit zu sagen. „Nein, die ist gerade gegangen. Ich esse schnell was bei unserem liebsten Fast Food Restaurant." James lacht am anderen Ende der Leitung. „Ach so, alles klar. Schreib dann einfach", sagt er und dann verabschieden wir uns. Jetzt muss ich erst runterkommen und abwarten, bis meine Eltern ins Bett gegangen sind.

Nun gut, also was mache ich nun eine Stunde lang bei McDonalds?