- 4 - Ich brauche Hilfe

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Als wir an der Schule ankamen, wartete Jaebeom bereits am Brunnen vor dem Haupteingang auf mich. Bevor ich aus dem Auto ausstieg sagte ich zu Hoseok: „Dein Freund ist ein komischer Typ, Cousin. Er hockt an diesem Brunnen und wartet auf mich, obwohl ich Schuld daran bin, dass er die monatliche Performance nicht bestehen wird. Nur weil ich zu dumm bin um vor anderen zu tanzen. Du musst mit ihm reden, Hoseok und ihm klar machen, dass es besser für ihn ist, wenn er sich von mir fern hält." Aber mein Cousin schüttelte nur den Kopf: „Ich werde JB nicht erklären, dass er sich von dir fern halten soll, Sunji. Aber ich werde mit unserem Manager sprechen und ihn fragen, ob er vielleicht jemanden kennt, der dir bei deinem Problem helfen kann.", antwortete Hoseok ernst und musterte mich neugierig. Augenrollend seufzte ich: „Selbst wenn es jemanden gibt, der mir helfen könnte, wird dein Freund wegen mir die Prüfung nicht bestehen. Allein dieses Wissen macht es noch schlimmer für mich, Hoseok. Ich will nicht, dass Jaebeom wegen mir durchfällt." „Er fällt nicht wegen dir durch, Sunji. Er fällt durch, weil er sich angemeldet hat ohne dich zu fragen. Es ist also ganz alleine seine Schuld und nicht deine. Jetzt grübel nicht weiter darüber nach, sondern steig aus. Es klingelt gleich zur ersten Stunde.", antwortete Hoseok und gab mir einen kleinen Stoß gegen den Oberarm.

„Danke fürs herfahren, Hoseok. Und auch für den Versuch mich aufzumuntern. Wir sehen uns denke ich heute Nachmittag.", sagte ich, ehe ich das Auto verließ und zur Schule hochging.

Es führten 20 lang gestreckte Stufen zum Haupteingang hoch und Jaebeom sah mich bereits als ich aus dem Auto ausstieg. Bevor ich noch die Hälfte der Stufen erklommen hatte, bauten sich 5 Mädchen vor mir auf und versperrten mir den Weg. Das Mädchen in der Mitte war diejenige, die Jaebeom im Mathekurs ständig kleine Zettel zugesteckt hatte. Ich grüßte sie höflich und bat sie mir den Weg frei zu machen, doch sie grinste mich nur boshaft an: „Lass die Finger von Im Jaebeom, Amerikanerin!" „Du scheinst gestern nicht aufgepasst zu haben! Mein Name ist Jeong Sunji. Wie wäre es, wenn du dich auch erst einmal vorstellst?", konterte ich ungerührt. Das Mädchen musterte mich abschätzig von Kopf bis Fuß, dann sagte sie: „Mein Name? Für dich sollte es genügen zu wissen, dass ich Im Jaebeoms Freundin bin!" Lachend zog ich die Augenbrauen hoch: „Tatsächlich? Dein Name ist also: „Im Jaebeoms Freundin" Ich habe so viel Zeit mit ihm verbracht und er hat dich nicht mit einer Silbe erwähnt. Du solltest dir vielleicht einen eigenen Namen besorgen." „Zeit ... Zeit mit ... ihm verbracht? Was redest du da? Du bist doch erst seit zwei Wochen an unserer Schule. ... Lass die Finger von meinem Freund, oder ...", stammelte das Mädchen.

Jaebeom, der die Versammlung gesehen hatte, war mir zur Hilfe geeilt und unterbrach seine angebliche Freundin rüde: „Lee Jin-Lee, was soll dieses Theater hier? Lass gefälligst meine Freundin in Ruhe, sonst melde ich dich." Ich starrte Jaebeom einen Moment mit großen Augen an. ‚Hat er mich gerade tatsächlich als Freundin bezeichnet? Waren wir denn schon Freunde?'
Dennoch ergriff ich dankbar seine Hand als er sie mir durch die Wand aus Mädchen entgegenstreckte. Die Anderen machten uns den Weg frei und ich ging Hand in Hand mit Jaebeom in die Schule. „Das hättest du nicht tun sollen, Jaebeom. Jetzt denken doch alle, dass wir ein Paar sind.", murmelte ich ihm zu, während wir in die zweite Etage der Schule hochstiegen. Mitten auf der Treppe blieb Jaebeom plötzlich stehen, stieg eine weitere Stufe hoch und drehte sich zu mir um, so dass ich zu ihm aufsehen musste - als ob ich das nicht ohnehin ständig tun musste - und er auf mich herab sah. „Jeong Sunji, ist es denn wirklich wichtig was andere von uns denken? Also mich stört es nicht, wenn andere dich für meine Freundin halten, schließlich haben wir die letzten vier Wochen beinahe jeden Tag miteinander verbracht und ich habe mich nie so wohl gefühlt wie mit dir.", erklärte Jaebeom mir nüchtern. Ich sah ihm einen langen Moment in die Augen und wusste nicht was ich darauf sagen sollte. Er war ein toller Mensch mit dem ich unglaublich viel lachen konnte. Wenn es mir schlecht ging, munterte er mich auf und auf der Tanzfläche verstanden wir uns blind. „Jaebeom ... Jaebeom ...", begann ich, ohne wirklich zu wissen, was ich sagen wollte. Schließlich ließ ich den Kopf sinken und murmelte: „Du bist ein wirklich toller Mensch und ... Was soll's! Lass die anderen doch denken was sie wollen."

If I can only dance with you - Jaebeom FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt